Taufbecken
Ein Taufbecken dient in christlichen Kirchen der Taufe. Da die Taufe die Aufnahme in die christliche Gemeinde bedeutet, befindet es sich häufig im Eingangsbereich einer Kirche, zentral vor dem Altar, in einem eigenen Baptisterium oder einer Taufkapelle.
In den apostolischen Gemeinden werden heute die Taufschale, welche auch in einem Taufständer oder Taufstock befestigt sein kann, genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Neuapostolische Kirche
In der Frühgeschichte der Neuapostolischen Kirche stellten Taufstöcke oder Taufständer noch das Idealbild als liturgisches Gerät zur Taufe dar. Aufgrund der vielen kleinen und ärmlichen Gemeinden war es nicht überall und immer möglich entsprechende Geräte anfertigen zu lassen. Dennoch gab es regional Befürworter von Taufstöcken, so zum Beispiel in der Region Sachsen-Anhalt unter der frühen Leitung des ehemals katholisch-apostolisch Sendungsevangelisten und späteren Bischofs Franz Hübners. Jener stand in der geistigen Tradition des Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz.
Nach der Jahrhundertwende fand unter Stammapostel Friedrich Krebs und Hermann Niehaus eine Relativierung des Taufverständnisses und Vereinfachung der Liturgie statt. Dies hatte zur Folge, dass die Taufhandlung selber, insbesondere im Verhältnis zur Heiligen Versiegelung, an Bedeutung verlor. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden so auch die Taufpaten abgeschafft und die Gemeinde als Pate deklariert, desweiteren wurde die Taufe zunehmend nur ein Anhängsel am Ende eines normalen Gottesdienstes. Diese Verständnisänderung wirkte sich in den vielen neu gegründeten und nach dem Krieg neu errichteten Kirchengemeinden so aus, dass die Taufe auch optisch reduziert wurde, also statt eines Taufstocks vielerorts nur noch Taufschalen, manchmal sogar nur noch ausgediente Abendmahlspatenen oder -kelche für das Taufwasser verwendet wurden.
Aktuell verwendet die Neuapostolische Kirche daher in den meisten Fällen Taufschalen, oft aus Glas, seltener aus Messing oder versilberten Materialien. In einigen Regionen, so zum Beispiel im Raum Sachsen-Anhalt, finden nach wie vor Taufstöcke und Taufständer Verwendung.
In den letzten Jahren findet, auch aufgrund des geänderten Taufverständnisses, eine Rückbesinnung auf alte apostolische Traditionen und liturgische Elemente statt. Im Raum Sachsen-Anhalt werden bei Kirchenneubauten, zum Beispiel in Bernburg, auch neue Taufstöcke angefertigt, nicht mehr benötigte Taufstöcke werden an andere Gemeinden abgegeben, so zum Beispiel der Taufstock der Gemeinde Wahlsdorf an Bielefeld-Sennestadt. Aber auch in gänzlich anderen Regionen gibt es erste Neuanfertigungen, so zum Beispiel in Niedersachsen oder in Teilen Nordrhein-Westfalens.
Gallerie
Apostolische Gemeinschaft
In der Apostolischen Gemeinschaft wird seit der Sakramentsneufassung 2005 die Taufe unter fliessendem Wasser vollzogen. Dies ist mit den bisher verwendeten silbernen Taufschalen schwierig. Im Bezirk Düsseldorf hat die Gemeinde Hilden ein Taufbecken aus Stahl anfertigen lassen, das in vielen Gemeinden gerne bei Taufen ausgeliehen und benutzt wird. In der Gemeinde Hilden hat das Becken einen festen Platz vorne neben dem Altar. Es hat eine umlaufende Schrift in Messingbuchstaben: "Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe".