Mission

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Der Begriff Mission leitet sich vom lateinischen „missio“ (Sendung) ab und bezeichnet die Verbreitung des christlichen Glaubens (Evangelium), meist durch für diese Aufgabe entsandte Missionare („Sendboten“). Die Mission ist meist ausgerichtet auf bestimmte Gebiete oder Zielgruppen und verfolgt in der Regel das Ziel, dass Menschen ganzheitlich, sozial Hilfe erfahren und sie sich durch Bekehrung dem Christentum zuwenden.

Apostolische Glaubensgemeinschaften

Die apostolischen Glaubensgemeinschaften sind sehr stark vom Missionsgedanken geprägt, wobei diese besonders in der Anfangszeit im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts auf bereits christliche Gläubige ausgerichtet war. Die Heidenmission etablierte sich grundsätzlich erst Mitte des 20. Jahrhunderts, gleichzeitig ging die Mission im Kreise der Christen zurück. Dennoch haben die einzelnen Glaubensgemeinschaften ein unterschiedliches Missionsgepräge.

Katholisch-apostolische Gemeinden

Schon in den ersten Jahren der Katholisch-apostolischen Bewegung wurde eifrig unter den christlich-gläubigen in England und Schottland missioniert und diesen von den neuen Weissagungen und ersten Ämterrufungen berichtet. Ein erster großer Prediger und Missionar war Edward Irving.

In den 30-er Jahren des 19. Jahrhunderts bildeten sich die ersten Ämter des vierfachen Amtes heraus. Schon in jener Zeit unterschied man zwischen Evangelisten der Allgemeinen Kirche, die zur Missionierung eingesetzt werden sollen und Evangelisten der Gemeinde, welche eher belehrende Aufgaben haben sollten.

"Demgemäss musste fortan, sobald eine Schar von Gläubigen durch die Evangelistenpredigten gesammelt und demnächst vom Hirten belehrt worden war, so dass nun eine Gemeinde aufgerichtet werden konnte, ein Apostel und ein Prophet an den Ort kommen."[1]

Ab dieser Zeit begann eine systematische Missionierung der Christen für das Werk Gottes unter den Aposteln.

Im Juni 1836, ein Jahr nach der Aussonderung der Apostel wurde ihnen die Wirkungsstämme zugeteilt und aufgefordert in diese zu ziehen um dort aus den Kulturen und Religionen das heraus zu suchen, was zur göttlichen Wahrheit zählt.

"Durch persönlichen Verkehr sollten sie einen richtigen Begriff von dem Gehalt und Wert der draußen obwaltenden Kultus- und Lehrformen erlangen und schließlich das Gold aus allen Teilen der Christenheit sammeln. Mit letzterem Ausdruck war ihnen bedeutet, dass in allen Teilen der Kirche Reste der Wahrheit, ob auch begraben unter dem Schutt menschlicher Lehren und Überlieferungen — wie das reine Gold in den Gründen der Erde — noch vorhanden seien. Also nicht bloß mit dem allgemeinen geistlichen Zustand der Länder und Völker sollten die ausziehenden Apostel sich bekannt machen, sondern geradezu alles das aufsuchen, was überall in Lehre und Praxis der Wahrheit Gottes ähnlich wäre. Das alles sollte nach ihrer Rückkehr dem ganzen Kollegium der Apostel vorgelegt, von ihnen erwogen, geschätzt und gesichtet und schließlich jegliches Gute der ganzen Christenheit in der Anbetung und dem Dienste des Hauses Gottes an seiner richtigen Stelle verwendet werden."[2]

Dieser Auszug in die Welt hatte nicht den Grund als Missionar aufzutreten, obgleich sie natürlich vielen Menschen davon berichteten und erste Gemeinden gegründet werden konnten.

Die strenge Ordnung des vierfachen Amtes mit der besonderen Stellung der Evangelisten als Verkündiger bescherte der jungen Glaubensgruppe schnelle Zuwächse. Die Missionsarbeit endete mit dem Dahinscheiden des letzten Apostels im Jahre 1901. Es begann die Zeit der Stille.

Allgemeine christlich-apostolische Mission

Die AcaM knüpfte anfangs an die Traditionen der KAG an und sendete bereits 1863 die Evangelisten Franz Hübner, Carl Meyersam und Heinrich August Allihn nach Holland zur Missionierung. Holland sollte anschließend, trotz anfänglicher Probleme, für die nachfolgenden Jahrzehnte ein wichtiger apostolischer Knotenpunkt werden.

Neuapostolische Kirche

Anfangszeit

In der NAK, bzw. in der frühen Apostolischen Gemeinde, nahmen Anfangs ebenfalls vorwiegend entsandte Amtsträger, meist Diakone, Priester und Evangelisten die Arbeit der Missionierung systematisch auf. Dazu entsandte der Apostel ausgewählte Amtsträger in fremde Gebiete um Gemeinden zu gründen. Zum Anfang des 20. Jahrhunderts beschränkte sich die Missionierung nahezu ausschließlich auf Christen anderer Konfessionen. Durch den großen Eifer der ersten Gemeindemitglieder wuchs die Gemeinschaft sehr stark.

Es gehörte ebenfalls zum Auftrag eines jeden Mitgliedes im persönlichen Umfeld vom "wiederaufgerichteten Apostelamt" zu erzählen und neue Mitglieder zu werben. Diese Arbeit wird später als Weinbergsarbeit bezeichnet und bis in die 1990-er Jahre systematisch betrieben. Die besondere Rolle der Evangelisten wird noch 1993 im Richtlinien für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche beschrieben als eine leitende und kontrollierende Tätigkeit in der Weinbergsarbeit.

Die Richtlinien für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche aus 1993 schreibt ebenfalls auf Seite 117/118 unter Punkt 9.1 un 9.2 unter anderem:

Die wichtigste Ausrüstung zur Missionsarbeit ist das Gebet, die persönliche Glaubensüberzeugung, unser vorbildlicher Wandel sowie eine ausgeprägte Opferbereitschaft.

... Sehr wichtig ist dabei, daß die Gäste nach den ersten Kontakten weiterbetreut werden.

... Immer wieder ist darauf hinzuweisen, daß wir uns durch Mißerfolg nicht entmutigen lassen dürfen (vgl. 1. Korinther 15,58).

Regelmäßig wurden und werden Gästegottesdienste durchgeführt um gezielt interessierte Menschen zu suchen und in einen Gottesdienst einzuladen. Ähnlich ist es mit Weihnachtskonzerten.

Mitteleuropa

Seit dem 21. Jahrhundert beschränkt sich zumindest im mitteleuropäischen und nordamerikanischen Raum die Missionsarbeit auf Öffentlichkeitsarbeit über Medien sowie Konzerte und ggf. Gästegottesdienste. Die systematische Weinbergsarbeit trat um die Jahrtausendwende in den Hintergrund.

Missionsgebiete

Als Missionsgebiete wurden besonders seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die Gebiete außerhalb Europas und ggf. Nordamerikas bezeichnet. Große Erfolge verzeichnete die NAK in Afrika und Südamerika. Zur Missionierung dieser Gebiete wurden in der Regel Amtsträger zeitweise in diese Landstriche geschickt. Oftmals ohne oder mit wenigen Kenntnissen über Sprache und Kultur. Das führte zu fragwürdigen Missionierungen, zum Beispiel in Teilen Indonesiens, Afrikas oder Sibirien. Es gibt dazu ausreichende Berichte über vorschnell vollzogene Taufen, Versiegelungen und Amtseinsetzungen.[3] Die Missionsgebiete, auch betreute Gebiete genannt, werden von den zuständigen Gebietskirchen finanziell unterstützt.

Apostolische Gemeinschaft

Referenzen

  1. "Erzählung von Begebenheiten, Welche die gegenwärtige Lage und die Aussichten der gesamten Kirche Christi betreffen" F. V. Woodhouse, 1885
  2. "Erzählung von Begebenheiten, Welche die gegenwärtige Lage und die Aussichten der gesamten Kirche Christi betreffen" F. V. Woodhouse, 1885
  3. Carsten Münsterberg: "Die NAK als Mittel zum Zweck - Der Aufbau einer Kirche durch einen Cargokult am Beispiel der Peligruppen in Papua Neuguinea" in "Kirche auf dem Weg - die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts", Hrsg. M. Eberle, Edition Punctum Saliens Verlag 2010, ISBN: 978-3-939291-06-0