Emil Buchner

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Emil Buchner

Emil Buchner (* 9. März 1883 in Reinhardshain/Oberhessen; † 15. November 1960 in Giessen) war der 60. neuapostolische Apostel und von 1936 bis 1951 Bezirksapostel der heutigen Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.

Frühe Jahre

Am 09. März 1883 als viertes von fünf Kindern geboren, wuchs Emil als Sohn eines Landwirts in dem kleinen Ort Reinhardshain im Landkreis Gießen auf. Als er sechs Jahre alt war, traf die Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Erst starb der Vater und nur zwei Wochen später der jüngste Bruder. Die Mutter kämpfte sich von nun an mit ihren vier Kindern durchs Leben. "Ich habe hier erfahren, was die Mutterliebe vermag", schreibt Bezirksapostel Buchner in seinem Lebenslauf. Nach der Konfirmation erlernte Emil Buchner den Beruf eines Kunstschlossers.

Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche

Als 19-jähriger zog es ihn zur Weiterbildung nach Frankfurt am Main. Dort lernte er den Ältesten Jakob kennen, der ihn mit der neuapostolischen Lehre vertraut machte. Er besuchte die Gottesdienste und fand in den Predigten Antworten auf die Fragen, die ihn schon lange beschäftigten. Emil Buchner wurde am 26. April 1902 von Apostel Ruff versiegelt. Im Mai 1908 heiratete er Friederike Müller, die Ehe wurde mit zwei Kindern gesegnet: Tochter Elfriede, geboren 1910, und Sohn Hermann, geboren 1912.

Tätigkeit in der Neuapostolischen Kirche

In der Folge wurde er zu verschiedenen Diensten in der Gemeinde ordiniert (siehe unten). 1907/08 war er in der Gemeinde in Wiesbaden tätig. 1912 wurde er vom damaligen Apostel Bischoff nach Nordhessen gesandt, wo er von da an tätig war. Mit den Worten: "Seid getrost, ich komme wieder!" verabschiedete sich der damalige Bezirksälteste Emil Bucher 1914 von seiner Gemeinde. Vier Jahre sollte es dauern, bis er zurückkehrte. Er überlebte "den Kampf, die Verwüstung und das Verderben" des 1. Weltkrieges. In einem Kalenderbeitrag des Verlag Friedrich Bischoff von 1936 bemerkt Bezirksapostel Buchner folgendes:

„Unbeschreiblich groß sind die körperlichen und seelischen Leiden, die durch Krieg über ein Volk gebracht werden. Wer von uns hätte damals gedacht, dass dieses Schreckensgespenst des Krieges über vier Jahre währen sollte?“

Erschütternd und mitreißend berichtet er in jenem Beitrag von seinen Erlebnissen des 1. Weltkrieges. Er konnte damals nicht wissen, dass der 2. Weltkrieg bevorstand, der noch länger dauern sollte. Als "ein Wunder vor seinen Augen" bezeichnete er später sein Überleben, denn oft war er dem Tod nahe.

Am 30. August 1931 wurde er zum Apostel ausgesondert. "Nie hatte ich mir träumen lassen, als ich vor einigen Jahrzehnten die Heilige Versiegelung empfing, dass ich selbst einmal das verantwortungsvolle Amt eines Apostels tragen würde", brachte er seine Überraschung darüber zum Ausdruck. Zunächst arbeitete er an der Seite von Stammapostel Bischoff, welcher den Apostelbezirk noch leitete; ab Dezember 1933 an der Seite des neuen Bezirksapostels Arthur Landgraf. Ab 18. November 1936 war Emil Buchner als Bezirksapostel tätig. Liebevoll und fürsorglich kümmerte er sich um die anvertrauten Geschwister.

Nachdem seine Frau Friederike im Frühjahr 1947 verstorben war, heiratete er ein Jahr später Hertha Rühlicke. Auf Grund gesundheitlicher Probleme setzte ihn Stammapostel Bischoff am 25. Dezember 1951 in den Ruhestand.

Seine letzten Lebensjahre waren von Krankheit geprägt; zuletzt war er fast bewegungsunfähig. Sein Tod am 15. November 1960 erlöste ihn von diesen Qualen. Stammapostel Walter Schmidt hielt eine Woche später in der Kirche in Gießen-Süd den Trauergottesdienst und führte unter anderem aus: "Vielen der Getreuen hat er in der Zeit seiner Wirksamkeit Steine aus dem Weg geräumt, damit sie allezeit den Weg zum Gnadenaltar fanden, und wo man ihm Steine in den Weg legte, hat er sie umgangen. Er gehörte in dieser Hinsicht zu den Stillen im Lande und er wusste, dass denen der Herr hilft."

Amtsstufen


Vorgänger Amt Nachfolger
Arthur Landgraf Bezirksapostel für den Bezirk Frankfurt (Hessen)
1936 - 1951
Gottfried Rockenfelder