Sendung der Siebzig

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Unter der Sendung der Siebzig oder dem Werk der Siebzig versteht man in (Teilen) der katholisch-apostolischen Gemeinden eine noch ausstehende Sendung von Gott ausgesandten Männern zur Vollendung der Kirche. Oftmals werden sie auch mit den Zwei Zeugen gleichgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Biblische Hintergründe

Auf die Aussendung der 12 neutestamentlichen Apostel (Luk 9, 1), die Auftrag erhielten, das Reich Gottes zu verkündigen, folgte eine weitere Aussendung, zeitlich von der ersten unterschieden:

„Hierauf erwählte der Herr noch siebzig andere (Jünger)und sandte sie zu zweien vor sich her ...“ (Luk 10,1f.).

Erwartung in den katholisch-apostolischen Gemeinden

Da auch in der Neuzeit eine Aussendung der Zwölf Apostel innerhalb der christlichen Kirche am 14. Juli 1835 erfolgte, deren Arbeit und Auftrag mit dem Tod des letzten Apostels Francis Valentine Woodhouse am 3. Februar 1901 sein Ende fand, könne nach katholisch-apostolischer Sicht auch eine zweite Aussendung der Siebzig erwartet werden. Diese Aussendung stehe noch bevor.

Siebzig oder Zweiundsiebzig?

In Bibelübersetzungen zum Lukasevangelium findet sich einerseits die Zahl 70 und andererseits die Zahl 72 übersetzt. Wie dies bzgl. der Lehre vom Werk der Siebzig erklären lässt, ist unklar. Man erwartet, dass Gott hierüber noch Aufschluss geben wird.

Abgrenzug der Zwölf zu den Siebzig

Die zweiten Zwölf (die englischen Apostel der katholisch-apostolischen) Gemeinden, die am 14. Juli 1835 ausgesondert worden waren), wurden nach katholisch-apostolischer Lehre wurden von Gott ausgesandt, den Beginn der Endzeit zu verkündigen. Ihre Arbeit war vom Charakter her ein kleines und begrenztes Werk und mehr ein Säen als ein Ernten gewesen. Ihre Aufgabe sei mehr in der Sammlung und Zubereitung einer geringen Zahl Erstlinge zu sehen. Auch hatten sie das Evangelium als Zeugnis an alle Völker zu verkündigen. Eine Sammlung einer großen Menge aus allen Völkern erfolgte durch sie nicht. Ihr Beispiel habe mehr Modellcharakter gehabt und solle den Menschen zur Erkenntnis dienen.

Im Gegensatz dazu werden die Siebzig anders tätig werden. Sie werden die große Ernte für Gott und Seinen Sohn in der Zeit der großen Trübsal (Offenbarung 14,6-16), kurz nach der plötzlichen Wegnahme der Schar der Erstlinge, die durch die Zwölf bereitet wurden, übernehmen. Gesät wurde durch die Apostel der katholisch- apostolischen Gemeinden. Auf dieser Grundlage und den durch sie aufgeschlossenen Apostolischen Wahrheiten werden die Siebzig ernten. „Sie gehen aus, der Christenheit das Evangelium des Friedens zu verkünden. Sie gehen in die vielen (...) Gemeinschaften und Abteilungen der Kirche Gottes“[1]

Selbstdefinition als Siebzig

Die Gruppe um Harald Scheffler in der Christ-Gemeinde-International sieht sich selbst als Bestandteil der Sendung der Siebzig.

Einzelnachweise

  1. Thonger, James – Die Siebzig – Seite 14.