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Regenbogen-NAK entstand 1999 in Bendorf bei Koblenz durch ein erstes Treffen von homosexuellen Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Ihren Anfang fand die Gemeinschaft über eine Mailingliste. Nach dem ersten Treffen bekannten sich 23 Geschwister zur Gemeinschaft und gründeten damit die spätere Regenbogen-NAK. Nach Festlegung der Ziele und Wünsche sowie des Namens entstand eine Internetseite, und zahlreiche Treffen und Initiativen folgten. Seit 2002 ist die Gruppe in regelmäßigem Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche. Hierbei wird die Kirche durch das [[Gremium für besondere Angelegenheiten]] (GbA) vertreten. Die größte Beachtung erfuhr die Gruppe beim [[Europa-Jugendtag 2009]] in Düsseldorf. Dort präsentierte sie sich mit einem beeindruckenden Stand in der Halle der [[Gebietskirche|Gebietskirchen]]. Ebenfalls 2009 fand das 10-jährige Jubiläum und 27. Treffen in Saarbrücken statt.  
 
Regenbogen-NAK entstand 1999 in Bendorf bei Koblenz durch ein erstes Treffen von homosexuellen Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Ihren Anfang fand die Gemeinschaft über eine Mailingliste. Nach dem ersten Treffen bekannten sich 23 Geschwister zur Gemeinschaft und gründeten damit die spätere Regenbogen-NAK. Nach Festlegung der Ziele und Wünsche sowie des Namens entstand eine Internetseite, und zahlreiche Treffen und Initiativen folgten. Seit 2002 ist die Gruppe in regelmäßigem Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche. Hierbei wird die Kirche durch das [[Gremium für besondere Angelegenheiten]] (GbA) vertreten. Die größte Beachtung erfuhr die Gruppe beim [[Europa-Jugendtag 2009]] in Düsseldorf. Dort präsentierte sie sich mit einem beeindruckenden Stand in der Halle der [[Gebietskirche|Gebietskirchen]]. Ebenfalls 2009 fand das 10-jährige Jubiläum und 27. Treffen in Saarbrücken statt.  
  
===Segensgebetsvorfall 2014===
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===Segensgebetsdebatte 2014===
'''Ausführlicher Artikel unter [[Segensgebetsvorfall 2014]]'''
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'''Ausführlicher Artikel unter [[Segensgebetsdebatte 2014]]'''
  
 
Im Juli 2014 wollte ein homosexuelles Paar der neuapostolischen Gemeinde Bad Zwischenhain das Angebot eines Segensgebets für ihre eingetragene Partnerschaft wahrnehmen. Drei Wochen vor dem geplanten Termin erhielt der zuständige Priester die Anweisung das Segensgebet nicht durchzuführen, da sich Gemeindemitglieder beschwert und sogar mit Austritt gedroht hätte, sollte ein Gebet stattfinden. Eine Klärung des Sachverhalts war auf Gemeinde- und Bezirksebene nicht möglich gewesen. Der Hauspriester des Paares gab infolge dessen sein Amt zurück. Kurze Zeit später veröffentlicht Bezirksapostel [[Rüdiger Krause]] ein Rundschreiben, in welchem er die ''Segensgebete'' zukünftig als ''Partnerschaftsgebete'' betitelt haben will und diese grundsätzlich nicht mehr in Kirchen stattfinden dürfen. Weiterhin dürfen solche Gebete nicht im Internet bekanntgegeben oder darüber berichtet werden. In seinem Schreiben verwies Bezirksapostel Krause darauf, dass ''"praktizierte Homosexualität"'' in der Neuapostolischen Kirche nicht gut geheißen wird.<ref>[http://cms.regenbogen-nak.org/index.php?id=812 regenbogen-nak.org - Rückschritte in der Haltung zur Homosexualität], zuletzt abgerufen am 25.11.2014</ref>  
 
Im Juli 2014 wollte ein homosexuelles Paar der neuapostolischen Gemeinde Bad Zwischenhain das Angebot eines Segensgebets für ihre eingetragene Partnerschaft wahrnehmen. Drei Wochen vor dem geplanten Termin erhielt der zuständige Priester die Anweisung das Segensgebet nicht durchzuführen, da sich Gemeindemitglieder beschwert und sogar mit Austritt gedroht hätte, sollte ein Gebet stattfinden. Eine Klärung des Sachverhalts war auf Gemeinde- und Bezirksebene nicht möglich gewesen. Der Hauspriester des Paares gab infolge dessen sein Amt zurück. Kurze Zeit später veröffentlicht Bezirksapostel [[Rüdiger Krause]] ein Rundschreiben, in welchem er die ''Segensgebete'' zukünftig als ''Partnerschaftsgebete'' betitelt haben will und diese grundsätzlich nicht mehr in Kirchen stattfinden dürfen. Weiterhin dürfen solche Gebete nicht im Internet bekanntgegeben oder darüber berichtet werden. In seinem Schreiben verwies Bezirksapostel Krause darauf, dass ''"praktizierte Homosexualität"'' in der Neuapostolischen Kirche nicht gut geheißen wird.<ref>[http://cms.regenbogen-nak.org/index.php?id=812 regenbogen-nak.org - Rückschritte in der Haltung zur Homosexualität], zuletzt abgerufen am 25.11.2014</ref>  

Version vom 26. November 2014, 07:54 Uhr

Logo der Regenbogen-NAK

Regenbogen-NAK ist eine private Interessengemeinschaft zu der schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Mitglieder der Neuapostolischen Kirche sowie Eltern, Partner und Freunde gehören. Die Gruppe ist in mehreren Ländern vertreten, vor allem in Mitteleuropa, Südamerika und in Südafrika.

Anliegen

Die Regenbogen-NAK schafft ein Forum für homo- und bisexuelle sowie transsexuelle Christen, vorwiegend aus der Neuapostolischen Kirche. Auch Mitglieder anderer apostolischer Gemeinschaften sind vertreten. Die Initiative fördert Gemeinschaft, Solidarität und Gedankenaustausch. Außerdem setzen sich ihre Mitglieder dafür ein, dass sie ihren Glauben als vollwertige Gemeindemitglieder, unabhängig von ihrer sexueller Orientierung oder ihres geschlechtlichen Zugehörigkeitsgefühls leben können. Die Regenbogen-NAK möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass die Liebe zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts vor Gott denselben Stellenwert hat wie die Liebe zwischen Mann und Frau. Außerdem will sie die Akzeptanz fördern für solche Gemeindemitglieder, die sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Ein besonderes Anliegen der Gruppe ist die Verbesserung der Seelsorge an betroffenen Geschwistern durch die Seelsorger der Neuapostolischen Kirche.

Schließlich ist eines der Ziele die positive Bewertung gleichgeschlechtlicher Liebe durch die Neuapostolische Kirche (insbesondere eine Revision der Hausregeln) einschließlich der Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und Zugang zu kirchlichen Ämter für homo- und bisexuelle sowie transsexuelle Geschwister. Dazu möchte die Initiative in den Gemeinden, bei den Amtsträgern und bei der Kirchenleitung durch Informationen Berührungsängste abbauen und Vorurteile beseitigen.[1]

Geschichte

Gruppenfoto bei einem Treffen in Berlin, 2014

Regenbogen-NAK entstand 1999 in Bendorf bei Koblenz durch ein erstes Treffen von homosexuellen Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Ihren Anfang fand die Gemeinschaft über eine Mailingliste. Nach dem ersten Treffen bekannten sich 23 Geschwister zur Gemeinschaft und gründeten damit die spätere Regenbogen-NAK. Nach Festlegung der Ziele und Wünsche sowie des Namens entstand eine Internetseite, und zahlreiche Treffen und Initiativen folgten. Seit 2002 ist die Gruppe in regelmäßigem Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche. Hierbei wird die Kirche durch das Gremium für besondere Angelegenheiten (GbA) vertreten. Die größte Beachtung erfuhr die Gruppe beim Europa-Jugendtag 2009 in Düsseldorf. Dort präsentierte sie sich mit einem beeindruckenden Stand in der Halle der Gebietskirchen. Ebenfalls 2009 fand das 10-jährige Jubiläum und 27. Treffen in Saarbrücken statt.

Segensgebetsdebatte 2014

Ausführlicher Artikel unter Segensgebetsdebatte 2014

Im Juli 2014 wollte ein homosexuelles Paar der neuapostolischen Gemeinde Bad Zwischenhain das Angebot eines Segensgebets für ihre eingetragene Partnerschaft wahrnehmen. Drei Wochen vor dem geplanten Termin erhielt der zuständige Priester die Anweisung das Segensgebet nicht durchzuführen, da sich Gemeindemitglieder beschwert und sogar mit Austritt gedroht hätte, sollte ein Gebet stattfinden. Eine Klärung des Sachverhalts war auf Gemeinde- und Bezirksebene nicht möglich gewesen. Der Hauspriester des Paares gab infolge dessen sein Amt zurück. Kurze Zeit später veröffentlicht Bezirksapostel Rüdiger Krause ein Rundschreiben, in welchem er die Segensgebete zukünftig als Partnerschaftsgebete betitelt haben will und diese grundsätzlich nicht mehr in Kirchen stattfinden dürfen. Weiterhin dürfen solche Gebete nicht im Internet bekanntgegeben oder darüber berichtet werden. In seinem Schreiben verwies Bezirksapostel Krause darauf, dass "praktizierte Homosexualität" in der Neuapostolischen Kirche nicht gut geheißen wird.[2]

Diese Ereignisse und Reaktionen wurden erst Ende November 2014 bekannt, als die Regenbogen-NAK nach mehreren versuchten Klärungsgesprächen mit der Kirchenleitung keine Einigung erzielen konnte und die Geschehnisse auf ihrer Homepage und im Internet bekannt machte. Binnen weniger Stunden wurde die Meldung Hundertfach aufgerufen, so dass sogar der Webserver der Regenbogen-NAK mehrfach nicht erreichbar war. In den sozialen Netzwerken wurde heftige Kritik an der Arbeitsweise der Gemeinde-, Bezirks- und Gebietskirchenleitung geübt.[3]

Aktuelle Situation

Die Interessengemeinschaft präsentiert sich mit einem breiten Internetangebot in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch und Italienisch, durch regelmäßige Treffen, vorwiegend im mitteleuropäischen Raum, durch Berichte in offiziellen Kirchenzeitschriften der Neuapostolischen Kirche sowie zuletzt 2009 durch Messestände. Im Jahr 2010 fand in Kapstadt das erste Treffen der Gruppe auf afrikanischem Boden statt. Im Jahr 2014 war Regenbogen-NAK auf dem IKT 2014 vertreten.

Gespräche mit der Neuapostolischen Kirche

Regenbogen-NAK steht über die Projektgruppe Ehe, Familie, Konkubinat in Gesprächen mit der Neuapostolischen Kirche. Leitender Sprecher der Projektgruppe ist Bezirksapostel Michael Ehrich, weitere Mitglieder sind Armin Brinkmann, Markus Fehlbaum, Wilfried Klingler und Wolfgang Nadolny.

Die Neuapostolische Kirche International berichtet rückblickend auf ein Treffen in der Projektgruppe im Dezember 2013:

„Die Regenbogen-NAK forderte wiederum mit Nachdruck eine Überarbeitung sowohl der deutschen als auch insbesondere der englischen Fassung. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass hier Handlungsbedarf besteht und wollen weitere Schritte einleiten. Zudem befasste sich die Runde intensiv mit der Frage, wie die Regenbogen-NAK noch enger an die Organisation der Kirche angeschlossen und in interne Prozesse einbezogen werden kann. ... Bezirksapostel Klingler resümierte die Entwicklung der letzten zehn Jahre damit, dass Regenbogen-NAK inzwischen ein fester Bestandteil der kirchlichen Arbeit geworden und eine vertrauensvolle und wertvolle Zusammenarbeit entstanden sei. Diese besondere Stellung der Gruppe wolle man von Seiten der Kirche auch in Zukunft fördern und unterstützen.[4]

Weblinks

Regenbogen-NAK Website

Referenzen