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Karlshuld

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Erweckung in Karlshuld
Der christliche, katholische Glaube, den Lutz der Bevölkerung seiner Pfarrei nahegebracht hatte, wurde für diese Menschen in ihren problematischen Lebensumständen zur strahlenden Hoffnung.
In der Silvesterandacht am Abend des 31. Dezember 1827, gut eineinhalb Jahre nachdem Lutz seine Tätigkeit im Donaumoos aufgenommen hatte, erfasste die Gläubigen eine tiefe Bewegung im Gottesdienst. In der darauffolgenden Nacht weckten einige Einwohner ihren Pfarrer und baten ihn in die schon überfüllte Kirche zu kommen, um ihnen die Beichte abzunehmen. Viele Einwohner Karlshulds hatten sich den Vorsatz gefasst ihr Leben im neuen Jahr grundlegend zu ändern und wollten den Belast - die Sünden - des vergangen Jahres vergeben wissen. Pfarrer Lutz hörte darauf hin die ganze Nacht die Beichte. Der Neujahrsgottesdienst musste schon nach wenigen Minuten abgebrochen werden, zu groß war die Ergriffenheit der bußbereiten Menschen.
Zu Beginn der Fastenzeit vor Ostern 1828 fühlte sich die fromme Gemeinde getrieben zu intensivem Beten. Selbst junge Menschen Jugendliche und Kinder beteten oft stundenlang.
Ende Februar 1828 fühlten sich ein Mann und zwei Frauen von einer höheren Kraft getrieben, während der Messe (dem katholischen Gottesdienst) zu sprechen. Nach der Messe stellte Lutz die Personen zur Rede. ''"Von dem, was wir gesprochen haben, wussten wir nichts, ehe wir zu reden begannen. Es kam plötzlich eine übernatürliche Kraft über uns, und es wurden uns die Worte gegeben, die wir ausgesprochen haben"'', antworteten die drei, die als gewissenhafte Bürger bekannt waren. Die erste Weissagung lautete:  '''"Wisset ihr nicht, dass ihr Kinder Gottes, daß ihr in der letzten Zeit lebetlebt, in der Zeit, in welcher der Herr kommt?Wisset ihr nicht, daß euch der Herr, ehe er kommt, wieder Apostel, Propheten, Evangelisten und Hirten geben wird und Gemeinden, wie sie am Anfang waren?" '''Auch die Weissagung: '''"Ich will euch, spricht der Herr, wieder Apostel senden und Propheten wie am Anfang, und will meinen Geist ausgießen, wie vorhin!"''' wurde mehrfach ausgesprochen.
Weitere Weissagungen folgten nun bis Juli 1828 hinein. Die Aussagen der Weissagungen stellten die Wiedererweckung der [[Geistesgaben]] und die Wiederherstellung des [[Apostel]]amtes in Aussicht und betonten die Verheißung der [[Wiederkunft Christi]].
Ab 1830 wurde Lutz mehrfach wegen "mystizistischer Abweichungen" von der Lehre der katholischen Kirche vor das Augsburger Ordinariat geladen.
1831 trat er mit einem Teil seiner Gemeinde (rund 700 Gemeindemitglieder) aus der römisch-katholischen Kirche aus - was für die damilige Zeit einen Skandal darstellte. Er versuchte eine apostolische Gemeinde zu gründen. Dies wurde von der bayrischen Landesregierung verboten, daher trat er im Februar 1832 zum evangelischen Glauben über. Als er auch in dieser Glaubensgemeinschaft seine Vorstellungen nicht verwirklichen konnte, wurde er nach Ablegung des tridentinischen Glaubensbekenntnisses im November 1832 wieder in die Katholische Kirche aufgenommen. Ein Teil der mit ihm zusammen aus der katholischen Kirche ausgetreten war und der evangelischen Kirche beigetreten ist, folgte Lutz und wurde wieder katholisch. Ein anderer Teil verbliebt in der evangelischen Kirche. Lutz gilt bis heute als Gründer der evangelischen Kirchengemeinde Karlshuld.
== Nachwirkungen ==
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