Apostelamt Jesu Christi: Unterschied zwischen den Versionen

Aus APWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K
K (Geschichte)
Zeile 3: Zeile 3:
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
Das Apostelamt Jesu Christi wurzelt in der apostolischen Bewegung. 1902 glaubte der neuapostolische Bezirksälteste [[Julius Fischer]], Christus sei schon „im Fleisch“ der neu berufenen Apostel wiedergekommen. Er sammelte eine kleine Gruppe  Gläubiger um sich und gründete das [[Apostelamt Juda]]. Nachfolgestreitigkeiten nach dem Tod Fischers in den zwanziger Jahren resultierten in verschiedenen Spaltungen und Zersplitterungen. Aus einer dieser Abspaltungen, welche zunächst ''Apostelamt Simeon in Juda'' und dann ''Apostelamt Simeon in Jacobs Geschlecht'' hieß und in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Vorwurf „marxistischer Umtriebe“ ab November 1934 verboten war, entwickelte sich das Apostelamt Jesu Christi, das in seinem heutigen Selbstverständnis seit 1947 besteht.
 
Das Apostelamt Jesu Christi wurzelt in der apostolischen Bewegung. 1902 glaubte der neuapostolische Bezirksälteste [[Julius Fischer]], Christus sei schon „im Fleisch“ der neu berufenen Apostel wiedergekommen. Er sammelte eine kleine Gruppe  Gläubiger um sich und gründete das [[Apostelamt Juda]]. Nachfolgestreitigkeiten nach dem Tod Fischers in den zwanziger Jahren resultierten in verschiedenen Spaltungen und Zersplitterungen. Aus einer dieser Abspaltungen, welche zunächst ''Apostelamt Simeon in Juda'' und dann ''Apostelamt Simeon in Jacobs Geschlecht'' hieß und in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Vorwurf „marxistischer Umtriebe“ ab November 1934 verboten war, entwickelte sich das Apostelamt Jesu Christi, das in seinem heutigen Selbstverständnis seit 1947 besteht.
Erster leitender Apostel war der frühere Ziegeleiarbeiter Hermann Krüger (1869–1933) als Apostel Simeon. Sein Nachfolger wurde Albert Trubach (1901–1980) als Apostel Naphtali.
+
Erster leitender Apostel war der frühere Ziegeleiarbeiter [[Hermann Krüger]] (1869–1933) als Apostel Simeon. Sein Nachfolger wurde [[Albert Trubach]] (1901–1980) als Apostel Naphtali.
 
Durch den Mauerbau ergaben sich in West- und Ostdeutschland unterschiedliche Entwicklungen, die bis zur Trennung des West- und Ost-AJC führten. Heute bestehen unter dem Namen Apostelamt Jesu Christi drei Rechtsformen:
 
Durch den Mauerbau ergaben sich in West- und Ostdeutschland unterschiedliche Entwicklungen, die bis zur Trennung des West- und Ost-AJC führten. Heute bestehen unter dem Namen Apostelamt Jesu Christi drei Rechtsformen:
  

Version vom 5. September 2010, 23:24 Uhr

Das Apostelamt Jesu Christi ist eine christliche Religionsgemeinschaft. Sie ist nach ihrem Selbstverständnis 1947, im eigentlichen Sinn aber bereits 1923 aus dem Apostelamt Juda hervorgegangen.

Geschichte

Das Apostelamt Jesu Christi wurzelt in der apostolischen Bewegung. 1902 glaubte der neuapostolische Bezirksälteste Julius Fischer, Christus sei schon „im Fleisch“ der neu berufenen Apostel wiedergekommen. Er sammelte eine kleine Gruppe Gläubiger um sich und gründete das Apostelamt Juda. Nachfolgestreitigkeiten nach dem Tod Fischers in den zwanziger Jahren resultierten in verschiedenen Spaltungen und Zersplitterungen. Aus einer dieser Abspaltungen, welche zunächst Apostelamt Simeon in Juda und dann Apostelamt Simeon in Jacobs Geschlecht hieß und in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Vorwurf „marxistischer Umtriebe“ ab November 1934 verboten war, entwickelte sich das Apostelamt Jesu Christi, das in seinem heutigen Selbstverständnis seit 1947 besteht. Erster leitender Apostel war der frühere Ziegeleiarbeiter Hermann Krüger (1869–1933) als Apostel Simeon. Sein Nachfolger wurde Albert Trubach (1901–1980) als Apostel Naphtali. Durch den Mauerbau ergaben sich in West- und Ostdeutschland unterschiedliche Entwicklungen, die bis zur Trennung des West- und Ost-AJC führten. Heute bestehen unter dem Namen Apostelamt Jesu Christi drei Rechtsformen:

  • Apostelamt Jesu Christi Körperschaft des öffentlichen Rechts (AJC K. d. ö. R.) mit Sitz des Kirchenhauptamts in Cottbus,
  • Apostelamt Jesu Christi Kirche als Körperschaft des privaten Rechts e. V. (AJC e. V.) mit Sitz in Berlin mit 24 Gemeinden,
  • Gemeinschaft der Apostel Jesu Christi e. V., eine Abspaltung des AJC e. V. aus dem Jahr 1986 mit aktuell acht Gemeinden.

Bestrebungen zur Wiedervereinigung

Das AJC e. V. und die GdAJC e. V. arbeiten seit längerem intensiv zusammen und streben eine Vereinigung an.

Im Mai 2005 war die angestrebte Vereinigung aller drei Gemeinschaften zunächst gescheitert. Das AJC K. d. ö. R. hatte einen neuen leitenden Apostel berufen. Dieser strebte, zusammen mit zwei weiteren Aposteln seiner Gemeinschaft, eine "Umbenennung" in Altapostolische Kirche Deutschland (AAK (D)) und eine "Verschmelzung" mit der OAC (Old Apostolic Church of South Africa) an. Dies scheiterte jedoch daran, dass viele Mitglieder und Ämter des AJC K. d. ö. R. dieser Änderung nicht folgten.

Seit 2006 wird der Gedanke „des Zusammenwachsens“ aller apostolischen Gemeinschaften und Kirchen des AJC, wie AJC K. d. ö. R, GdAJC e. V., AJC e. V. umgesetzt. Es wurden bereits viele Anpassungen und neue Ziele gesetzt „zu einem gemeinsamen AJC (Apostelamt Jesu Christi)“. Zur Zeit findet ein gegenseitiger Austausch statt, gemeinsame Glaubensaussagen werden bearbeitet und eine gemeinsame Gottesdienstliturgie wird bereits praktiziert.

Das oberste Gremium aller drei AJC-Bereiche ist die „Erweiterte Apostelkonferenz“, in denen entscheidende Beschlüsse zur Vereinigung getroffen werden.

Glaube

Das Glaubensverständnis aller hier aufgeführten Kirchen resultiert auf den auferstandenen und wieder gekommenen Christus im Fleisch (präsentische Eschatologie). Diese Aussage traf Julius Fischer 1902. Es handelt sich bei diesen Kirchen nach eigenen Aussagen um Offenbarungskirchen mit denselben Glaubensgrundfundamenten des Jesus Christus.

Das Apostelamt Jesu Christi verkündet die bereits vollzogene Wiederkunft Jesu Christi. Christus ist wiedergekommen, seine Art und sein Tun und Handeln sollten in den Menschen offenbar werden. In jedem Menschen solle das Wesen Christi zur Geburt kommen (vgl. Gal,2,20). Die Menschen brauchen so kein neuerliches Kommen Christi zu erwarten, Christus möchte durch die Menschen wirken und schaffen. Der Heilige Geist, den Jesus von Gott erhalten hatte, spendete er zu Pfingsten seinen Jüngern (vgl. Joh,14,26; Joh,15,26). Es ist ein Geschenk Gottes. Wer allen Glauben an Gott hat, wird den Heiligen Geist besitzen, dieser wirkt auch in den Gläubigen des Apostelamt Jesu Christi, und nicht nur allein in den Aposteln und gesalbten Ämtern; so vollzieht sich die Auferstehung Jesu im Menschen.

In Lehre und Praxis stützt sich das Apostelamt Jesu Christi auf die Bibel. Verwendet wird die Lutherbibel in der Fassung von 1912.

Die Versiegelung nimmt wie in vielen anderen apostolischen Gemeinschaften, so auch im Apostelamt Jesu Christi eine zentrale Rolle ein. Das Apostelamt Jesu Christi kennt drei Sakramente: Taufe (mit Wasser), Versiegelung (Taufe mit dem Heiligen Geist) und Abendmahl.

Ökumene

Durch die intensivere kirchliche Zusammenarbeit der Kirchen in der DDR wurde das Apostelamt Jesu Christi K. d. ö. R. (Ost) Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR. Diese ging nach der Wiedervereinigung in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen auf. So wurde das Apostelamt Jesu Christi (Ost) die bisher einzige apostolische Gemeinschaft, die auf Bundesebene als Gastmitglied in der ACK mitarbeitet.

Das Apostelamt Jesu Christi (e. V. und K. d. ö. R.) ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Kirchen und Religionsgesellschaften in Berlin (ARK), worüber den Gemeinschaften auch Radiosendungen, wie dem Wort zum Tage auf DeutschlandRadio Berlin, ermöglicht werden.

Zeitschriften

Die Kirchenzeitschrift für das „Apostelamt Jesu Christi e. V.“ trägt den Namen „Baum des Lebens“ und ist ein öffentliches Blatt.

Das „Apostelamt Jesu Christi K. ö. R.“ gibt ein „Mitteilungsblatt“ heraus. Die Schriftenreihe „Du und Dein Glaube“ behandelt Themen des Glaubenslebens, sowie zur Geschichte des Christentums und des Apostelamtes Jesu Christi.

Weblinks