Neuapostolische Kirche im Nationalsozialismus

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Mit dem Tag von Potsdam begann die Regierung der NDSAP

Der Artikel Neuapostolische Kirche im Nationalsozialismus beschäftigt sich mit der Geschichte und dem Verhalten der Neuapostolischen Kirche in Deutschland in der Zeit von 1933-1945.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Adolf Hitlers persönliche Haltung zum christlichen Glauben wurde in die Politik übernommen, er wollte das sie langsam aber sicher aus dem alltäglichen Leben in Deutschland verschwindet.[1] Daneben wurden christliche Sakramente wie die Taufe (Ersatztaufe des Vereins Lebensborn) als Rituale übernommen und die Antisemitische Kirche Deutsche Christen gegründet.[2][3] Wie viele andere Relgionsgemeinschaften, Organisationen und Vereine ging auch die Neuapostolische Kirche mit dem nationalsozialistischen Regime Kompromisse ein, um nicht verboten oder verfolgt zu werden. Wenn auch die christlichen Grundsätze der Neuapostolischen Kirche dem Weltbild des Nationalsozialismus grundlegend widersprachen, so wurde sie dennoch nicht wie einige andere (apostolische) Glaubensgemeinschaften verboten oder gar verfolgt. In welchem Umfang nationalsozialistische Ansichten verbreitet und die Einstellung angepasst wurde, und ob dies aus Angst vor Repressalien oder aus eigenem Antrieb geschah, ist bis heute Streitpunkt zwischen Mitgliedern und Kritikern der Kirche.

Die Geschichte der Neuapostolischen Kirche im sogenannten Dritten Reich wurde, wie in fast allen anderen Religionsgemeinschaften, durch ambivalente Verhaltensweisen geprägt. So erscheinen hier freiwillige und erzwungene Anpassung, Anbiederung, Unterstützung, passiver und aktiver Widerstand gegenüber dem NS-Regime nebeneinander.

Rückblick

Das Verhalten der Neuapostolischen Kirche 1933-1945 kann nicht ohne den soziologischen Hintergrund verstanden werden. So verstand sich die Kirche damals schon als politisch neutral, aber staatstreu. Insbesondere unter Stammapostel Niehaus wurde die (preußische) Regierung, das preußische Kaiserreich als gottgewollt angesehen, und so ordnete man sich diesem freiwillig unter. Insbesondere der Gedanke eines Gottesgnadentums der Regentschaft, welcher auch schon in der katholisch-apostolischen Gemeinde vorhanden war, wurde hier gepflegt. Unter Stammapostel Niehaus sah man im Deutschen Kaiser einen gottgesandten Monarchen und somit umfasste der Glaubensgehorsam auch, sich der Regierung zu beugen. Die preußische Monarchie war sein Idealbild für einen erfolgreich geführten Staat. Demokratischen Tendenzen, inner- wie außerkirchlich, stand er auch öffentlich ablehnend gegenüber. So schreibt er in den "Allgemeinen Hausregeln":

„Personen, welche Verächter der politischen und religiösen Einrichtungen des Staates und der bürgerlichen Gemeinde sind, welche umstürzlerischen, staatsfeindlichen Bestrebungen huldigen oder Verbindungen angehören, welche solche auf ihre Fahne geschrieben haben, können nicht Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde werden."(Allgemeine Hausregeln nebst Glaubensbekenntnis für die Ämter und Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinden Deutschland, Leipzig 1908)

Ereignisse des Jahres 1933

Im Jahre 1933 wurden alle Neuapostolischen Gemeinden verboten. Dies geschah beispielsweise für Württemberg mit der Verordnung des Innenministeriums vom 14. Juni 1933. In der Begründung dieser Verordnung heißt es u.a.:

"... die Angehörigen der Neupostolischen Sekte (suchen) Anhänger für ihre Lehren durch eine intensive mit bisweilen an Hausfriedensbruch ausartende Bearbeitung der Bevölkerung zu gewinnen. (...) Auch wird nicht selten mit den Mitteln der Drohung und unter Ausnützung des Aberglaubens gearbeitet. Diese zersetzende Tätigkeit (...) ist mit dem Gedanken einer christlich deutschen Volksgemeinschaft unvereinbar und kann daher vom Staate nicht länger geduldet werden."

Der damalige zum Stammapostel Johann Gottfried Bischoff versuchte, gute Beziehungen zum nationalsozialistischen Regime aufzubauen, um die Aufhebung eines Teiles der Verbote zu erwirken. Hier stehen somit existienzielle Fragen und Überlebensstrategien im Vordergrund. Nicht vergessen werden darf, dass das damalige Hauptverbreitungsgebiet der Neuapostolischen Kirche in Deutschland lag. Bischoff sah sich also mit der Frage konfrontiert, welche Alternative er für die Neuapostolische Kirche wählen sollte: In den Untergrund zu gehen oder sich anzupassen. Er wählte, wohl aus dem traditionellen Motiv der Regierungs- und Staatstreue heraus, die Anpassung.

Jedoch hielt es die NS-Politiker nicht auf, im Laufe der Zeit immer wieder einzelne Gemeinden zu schließen. Auch wurden die Gottesdienste regelmäßig von der Gestapo besucht und überwacht.

Auch seitens der Evangelischen Kirche wurde nach dem Verbot der Zeugen Jehovas auch ein Verbot der Neuapostolischen gefordert:Von offizieller evangelischer Seite wurden bereits im August 1933 Vorschläge unterbreitet, mit welchen Sekten ähnlich verfahren werden könnte. „Das Evangelische Deutschland“, das in Berlin erscheinende „maßgebliche Organ auf protestantischer Seite“ (Auflage: 20 000; Schriftleiter: Professor August Hinderer, der Direktor des Evangelischen Pressedienstes), kommentiert am 10. September 1933 das Verbot der Zeugen Jehovas durch die Nationalsozialisten mit Dankbarkeit und fordert weitere Verbote: „Die Kirche wird dankbar anerkennen, dass durch dieses Verbot eine Entartungserscheinung des Glaubens beseitigt worden ist […]. Damit ist jedoch noch keine vollständige Bereinigung der Sekten erreicht. Erwähnt seien nur die Neuapostolischen.“[4]

Anpassung

In der Folge der Kirchen- und Religionspolitik der Nationalsozialisten wurde innerkirchlich eine Strategie der Anpassung gewählt. Hierbei muss zwischen freiwilliger Anpassung und der erwzungenen Anpassung unterschieden werden.

Freiwillige Anpassung

Wir finden in der Neuapostolischen Kirche Schritte, in denen sie sich freiwillig angepasst hat. Mitte 1932 wurden die Gemeinden durch die Kirchenleitung angewiesen, Nazialsozialisten in Uniform den Gottesdienstbesuch zu gestatten, sie freundlich zu behandeln und an allen Segenshandlungen teilhaben zu lassen.[5] Stammapostel Bischoff erklärte in einem Rundschreiben an die Amtsträger vom 25. April 1933, dass es bei Eintrittsgesuchen von Mitgliedern gut sein könne, „die Personalien solcher Personen der zuständigen Ortsgruppe der NSDAP zur Nachprüfung vorzulegen“ und ihre Aufnahme erst nach dem Vorliegen einer Unbedenklichkeitserklärung der NSDAP zu vollziehen. Hierin jedoch kann wiederum die Fortführung der alten, niehausschen Staatstreue gesehen werden. Inhaltlich wird hier die Linie der Hausregeln von 1908 fortgesetzt, wenn auch zugespitzt auf das NS-Regime und seine Organe. Inwieweit diese Aussage als propagandistisch gegenüber dem NS-System gewertet werden kann und wie dies auch in der Praxis gehandhabt wurde, muss hier offen bleiben.

Ferner kann hier exemplarisch noch erwähnt werden, dass der Titel der kircheneigenen Zeitschrift "Wächterstimme aus Zion" Anfang 1934 auf "Wächterstimme" geändert wurde. Die Streichung des hebräischen Wortes „(aus) Zion“ kann hier ebenfalls als Maßnahme der freiwilligen Anpassung gesehen werden.

Erzwungene Anpassung

Als Beispiele der erzwungenen Anpassung finden sich Pflichtbeiträge und Propagandaartikel mit nationalsozialistischem Tenor in den kircheneigenen Publikationen. Diese sind jedoch auf dem Hintergrund der Abschaffung der Pressefreiheit und die Gleichschaltung der Presse durch die Nationalsozialisten zuverstehen. Insbesondere das sog. Schriftleitergesetz und die damit in Verbindung stehende Reichspressekonferenz führten dazu, dass auch Artikel mit nationalsozialistischen Inhalten in neuapostolische Zeitschriften Eingang fanden. In der kircheneigenen Zeitschrift "Unsere Familie" wurde 1940 anlässlich eines Reiseberichtes von Bischoff Sätze gedruckt wie: „Schwarze und Juden steigen auf der sozialen Leiter immer höher, sie verdrängen mit ihrer billigen Arbeitskraft den besser bezahlten Weißen auch aus Stellungen, die dem Weißen allein zustehen sollten ... Das farbige Element ist zum Angriff übergegangen ... Mit Berechtigung haben wir alles das, was dem Volke im Kino, Theater und Literatur als das Produkt einer jüdisch-marxistischen Klique geboten wurde, abgelehnt.“(Unsere Familie, 5. April 1940)) Und später im selben Jahr hieß es: „Wohl hat sich der Weiße noch eine bestimmte Vorherrschaft erhalten können, sie ist aber stark ins Wanken geraten, und sie wird noch immer mehr ins Wanken kommen, je mehr der Jude Einfluß gewinnt, denn es ist sein Ziel, die Völker zu zersplittern, sie niederzuhalten und sie auszubeuten.“(Unsere Familie, 20. April 1940)

Weiterhin sollte jeder Gottesdienst - laut Auflage - in jener Zeit mit einem „Heil Hitler“ enden. Es muss angemerkt werden, dass sich nicht alle Gemeindevorsteher (gerade in ländlichen Gebieten) den Vorschriften gebeugt haben.

Anbiederung

Wohl um einem erneuten Verbot zu entgehen oder vorzubeugen, wurde von der Leitung der Neuapostolischen Kirche auch eine Anbiederung beim NS-Regime unternommen. Man stellte wiederholt die Staatstreue schriftlich zur Schau, wohl um zu signalisieren, dass keine oppositionellen Aktionen seitens der Neuapostolischen Kirche zu erwarten waren. Angeblich habe z. B. Bischoff am Tag von Potsdam gepredigt, dass jetzt der von Gott gesandte Führer gekommen sei. Den Text der Ansprache ließ er in die Reichskanzlei schicken. Solche Aussagen wurden wiederholt der Reichsregierung zugestellt. So fasste auch Apostel Landgraf derartige Aussagen in einer Schrift zusammen und sandte sie der Regierung zu.

Die Taktik einer Anbiederung ist anscheinend auch teilweise gelungen: So schrieb Müller-Scheld, der Leiter der Landesstelle Hessen-Nassau im Reichsministerium für Propaganda und ein Mitarbeiter Joseph Goebbels', in einem Empfehlungsschreiben für Bischoff: „Friedrich Bischoff ist Parteigenosse, mir seit Jahren bekannt und politisch und menschlich absolut zuverlässig.“(Akt RKM 23418 Bundesarchiv Potsdam)

Jedoch wurden auch einige Funktionäre des NS-Regimes auf Grund einer zu platten Anbiederung misstrauisch: Der Reichsführer SS und Chef des Sicherheitshauptamtes, sah die Neuapostolische Kirche offenbar als eine suspekte, nicht einzuordnende, weil unpolitische Bewegung. Er schrieb 1937: „Man darf sich durch derartige Äußerlichkeiten nicht täuschen lassen, zumal seitens der Leitung mit diesen eifrig Propaganda gemacht wird. Trotz dieser Äußerlichkeiten ist die Neuapostolische Gemeinde weltanschaulich wegen ihrer internationalen Einstellung und wegen ihres die Volksgemeinschaft zerstörenden Charakters als Gegner anzusehen.“(Der Reichsführer SS: Leitheft über die Neuapostolische Gemeinde. Geheime Verschlusssache Nr. 52, 1937) Die Einstellung wird also als „international“ eingeschätzt, nicht als „national“ - somit im Sinne der NS-Ideologie als tendenziell-staatsgefährdend und zersetzend.

Interessanterweise finden sich Dokumente der Anbiederung fast ausschlieslich aus dem Jahr 1933, dem Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und auch das Jahr der Verbote gegen die Neuapostolische Kirche. Scheinbar wurde diese Taktik nicht weiterverfolgt.

Unterstützung

Auch werden sich, wohl insbesondere in den Anfangsjahren des NS-Regimes bis Mitte der 1930er Jahre, in Teilen der neuapostolischen Gemeinden auch etliche Anhänger des Regimes gefunden haben. Auch gab es bis in die Reihen der höheren Amtsträger hinein Mitglieder der NSDAP. So waren mindestens 13 Apostel, davon 10 Bezirksapostel, Parteimitglieder. Bruno Rockstroh ist bereits bei seinem Eintritt Apostel, die anderen (Kuhlen, Oberländer, Rockenfelder, Hahn, Tiedt, Friedrich Bischoff, Wilhelm Schmidt, Herrmann, Gurtner, Köhler, Volz und Knobloch) werden es später.[6] Inwieweit diese jedoch aus politischer Überzeugung Mitglieder waren oder aus Mitläufertum oder der "Taktik der Anbiederung" heraus, muss auch hier offen bleiben und wird wohl auch individuell unterschiedlich gewesen sein.

Widerstand

Es gab auch Widerstand durch die Kirchenleitung und neuapostolische Gemeindemitglieder gegen die Einflussnahme auf der NS-Regierung auf die Kirche und die nationalsozialistische Politik allgemein.

Passiver Widerstand

Jedoch wurde sowohl von der Kirchenleitung als auch einzelnen Gemeindemitgliedern passiver Widerstand gegen den NS-Staat geleistet. Als ein solcher müssen z.B. kirchliche Richtlinien gesehen werden, die ein politisches Verhalten der Amtsträger untersagten. So heißt es auszugsweise in den „Richtlinien für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche“ aus 1933:

„Auch sollen sich die Amtsbrüder besonders davor hüten, von Politik etwas zu erwähnen oder in die Politik einzugreifen und die Geschwister darin in irgend einer Weise zu beeinflussen. Die Neuapostolische Kirche treibt keine Politik. Jesus lehnte jeden Eingriff seinerseits in die Politik ab; ebenso sollen es auch seine Diener tun. (...) Die Kirche Christi muss über den Parteien stehen und für jede Gnade und Heil suchende Seele eine offene Tür haben.“ (Richtlinien über die Amtshandlungen der Amtsträger der Neuapostolischen Kirche. Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt 1933)

Insbesondere auf dem Hintergrund der die Partei (NSDAP) über alles stellenden, Gleichschaltungspolitik der NS-Regierung, die alle Bereiche des öffentlichen Lebens mit ihren Parteigliederungen beherrschen wollte, kann eine solche kirchliche Aussage schon als passiver Widerstand gewertet werden.

Aktiver Widerstand

Aus einzelnen Gemeinden wird berichtet, dass man jüdisch-stämmige Gemeindemitglieder deckte, auch jüdischen Mitbürgern half oder gar versteckte. Apostel (Schneider?) soll regelmässig nachts Flüchtlinge über den Rhein gerudert haben. Auch ist überliefert, dass man Zwangsarbeiter illegal mit Essen versorgte.

Opfer

Auch neuapostolische Gemeindemitglieder wurden Opfer des Nationalsozialismus. Beispielsweise wurde der jüdisch-stämmige neuapostolische Priester und Textdichter Harry Fränkel (CM 21: "Ziehe deine Schuhe aus") in Auschwitz 1945 vergast.

Kritik

Der NAK-Kritiker Stoffel führt aus, die oben beschriebene Haltung im Nationalsozialismus sei von der Kirchenleitung nie kritisch reflektiert, sondern geschönt worden. Dr. Michael König, ebenfalls ehemaliges Mitglied der NAK, verfasste eine Schrift über die Neuapostolische Kirche im Dritten Reich und wirft ihr darin praktizierten Nationalsozialismus vor. Interessanterweise stützt sich Königs Buch überwiegend auf Schreiben seitens der Neuapostolischen Kirche an die Regierung aus dem Jahr 1933 und Artikel aus der Zeitschrift "Unsere Familie" aus den Jahren 1938-1942. Hierbei ist anzumerken, dass die Schreiben allesamt in die Phase der "Anbiederung" einzuordnen sind und die Artikel aus der UF unter der erzwungenen Anpassung veröffentlicht wurden.

Nach Schilderung der NAK sei es unter größten Schwierigkeiten gelungen, einen Teil der Verbote rückgängig zu machen. Darauf würden auch die anderen gegen die NAK ergriffenen Maßnahmen hinweisen. Die Nazi-Regierung habe die Neuapostolische Kirche mit ungewöhnlich hohen Steuern belastet (wie im übrigen auch andere Religionsgemeinschaften), die Betreuung der Jugend sei unterdrückt worden (Gleichschaltung und Vorrang der nationalsozialistischen Jugendorganisationen), der Kauf von Grundstücken und der Bau von Kapellen abgelehnt worden, die Opfer durften nicht mehr erhoben werden, das Erscheinen der kircheneigenen Zeitschriften sei verboten worden, Bibeln und Gesangbücher hätten nicht mehr gedruckt werden dürfen. Die zur Gemeinde gehörenden Mitglieder jüdischer Abstammung seien nicht abgestoßen, sondern in jeder nur möglichen Weise unterstützt worden.

Haltung heute

Diese Haltung wurde unter anderem 1996 von damaligen Stammapostel Fehr erläutert und 2003 vom Mediensprecher Peter Johanning bei einem Vortrag weiter ausgeführt. Johanning gab einen Artikel aus dem „Jugendfreund“ vom Juli 1933 wieder, worin schon kurz nach der Machtergreifung Hitlers zur „Untertanentreue“ aufgerufen wurde. Durch den Verweis auf Sirach 10 legitimiere der Text das Verhältnis zwischen Staat und Kirche. „Man mag das heute als naiv empfinden, die Zeit damals brachte andere Schlussfolgerungen zu Tage.“ In jener Zeit seien die kirchlichen Amtsträger in den Richtlinien von 1933 zur politischen Enthaltung aufgerufen worden. „Dieses Bekenntnis zur unpolitischen Arbeit der Kirche“ habe „unmissverständlich die Idealvorstellung der Kirchenleitung“ signalisiert, „sich jeglicher politischer Stellungnahme zu enthalten, auch wenn die Realität hier und da anders ausgesehen“ habe.

"Weder Stammapostel Niehaus noch sein Nachfolger, Stammapostel Bischoff, waren politisch arbeitende Kirchenführer. Sie haben keinerlei Einfluss auf Staatsbelange genommen – und hätten einen solchen wie auch immer gearteten Versuch wegen der geringen Größe der Kirche wohl kaum unternehmen können –, sie waren weder Judenhasser noch Brandstifter, allerdings auch keine Widerstandskämpfer. Sie haben vor allem die theologische und seelsorgerische Betreuung der Gemeinden im Blickfeld gehabt. Sie haben zwar mit strenger Zucht einer Demokratisierung der Kirche widerstanden, dies jedoch stets biblisch legitimiert.

Die Neuapostolische Kirche in jenen Jahren war keine Staatskirche, kein Politikum. Sie war deutsch, aber nicht antisemitisch, sie war national, aber nicht nationalistisch, sie war fundamental, aber nicht fundamentalistisch."

Im weiteren gab der Mediensprecher dann die Ausführungen des Stammapostels Richard Fehr von 1996 zu diesem Thema wieder, wonach die Anpassung der Kirchenleitung zu dem Zweck geschehen sei, um „der Verkündigung des Evangeliums weiter nachkommen zu können.“

siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.fundamentalismusdebatte.de/religion-ns/
  2. http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Christen
  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensborn
  4. Das Evangelische Deutschland. Kirchliche Rundschau für das Gesamtgebiet der Deutschen Evangelischen Kirche, Nr. 37, 10. September 1933; zitiert nach Detlef Garbe: Zwischen Widerstand und Martyrium – Die Zeugen Jehovas im Dritten Reich, Oldenbourg, 1998, S. 10; vgl. Arndt, a.a.O., S. 8.
  5. Dominik Schmolz, Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche, Seite 88, Vgl.: SCHABRONAT, Klaus (2023), Seite 163
  6. Schabronat, Klaus: Die NAK im Dritten Reich - Ein Zwischenbericht, o.O., o.J., S. 28