Wilhelm Oehlmann

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Wilhelm Oehlmann

Wilhelm Oehlmann (* 6. April 1865 in Darlingerode/Harz; † 8. Februar 1937) war der 31. Apostel der Neuapostolischen Kirche in Ost- und Westpreußen.

Biografie

Wilhelm Oehlmann wurde in Darlingerode am Harz geboren. Durch seine kräftige Konstitution musste er schon früh seinen Beitrag zum Lebensunterhalt der großen Familie beitragen. Nach Ende der Schulzeit blieb ihm die angestrebte Berufswahl versagt; es galt fortan vermehrt dem Vater in der Werkstatt zu helfen. Seine Schaffenskraft wurde jäh von einem schweren Unfall unterbrochen. Ein Baumstamm zerschmetterte seinen linken Fuß, was einen mehrmonatigen Krankenhausaufenthalt zur Folge hatte. Diese unfreiwillige Zwangspause empfand der junge Mann als bösen Fluch. Erst viele Jahre später erkannte er einen großen Segen in diesen Verhältnissen. Allmählich besserten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie und er folgte einer Einladung seiner Schwester nach Berlin. Dort fand er aber auch nach längerer Suche keinen Arbeitsplatz, ja und wieder ereilte ihn ein schwerer Unfall! Erneut begann er zu grübeln.


Da er schon in seinem Heimatort die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche besucht hatte, sehnte er sich nun wieder dort einen Gottesdienst besuchen zu können. So lernte 1887 er die Apostolische Gemeinde in Berlin kennen und wurde 1888 durch Apostel Friedrich Krebs versiegelt.

Stammapostel Hermann Niehaus setzte ihn ab 22.Oktober 1905 als Apostel für den neugegründeten Apostelbezirk Königsberg. Der erste Weltkrieg brachte bitterste Not über Ostpreußen. Gastfrei öffnete Apostel Oehlmann sein Heim und teilte das Letzte mit den Notleidenden. Die schlimmen Kriegsjahre machten die Aufbauarbeit des Apostels fast zunichte. Viele Versammlungsstätten wurden zerstört oder beschlagnahmt. Die politischen Folgen des Krieges erforderten eine völlige Umgestaltung des Apostelbezirks Ostpreußen. Viele ehemals deutschen Gebiete wurden den baltischen Staaten und Polen zugeschlagen. So erstreckte sich das Arbeitsgebiet des Bezirksapostels Oehlmann jetzt auf Ost- u. Westpreußen, Polen, Litauen, das Memelland und den Freistaat Danzig. Obwohl die Pass- und Zollformalitäten der Nachkriegsjahre recht schwierig waren gelang es ihm die versprengten Geschwister aufzuspüren und wieder Gemeinden aufzubauen. In den zwanziger Jahren zeigte sich die gesegnete Arbeit des Bezirksapostel besonders deutlich, denn an vielen Orten wurden neue Gemeinden gegründet. 1929 erhielt er zwei wertvolle Stützen in den Bischöfen Schwarz und Knigge. Leider aber verstarb Bischof Schwarz schon 1932. So übertrug Bezirksapostel Karl Gutbrod im Auftrag des erkrankten Stammapostels Johann Gottfried Bischoff am 28.März 1933 dem Bischof Knigge das Apostelamt. Die Zeit, in der Bezirksapostel Oehlmann und Apostel Hermann Knigge Hand in Hand arbeiten konnten, war nur kurz. Als der Bezirksapostel Otto Steinweg in Braunschweig wegen Krankheit und vorgerücktem Alter einer tatkräftigen Hilfe bedurfte, versetzte Stammapostel Bischoff am 15. September 1935 den Apostel Knigge in den Apostelbezirk Braunschweig. Die dadurch entstandene Lücke verzäunte er wieder, indem er am 07. Juni 1936 den Bischof Hinz in das Apostelamt berief.

Nach kurzer Krankheit verstarb er am 08. Februar 1937 und die Trauerfeier für Bezirksapostel Oehlman wurde am 12. Februar 1937 von Bezirksapostel Arthur Landgraf in Königsberg durchgeführt. Als Textwort diente Hebräer 13, Vers 7. Bezirksapostel Landgraf bezeichnete den Verstorbenen als einen Treuen in Gottes Werk. Bei der Gründung des Apostelbezirkes Ostpreußen 1905 lebten dort weniger als 2000 Geschwister in 18 Gemeinden. Nun 1937 bestand der Bezirk aus 21 000 Geschwister in 150 Gemeinden. In der Amtszeit von Bezirksapostel Oehlmann konnten auch 35 eigene Kirchen errichtet werden.

Ordinationen

Schreibweise

Teilweise findet sich in neuapostolischen Publikationen auch die Schreibweise "Öhlmann".


Vorgänger Amt Nachfolger
Ernst Traugott Hallmann Bezirksapostel für Ostpreußen
1905-1937
Gottfried Hinz