Stamm Isaschar

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Ursprüngliche Bedeutung

Issachar ist der fünfte der zwölf Söhne Jakobs im Tanach, der hebräischen Bibel. Seine Nachkommen gelten dort als einer der Zwölf Stämme Israels in der Frühzeit des jüdischen Volkes, das seine Herkunft auf die Erzväter zurückführte. Issachars Mutter war Lea, die erste Frau Jakobs.

Der Stamm Issachar bewohnte die östliche Jesreelebene, den Süden der späteren römischen Provinz Galiläa. Als einer der zehn Verlorenen Stämme Israels verschwand er nach der Eroberung des Nordreichs Israel durch den assyrischen Herrscher Sargon II. (722 v. Chr.).

Im Jakobssegen wird er als knorriger Esel und fronpflichter Knecht beschrieben. In den Testamenten der zwölf Patriarchen wird Issachar als einfacher Landmann geschildert. Er verkörpert die Tugend der Einfalt, die für eine prominente Rolle in der Ethik dieser Schrift steht. Issachar ist der einzige der zwölf Brüder, der von sich behauptet, keine Schuld auf sich geladen zu haben. Er wird damit in der christlichen Interpretation der Patriarchentestamente sogar zu einem Typos von Jesus Christus, dessen Erdenleben als ein Auftreten Gottes unter den Menschen in Einfalt und Demut geschildert wird.

Bedeutung in der Katholisch-apostolischen Gemeinde (KAG)

1836 erklärte Apostel Henry Drummond aufgrund einerProphezeiung, dass den Aposteln die Stämme Israels anvertraut würden. Jeder Apostel wurde daraufhin einem der 12 Stämme zugeordnet und erhielt ein Arbeitsgebiet.

Aufgrund ihrer Zuordnung zu den Stämmen wurden die Apostel auch als „Stammapostel“ bezeichnet. Dieses Amt bezeichnete hier die Führungsgewalt über einen der sogenannten "12 Stämme Israels", wobei mit "Stamm" jeweils eine bestimmte Weltregion bezeichnet wurde.

Dem Apostel John Henry King-Church wurde der Stamm Isaschar zugeordnet. Diesem Stamm wurde wiederum eine geographische Lage zugeordnet; Dänemark, Niederlande und Belgien.

Bedeutung in der Allgemeinen christlichen apostolischen Mission (AcaM) und Apostolischen Zending (AZ)

Nach der Trennung der Hamburger Gemeinde (nun: Allgemeine christliche apostolische Mission) von den Katholisch-apostolischen Gemeinden (KAG) wurde 1863 zunächst das zwölffache Apostelamt mit weiteren Apostelrufungen aufgefüllt, um die sechs bereits verstorbenen Apostel der KAG zu ersetzen. Aus diesem Grunde wurden den neu gerufenen Aposteln ebenfalls Stämme des Alten Testamentes beigeordnet. Diese waren aber mit der Geographie der KAG nicht identisch.


  • 1881 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Preuß im Stamm Ephraim - Norddeutschland und Skandinavien (Apostel Friedrich Krebs)
  • 1887 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Bösecke im Stamm Benjamin - Mitteldeutschland und Schlesien (Apostel Ernst Obst)
  • 1888 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Hohl im Stamm Simeon - Württemberg und Hessen (Apostel Georg Gustav A. Ruff)
  • 1888 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Anthing im Stamm Sebulon - Java und Niederländisch-Ostindien (Apostel Lim (Christiaan) Lim Tjoe Kim)
  • 1895 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Lim im Stamm Sebulon - Java und Niederländisch-Ostindien (Apostel G. L. Hannibal)
  • 1896 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Menkhoff im Stamm Isaschar – Nordrhein-Westfalen (Apostel Hermann Christoph Niehaus)
  • 1897 erfolgte die Berufung für den verstorbenen Apostel Schwarz im Stamm Juda – Niederlande (Apostel Martinus van Bemmel)
  • 1898 erfolgte die Berufung für den ausgeschlossenen Apostel van Bemmel im Stamm Juda - Niederlande (Apostel Jakob Kofmann)

Bedeutung in der Apostolischen Gemeinde und Hersteld Apostolische Zendinggemeente in de Eenheid der Apostelen

Einige Zeit nach dem Tod des Apostels Schwartz wurde durch Apostel Krebs das Prinzip des zwölffachen Apostelamtes und die Zuordnung der Stämme des Alten Testamentes zu den Aposteln aufgegeben. Am 12.Juni 1898 erfolgte zudem für Jakob Kofmann in Amsterdam die nachweislich letzte Apostelberufung durch Prophetenmund. In den weiteren Jahren wurde ferner das Kollegialitätsprinzip unter den Apostel abgeschafft, die fortan nicht mehr für die Stämme des geistlichen Israel sondern für Apostelbezirke eingesetzt wurden. Der Begriff des Stammapostels wurde umgedeutet. Das Wort Stamm erhielt nun die Bedeutung als Baumstamm dessen starke Äste die Apostel bildeten. Der Stamm selbst stellt nun den Hauptapostel, den sogenannten „Stammapostel“ dar.

Literatur

  • In der Welt, aber nicht von der Welt, Die Gotteskinder der Neuapostolischen Kirche, Horst Hartmann, Libri Books on Demand, 2000

Weblinks