Das achtzehnte Jahrestreffen des Netzwerks Apostolische Geschichte fand am langen Wochenende vom 3. bis zum 5. Oktober 2025 in Bensheim und Mannheim statt. Mit über 40 Interessierten war die Zahl der Teilnehmenden im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gewachsen. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Geschichte und Entwicklung der Gemeinschaft Christen unserer Zeit, die 1949 aus dem ehemaligen neuapostolischen Kirchenbezirk Worms hervorgegangen war.
Den inoffiziellen Beginn des Treffens bildete das traditionelle “Beisammensein der Übernachtenden” am Donnerstagabend (2. Oktober) in Viernheim, das schon viele gute und intensive Gespräche ermöglichte. Am folgenden Freitagmorgen besuchten die Teilnehmenden das Weltkulturerbe Kloster Lorsch und erfuhren durch eine Führung viel über die 1000 Jahre alten historischen Bauten. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Mittagessen in einem historischen Gewölbekeller vor Ort.
Das eigentliche Tagungsprogramm startete dann am Freitagnachmittag (3. Oktober) in der Neuapostolischen Kirche Bergstraße in Bensheim-Auerbach (Videoaufzeichnung des gemeinsamen Gesangs). Die Teilnehmer:innen wurden von den lokalen Organisatoren, Priester Siegmar Hofmann und Bezirksapostel i.R. Bernd Koberstein, und vom Vorstand des Netzwerks begrüßt, der bei diesem Treffen durch Volker Wissen und Mathias Eberle vertreten wurde. Der Vorstand dankte auch einem Mitglied des Netzwerks für seine zehnjährige Vereinsmitgliedschaft.
Ein statistischer Blick auf die Entwicklung des Netzwerks in den letzten Jahren rundete den einführenden Teil ab. Weiterhin freut sich die Organisation über steigende Mitgliedszahlen. Zum Zeitpunkt des Treffens waren 188 Personen Mitglied im Netzwerk. Durch die dadurch eingehenden Beitragszahlungen können die Aktivitäten des Netzwerks und das Archiv in Brockhagen unterhalten werden.
Leider konnte bei diesem Treffen keine stationäre Audio-Video-Aufzeichnung vor Ort genutzt werden. Die vorhandenen Mitschnitte wurden mit einem Smartphone angefertigt und verfügen deshalb nur über eine begrenzte Audioqualität. Es ist aber geplant, noch umfangreiche Präsentationsmaterialien im Nachgang auf dieser Webseite zu veröffentlichen.
Der inhaltliche Teil begann mit einer umfangreichen Einführung in die Lehre und Geschichte der Christen unserer Zeit von Mathias Eberle (Videomitschnitt), die insgesamt knapp zwei Stunden in Anspruch nahm. Dabei wurden insbesondere die in den vergangenen Monaten dem Netzwerk übergebenen Archivalien („Archiv Edith Schummer“) ausgewertet. Gespräche mit Nachkommen und Zeitzeugen schlossen sich an.
Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen ergänzte Andreas Ostheimer eine eingehende Untersuchung der Gesangbücher der Christen unserer Zeit (Videomitschnitt). Zuletzt gestaltete Gabi Weinert eine Mitsingaktion mit Stücken aus den unterschiedlichen Gesangbüchern (Videomitschnitt). Danach klang der Tag vor Ort bei einem reichlichen Abendessen aus.
Am Samstag, dem 4. Oktober, trafen sich die Teilnehmenden zunächst um 10 Uhr in der Not-Gottes-Kapelle am Melibokus (Berg) in Auerbach. In abgeschiedener Lage erfuhr die Runde mehr über die apostolischen Wurzeln dieser mittelalterlichen Kapelle, die durch Initiative der „Brüder vom gemeinsamen Leben“ nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Gemeinsame Lieder aus katholisch-apostolischer Tradition erfüllten den Raum, und zum Abschluss konnte ein Teilnehmer noch die Glocke des Gebäudes läuten.
Zum Mittagessen fuhr die Gruppe dann in das Konfessionskundliche Institut in Bensheim (Webseite). Dort wurde sie durch Dr. Lothar Triebel begrüßt, Referent für Freikirchen und stellvertretender Leiter des Instituts.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde zunächst die Beschäftigung mit den Christen unserer Zeit weitergeführt. Dankward Brinkmann berichtete in einem Zeitzeugengespräch über die Neuapostolische Gemeinde Lindemannsheide und ihre Positionierung zu den Christen unserer Zeit, denen die Gemeinde von 1949 bis 1966 angehörte.
Im Anschluss stellte Lothar Triebel die Arbeit des Konfessionskundlichen Instituts vor. Um 16 Uhr wurde Dr. Kai Funkschmidt technisch dazugeschaltet, der am Institut den Bereich Anglikanismus und Weltökumene bearbeitet und durch seine vorherige Beschäftigung bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen auch Fachmann im Bereich der apostolischen Gemeinschaften ist. Beide wurden von Andreas Martz zu ihren Tätigkeiten und ihrer jeweiligen Beschäftigung mit den Apostolischen interviewt.
Zum Abschluss des Tages referierte Dominik Schmolz noch zum Thema „Das Werk Gottes und die Christenheit – Perspektiven und Narrative am Vorabend des Öffnungsprozesses am Beispiel von Unsere Familie 1992″. Er zeigte damit die theologische Ausgangssituation der Neuapostolischen Kirche vor ihrer ökumenischen Öffnung auf, woraufhin sich ein spontanes Gespräch über Lehrentwicklungen und Veränderungen ergab.
Anschließend versammelte sich die Gruppe wieder in dem schon am Donnerstag genutzten Restaurant in Viernheim und beendete den Tag mit einem gemeinsamen Essen.
Der Sonntag begann für die meisten Teilnehmenden mit einem Gottesdienstbesuch in der Region Mannheim. Unter anderem wurden die altkatholische Gemeinde und die Neuapostolische Kirche Mannheim-Moselstraße besucht.
Der Erntedankbrunch in der NAK Mannheim-Moselstraße bot dann wieder die Gelegenheit des gemeinschaftlichen Zusammenkommens. Arne Stauch bot zudem eine Präsentation und Führung durch das historische Kirchengebäude an. Die sanierte Pfeifenorgel des Gebäudes präsentierten Dominik Schmolz und Andreas Ostheimer in einer Orgelmatinee unter dem Titel „Der Herr ist mein Hirte“. Neben reinen Orgelstücken trugen sie auch Stücke für Bariton und Orgel vor.
Schließlich durfte das Netzwerk vor Ort noch um 14 Uhr seine Mitgliederversammlung durchführen, über die wir an dieser Stelle noch separat berichten wollen. Es standen Wahlen des Vorstands und der Kassenprüfer an. Für Lasse Eggers, der nicht mehr angetreten war, wurde Rebecca Eberle als Schriftführerin in den Vorstand gewählt; alle weiteren Positionen blieben unverändert. Dazu traf die Mitgliederversammlung den Entschluss, perspektivisch Vorplanungen für eine mögliche bauliche Erweiterung des Archivgebäudes in Brockhagen zu beginnen.
Gegen 16:30 Uhr verabschiedeten sich die letzten Teilnehmer:innen dann – bis zur nächsten Begegnung in dieser schönen Gemeinschaft! Das nächste Treffen wird voraussichtlich im Herbst 2026 in der Region Köln stattfinden!
Materialien zum Treffen veröffentlichen wir in den nächsten Wochen noch auf dieser Internetseite (insbesondere Präsentationsfolien). Auf unserem YouTube-Kanal finden sich die Mitschnitte der Vorträge in einer eigenen Playlist.
Die nachfolgenden Fotos wurden von etlichen Teilnehmer:innen des Treffens zusammengetragen und vermitteln einen Eindruck von der Tagung.








































