Bibel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. Juni 2013, 11:47 Uhr
Als Bibel (auch Buch der Bücher) bezeichnen das Judentum und das Christentum jeweils eine eigene Sammlung von Schriften, die für sie das Wort Gottes enthalten und als Heilige Schrift Urkunden ihres Glaubens sind.
Es handelt sich um verschiedene redaktionelle Zusammenstellungen von „Büchern“ (griechisch: biblia) aus dem Kulturraum der Levante und dem Vorderen Orient, die im Verlauf von etwa 1200 Jahren entstanden sind und bis zum 2. Jahrhundert zuerst von Juden, dann auch von Christen kanonisiert wurden.
Die hebräische Bibel, der Tanach, besteht aus den drei Hauptteilen Tora (Weisung), Nevi'im (Propheten) und Ketuvim (Schriften). Diese Bücher bilden in anderer Anordnung und geringfügig anderem Umfang als Altes Testament auch den ersten Hauptteil der christlichen Bibel, den das Neue Testament] ergänzt. In dieser Form ist die Bibel das am weitesten verbreitete und am häufigsten publizierte schriftliche Werk der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Die Bibel in den Katholisch-apostolischen Gemeinden
Die Bibel ist für die Katholisch-apostolischen Gemeinden das als Menschenwort ergehende, vielfältige und doch eine, Gotteswort. Sie ist ein geschlossenes und kanonisches Zeugnis der Offenbarung Gottes und damit Norm alles Handelns im Raum der Kirche. Es ist eine regelmäßige, intensive und umfassende Lektüre der Bibel durch Laien und Geistliche wünschenswert und notwendig. Nach ihrem Verständniss kann ein großer Teil der Bibel nur durch die Wiedererweckung des prophetischen Amtes in der Kirche ausgelegt werden. Deshalb sind Propheten für die Kirche so nötig wie die Augen für den Menschen. Der Auslegung biblischer Schriften ist eine philologisch und historisch exakt vorgehende, "wissenschaftliche" Erforschung angemessen. Diese "wissenschaftliche" Auslegung muss sich aber von allen weltanschaulichen Vorurteilen im Blick auf das Wirken und die Welt Gottes freimachen. In den Katholisch-apostolischen- Gottesdiensten wird meist die Bibel in der Lutherübersetzung von 1912 verwendet.
Die Bibel in der Neuapostolischen Kirche heute
Die Bibel ist die religiöse Grundlage der Lehre der Neuapostolischen Kirche. Normsetzend sind vor allem die Aussagen des Neuen Testaments, besonders die Worte Jesu und die Apostelbriefe. In der Tradition der Neuapostolischen Kirche sind die Apokryphen für Glaube und Lehre ebenso verbindlich, wie die anderen Schriften der Bibel. Der Bibel wird eine besondere Autorität zugeschrieben, da sie durch vom Heiligen Geist inspirierte Menschen geschrieben wurde. In deutschsprachigen Ländern wird die Lutherbibel verwendet, seit 1998 die 1984er Revision. Das Apostelamt hat als Lehramt über die richtige Auslegung zu wachen. Bibelkreise oder biblische Gesprächskreise existieren nur sehr selten.
Die Bezirksapostelversammlung Nizza vom 22. bis 24. September 2004 bekräftigte erneut, dass die Bibel als religiöse Grundlage der Lehre der Neuapostolischen Kirche anerkannt und gewertet wird. Normsetzend sind vor allem die Aussagen des Neuen Testaments, besonders die Worte Jesu und die Apostelbriefe. Aussagen über einzelne Bibelbücher oder Bibelstellen, aber auch die Aussagen der heute lehrenden Apostel und Amtsträger der Kirche müssen in der Heiligen Schrift einen konkreten Anhalt haben. Die Lehre und ihre Verkündigung dürfen nicht im Widerspruch zu den Aussagen in der Heiligen Schrift stehen.
Die Bibel in der Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften Europas
Seit den achtziger Jahren hat die Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften Europas eher eine sehr liberale Auffassung zur Bibel. Für die Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften Europas ist die Bibel das Fundament für ihr Sakraments- und Amtsverständnis. Im Gottesdienst wird die Bibelübersetzung nach Martin Luther von 1984 verwendet. Mitglieder der Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften Europas werden zu einem intensiven Umgang mit der Bibel aufgefordert.
Die Bibel in der Twelve Apostles' Church in Christ
Die Bibel ist im Verständnis der Twelve Apostles' Church in Christ nur ein Geschichtsbuch. Ein normales Gemeindemitglied kann darin nicht gewinnbringend lesen. Das geschriebene Wort Gottes kann nur durch einen lebenden Apostel richtig ausgelegt werden.