Am vergangenen Samstag fand in Brockhagen die Wiederöffnung des Archivgebäudes des Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. statt. Nach einer Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Mathias Eberle sprachen Bürgermeister Klaus Besser (Gemeinde Steinhagen), Pastor Dr. André Heinrich (ev.luth. Kirchengemeinde Brockhagen) und Hirte Siegbert Möller (neuapostolische Gemeinde Quelle/Steinhagen) Grußworte zu dem feierlichen Ereignis. Im Vordergrund der Ansprachen stand das Archiv als Ort der Wissensvermittlung und der ökumenischen Begegnung.
Mathias Eberle verwies eingangs auf die neuen Eingangstüren des Archivs, auf denen nun der Anfang des Testimoniums der Apostel aus dem Jahr 1836 zu lesen ist: “Die Kirche Christi ist die Gemeinschaft aller Getauften ohne Unterschied nach Zeitalter oder Land, und durch ihre Taufe von allen Menschen unterschieden” – eine ökumenische Position, die heute neuen Anlass zu Gesprächen und theologischen Auseinandersetzungen bieten kann. Bürgermeister Klaus Besser und Pastor André Heinrich schlossen unterschiedlich an diesen Gedanken an. Bürgermeister Besser betonte die Einzigartigkeit der Einrichtung vor dem Hintergrund der apostolischen Kirchengeschichte und ihren Stellenwert auch im Zusammenhang mit Stammapostel Hermann Niehaus und der Gründung neuer apostolischer Gemeinden in Steinhagen und Bielefeld ab 1868. Pastor Heinrich beschrieb sehr persönlich den ökumenischen Wert einer solchen offenen und sachlichen Einrichtung, die auch lokal schon zu interessanten und wertvollen Kontakten zwischen den Kirchen geführt hat. Hirte Möller schließlich stellte das Bibelwort auf dem im Archiv ausgestellten Altar (Haggai 2,9) und den dort zugesagten Frieden in Zusammenhang mit der ökumenischen Jahreslosung und der Suche nach Frieden auch an diesem historischen Ort.
Nach einem gemeinsamen Lied referierte Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann (NAK NRW) zum Thema “Der Osten geht auf!” und beschrieb die missionarischen Bemühungen der NAK NRW nach der politischen Wende in der ehemaligen Sowjetunion mit einem Schwerpunkt auf dem Baltikum und der Mission in Fernostrussland. Er erläuterte zunächst die Lokalhistorie und beschrieb dann die ersten Kontakte, die vor Ort zur Gründung von Gemeinden führten. Einen besonderen Schwerpunkt legte er auf die Beschreibung der Dynamik der missionarischen Entwicklung in den ersten Jahren und die Faktoren, die schließlich wieder zu einem Rückgang der Gemeinden vor Ort führten.
Nach dem Vortrag blieben etliche Teilnehmer noch lange zu Gesprächen bei Kaffee und Keksen im und am Archiv.
Fotos: M. Hoff, R. Eberle, M. Eberle