Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland
Basisdaten | |
Bezirksapostel
(Präsident): |
Armin Brinkmann |
weitere Apostel: | Peter Klene |
Sitz der Gebietskirche: | Amersfoort |
erste Gemeinde: | Amsterdam (1863) |
gegründet: | 1863 |
Unterbezirke: | 9 |
Gemeinden: | 74 (2011) |
Mitglieder: | rund 11.000 |
Website: | http://www.nak-nl.org |
Die Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland (deutsch: Neuapostolische Kirche in den Nederlanden) ist eine neuapostolische Gebietskirche und umfasst die neuapostolischen Gemeinden in den Niederlanden, Malta, Aruba, Surinam und den niederländischen Antillen. Sie ist die kleinste aller neuapostolischen Gebietskirchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Name
- 2 Geschichte
- 3 Bezirksapostel
- 4 Karitatives
- 5 Weblinks
- 6 Literatur
- 7 Einzelnachweise
Name
Der Name der Gebietskirche Niederlande hat sich im Lauf der Jahre mehrfach verändert. Erst seit spätestens 1960/61 trägt die Gebietskirche den Namen "Nieuw Apostolisch" (neuapostolisch). Zuvor verstand man sich zwar als zur Neuapostolischen Kirche gehörend, verwendete jedoch aus historischen Gründen die Namen Apostolische Zending, Hersteld Apostolische Zendingkerk und Hersteld Apostolische Zendinggemeente in de Eenheid der Apostelen in Nederland en Kolonien.
Geschichte
Die Geschichte der Neuapostolischen Kirche in den Niederlanden begann früh und war sehr bewegt. Mehrfach wurde der Name im Laufe der Geschichte geändert.
Apostolische Zending (1863-1893)
1863 wurde der Engel der Hamburger Gemeinde, Friedrich Wilhelm Schwarz zum Apostel gerufen. Ihm wurde prophetisch das Arbeitsgebiet Niederlande zugewiesen. Im gleichen Jahr verzog er von Hamburg nach Amsterdam und begann, dort eine Gemeinde aufzubauen. Er nannte seine Gemeinde "Apostolische Zending". Ab 1893 wurde der Name - nach erfolgter staatlicher Anerkennung - zu "Hersteld Apostolische Zendingkerk" geändert. Schwarz verstarb 1895. Zu diesem Zeitpunkt bestanden 7 Gemeinden mit rund 1.000 Mitgliedern.
Hersteld Apostolische Zendinggemeente in der Eenheid 1897-1911
Nach seinem Tod brachen Streitigkeiten über seine Nachfolge und sein theologische Vermächtnis aus. In der Folge entstand eine Spaltung in den von Schwarz gegründeten Gemeinden. 1897 wurde Jacob Kofman zum Apostel für die Niederlande ausgesondert. Unter seiner Tätigkeit wuchs die Hersteld Apostolisch Zendinggemeente in der Eenheid der Apostelen (HAZEA) auf über 70 Gemeinden mit rund 8000 Mitgliedern. Ab 1906 wurde Apostel Kofman krank und konnte sein Amt nur noch sehr eingeschränkt ausüben. 1910 wurde der Älteste Johannes Hendrik van Oosbree zum Apostel berufen, welcher nach Kofmans Tod 1911 die Leitung der Gebietskirche übernahm.
HAZEA 1911-1945
Unter van Oosbrees Tätigkeit erfuhr die HAZEA einen starken Aufschwung. Unter ihm wuchs die Zahl der Gemeinden von 70 im Jahr 1906 auf 106 im Jahr 1933 und die Zahl der Mitglieder von 8000 (1911) auf 25.000 (1933). Spätestens in den 1930er Jahren begann van Oosbree immer mehr vom lehrmäßigen Kurs der Neuapostolischen Kirche abzuweichen und die neuapostolische Glaubenslehre in unorthodoxer Art und Weise umzuinterpretieren. So veränderten sich unter seiner Tätigkeit das Gottesbild sowie die Art und Weise, was man unter den Sakramenten verstand, deutlich. Die veränderten Lehraussagen schienen sich dabei zum Teil an einer radikalisierten Form der Lehre vom Neuen Licht zu orientieren.
Lange Zeit waren keine Reaktionen des Stammapostels auf die "niederländischen Verhältnisse" zu erkennen. Am 3. Januar 1939 wurde v. Oosbree jedoch nach Frankfurt berufen. Dort wurde er durch Stammapostel Bischoff auf das normale Niveau eines Bezirksapostels "zurückgestutzt". In einem diesbezüglichen Protokoll, welches beide durch Unterschrift anerkennen, wird verbindlich festgelegt:
- 1. Die finanziellen Rechte v. Oosbrees werden stark beschnitten. Er wird hierin den anderen Bezirksaposteln gleichgestellt.
- 2. Er verpflichtet sich keinen eigenen Nachfolger (er war bereits 77 Jahre alt) selbst zu benennen.
- 3. Er erkennt an, ohne Zustimmung des Stammapostels keinen Bischof, Bezirksältesten usw. mehr einzusetzen.
- 4. Laut Absprache zwischen ihm und dem Stammapostel soll er anstelle seiner eigenen Person "verstärkt Jesum Christum in die Herzen der Gotteskinder" setzen.
Am 15. Januar 1939 wird in einem Gottesdienst in Amsterdam, in Anwesenheit aller europäischen und des Apostels Erb/USA, Jan Jochems aus Utrecht als Mitapostel für ihn bestellt. Jochems teilte die christlich-traditionellen Vorstellungen der Neuapostolischen Kirche und lehnte den progressiven Glauben, den van Oosbree verkündigte, ab.
HAZEA 1945-1954
Die Jahre 1946 bis 1954 waren von schweren Glaubenskämpfen und Spaltungen geprägt. Nach 1946 ist festzustellen, dass Bezirksapostel van Oosbree immer mehr zum Stammapostel Bischoff auf Distanz ging. Es kam schließlich zum Bruch zwischen Bezirksapostel van Oosbree und Apostel Jochems, der sich zur Treue gegenüber dem Stammapostel verpflichtet sah. Apostel Jochems begann eigene Gottesdienste zu halten und sammelte kleine Gemeinden.
Kirchenspaltung 1946-1948
Am 22. März 1946 starb Bezirksapostel van Oosbree. In seinem Testament hatte er den Bezirksältesten Slok zum Nachfolger benannt. Diese Nachfolgeregelung wurde jedoch nicht vom Stammapostel (und dem internationalen Apostelkollegium) gebilligt. Diese sahen in Apostel Jochems den einzig möglichen Nachfolger. Die Mehrheit der niederländischen Bezirksämter lehnten diese Nachfolgeregelung jedoch ab. Für sie war der testamentarische Wille des verstorbenen Bezirksapostels wichtiger als die Auffassung des Stammapostels und der anderen Apostel. Bischoff ernannte am 9. Mai 1946 Jan Jochems zum Bezirksapostel für die Niederlande. In der Folge kam es zur Kirchenspaltung in der HAZEA, die Mehrheit der Bezirksämter (Ausnahmen waren hier wohl vor allem die Bezirksältesten Paasmann, Kamphuis und Elberts) und der Mitglieder sahen in Lambertus Slok ihren neuen Bezirksapostel. Die Gruppen formierten sich. Etwa 26.000 folgten Slok, 3.000 folgten Bezirksapostel Jochems. Zwischen 5000 und 10.000 Mitglieder wandten sich in der Folge vollständig von der apostolischen Bewegung ab. Vor allem in den nördlichen Niederlanden stellte sich die Mehrheit der Gemeindemitglieder hinter Bezirksapostel Jochems, im Rest des Landes nur vereinzelte Personengruppen und Minderheiten in den Gemeinden. In Amsterdam, der Hochburg der HAZEA mit über 5.700 Mitgliedern (1947), standen nur etwa 150 Mitglieder auf der Seite von Jochems und dem Stammapostel.
Es kam in der Folge zu einer Reihe von Prozessen. Zunächst stellte das Gericht in Rotterdam durch einstweilige Verfügung fest, dass Apostel Jochems nicht Nachfolger von van Oosbree sein könne, da er sich im Jahr 1945 von van Oosbree zurückgezogen und somit auch die HAZEA verlassen habe. Jan Jochems wurde daraufhin am 21. Juli 1946 in den Ruhestand gesetzt, neuer Bezirksapostel wurde der Bezirksälteste Berend Frederik Paasman aus Leeuwarden. Vor Gericht stritten nun die Parteien weiter. Es wird berichtet, dass dies dem Stammapostel Bischoff sehr zuwiderlief. Er war der Auffassung, man solle nicht um Immobilien und Geld streiten und in den Niederlanden lieber von vorn anfangen. Am 22. Mai 1948 verstarb Bezirksapostel Paasmann überraschend. Amtsnachfolger wurde Gerrit Kamphuis.
Am 26. Juni 1950 entschied der Gerichtshof von Amsterdam rechtskräftig, dass Slok nicht rechtsgültig ernannt worden sei. Ein letzter Revisionsantrag der Gruppe um Slok wurde vom Hoge Raad (Hoher Rat - die Oberste Gerichtsbarkeit der Niederlande) am 6. April 1951 zurückgewiesen. Die HAZEA unter Bezirksapostel Kamphuis bekam alle Geldmittel und Immobilien zugesprochen. Die Gruppe um Slok gründete daraufhin, nachdem die letzten finanziellen Regelungen mit der Neuapostolischen Kirche am 12. Dezember 1951 unterschrieben worden waren, am 28. Dezember 1951 die Vereinigung Het Apostolisch Genootschap. Die HAZEA war auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Mitgliederzahl (Volkszählung 1947: fast 39.0000 Mitglieder) geschrumpft. (Es scheint jedoch einige hunderte bis tausende Rückkehrer gegeben zu haben. Hatte die HAZEA 1951 wohl gegen 3000 Mitglieder waren 1954 bei einem Stammapostelgottesdienst etwa 5000 Mitglieder zusammengekommen).
1952-1954
Als ab 1951 der Stammapostel Bischoff anfing, die sogenannte Botschaft zu verkündigen und diese immer weiter dogmatisierte, regte sich in Teilen der neuapostolischen Gemeinden der Niederlande (damals noch Hersteld Apostolische Zendingkerk in de Eenheid der Apostelen) Unruhe. Ein Teil der Gemeindemitglieder lehnte die Dogmatisierung der Botschaft ab, ein anderer Teil war mit der niederländischen Kirchenleitung von Bezirksapostel Kamphuis unzufrieden. Dieser Teil war der Ansicht, dass in den Niederlanden (in der HAZEA) die Botschaft nicht oder zu wenig verkündigt werden würde. Auf Grund dieser Auffassung wuchs der Widerstand gegen Bezirksapostel Kamphuis. Diese innergemeindlichen, innerkirchlichen Differenzen führten letztendlich dazu, dass Stammapostel Bischoff die Gründung der Nieuw-Apostolische Kerk genehmigte, in der sich die mit Kamphuis unzufriedenen Gemeindemitglieder in einer parallel zur HAZEA existierenden (!) Gebietskirche unter der Leitung von Bezirksapostel Walter Schmidt sammelten, eigene Gottesdienste hielten und eigene Gemeindestrukturen ausbildeten (ab April 1954). Kamphuis sah dies wohl als persönlichen Schlag an und liess sich am 14. August 1954 vorzeitig in den Ruhestand versetzen. Nachdem die "Botschaft" immer weiter dogmatisiert wurde und auch Kontakt zwischen Kamphuis und Kuhlen bestand, nahm Kamphuis seine Tätigkeit als Bezirksapostel (sozusagen widerrechtlich) unter Kuhlens Führung am 8. Mai 1955 (in einem von Kuhlen in Utrecht gehaltenen Gottesdienst) wieder auf und führte eigene Gottesdienste durch. Er wurde daraufhin aus der Kirche ausgeschlossen. Er wandte sich der Apostolische Stichting zu. Etwa 500 Mitglieder verließen die HAZEA und wechselten zur Apostolisch Stichting. Nachfolger von Kamphuis wurde Tjark Bischoff (nicht verwandt mit dem Stammapostel).
1954-1960
In diesem Zeitraum finden wir in den Niederlanden zwei neuapostolische Gruppen, welche beide unter der Autorität von Stammapostel Bischoff standen, jedoch unabhhängig agierten. Die traditionelle HAZEA unter Leitung von Bezirksapostel Tjark Bischoff und die "Nieuw-Apostolische Kerk" unter Betreuung von Bezirksapostel Walter Schmidt aus Nordrhein-Westfalen.
Hersteld Apostolische Zendingsgemeente in de Eeinheid (HAZEA)
Die Jahre 1955 bis 1960 waren relativ ruhig. Nach dem Weggang der Nieuw Apostolische Kerk und der Apostolische Stichting war die Mitgliederzahl auf etwa 4000 bis 5000 Mitglieder gesunken. Nach dem Tod von Stammapostel Bischoff hielt der neue Stammapostel Schmidt am 7. August 1960 einen Gottesdienst in Utrecht, zu dem sowohl die Mitglieder der HAZEA als auch der NAK eingeladen waren. In Folge dieses Gottesdienstes kam es wieder zur Annäherung beider Gruppen. Man begann wieder gemeinsame Gottesdienste zu halten, und nach und nach fusionierten überall alle Gemeinden der beiden Gruppen.
Nieuw-Apostolische Kerk
Am 1. April 1954 wurde die Nieuw-Apostolische Kerk in de Nederland als "vereniging van personen" (eine niederländische Rechtsform, ähnlich einem Verein) errichtet. Der Vorstand bestand aus den Mitgliedern van Asperen, R. J. Bijl und Groen. Wegen dieser Vorkommnisse in den Niederlanden berief Stammapostel Bischoff eine Kommission aus den Aposteln Friedrich Bischoff, Friedrich Hahn, Gottlob Herrmann, Walter Schmidt und Gotthilf Volz ein. Die Kommission führte am 13. April 1954 Gespräche mit Apostel Tjark Bischoff, Bischof W. Kröner und Hilfsbischof Versteegh von der HAZEA und am 15. April 1954 mit dem Vorstand der Nieuwe Apostolische Kerk.
Die Kommission formulierte am 15. April 1954 ihr Ergebnis:
"Nach reiflicher Überlegung und im Aufsehen zu dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens hat die Kommission nachstehenden Beschluss verfasst: Es ist ganz und gar zu verteidigen, dass in den Niederlanden (...) diese beiden Gruppen mit demselben Ziele nebeneinander bestehen können. Ein lehrreiches Beispiel bietet uns der Vorfall unter dem alten Volk Israel, der zu einer Spaltung in die beiden Reiche Israel und Juda führte (...). Im Einklang mit diesen Beispielen können beide Gruppen in den Niederlanden eine Lehre, ein Ziel und ein Haupt haben. Allen Amtsbrüdern und Geschwistern in den Niederlanden wird die freie Wahl gelassen, zu welcher der beiden Gruppen sie gehören möchten."
Am 17. April 1954 ernannte Stammapostel Bischoff den nordrhein-westfälischen Bezirksapostel Schmidt als verantwortlichen Apostel für die Nieuw-Apostolische Kerk. In dieser NAK sammelten sich nun einige hundert Mitglieder der HAZEA mit einer Anzahl von Amtsbrüdern. Am 12. August 1954 wurde die Vereinigung in eine Glaubensgemeinschaft im Sinne des niederländischen Rechts umgewandelt. Im Laufe des Jahres wurden der Hirte van Asperen zum Bischof und Priester R. J. Bijl zum Bezirksältesten ordiniert.
Die Botschaft des Stammapostels Bischoff, der man insbesondere in der Nieuw-Apostolische Kerk in Treue ergeben war (und diese Treue war auch die Gründungsursache gewesen), sorgte für besonders großen Missionseifer in den Reihen der NAK. So verbreitete man Faltblätter unter dem Titel "Ist Ihnen bekannt, dass in der Christenheit des Abendlandes der Ruf ertönt: 'Der Bräutigam kommt!'". Der Missionseifer der NAK war recht erfolgreich. So wuchs die in den Niederlanden in der HAZEA oftmals als "nieuwe NAK" (neue NAK) innerhalb von sechs Jahren, vor allem durch Zuwachs von außen, von einigen hundert auf über 2000 Mitglieder. Größte Gemeinde der NAK war Utrecht mit etwa 150 Mitgliedern (einer der Mitglieder dort war der spätere Bezirksapostel Gijsbert Pos, der jedoch in den späteren fünziger Jahren wieder in die HAZEA zurückwechselte). Unter anderem gab es auch Gemeinden in 's-Gravenhage, Ede und Arnhem. In Ede befand sich auch die zentrale Verwaltung der NAK, die vom Bezirksältesten R. J. Bijl geleitet wurde.
1960-1981
Nach dem Tod von Stammapostel Bischoff hielt der neue Stammapostel Schmidt am 7. August 1960 einen Gottesdienst in Utrecht, zu dem sowohl die Mitglieder der HAZEA als auch der NAK eingeladen waren. In Folge dieses Gottesdienstes kam es wieder zur Annäherung beider Gruppen. Ab Spätsommer 1960 fing man wieder an gemeinsame Gottesdienste mit der HAZEA zu halten. Die Wiedervereinigung beider Gemeinschaften wurde juristisch am 1. Januar 1964 vollzogen als Hersteld Apostolische Zendinggemeente in der Eeinheid der Apostelen (HAZEA) und Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland unter dem Namen Nieuw-Apostolisch Kerk fusionierten. Bezirksapostel Tjark Bischoff leitete die Nieuw-Apostolische Kerk. Er wurde am 27. Juli 1969 in den Ruhestand versetzt. Die Zeit von 1960 bis 1970 ist als Phase der Konsolidierung und des leichten Wachstums zu bezeichnen. So wuchs die NAK in NL in dieser Zeit langsam auf 12.500 Mitglieder an.[1] Die Spannungen zwischen den nunmehr zusammengeführten Gruppen wurden langsam abgebaut, auch wenn sie teilweise bis in die Gegenwart spürbar sind. [2]Die Leitung der Gebietskirche übernahm nun der Bremer Bezirksapostel Hermann Schumacher. 1976 wurde Gijsbert Pos zum Apostel ordiniert und diente an der Seite von Hermann Schuhmacher den niederländischen Gemeinden.
1981-2011
1981 empfing Gijsbert Pos das Amt des Bezirksapostels und übernahm die Leitung der niederländischen Gebietskirche von Bezirksapostel Schumacher. 1987 wurde Gerrit Sepers zum Apostel ordniert. 1988 kam es noch einmal zu leichten Unruhen in den Niederlanden, als Apostel Hermann Gottfried Rockenfelder in Hessen sich von der Neuapostolischen Kirche trennte und auch in den Niederlanden Mitglieder sammelte. Einige Dutzend Niederländer schlossen sich ihm an, u.a. der Bezirksälteste i.R. Bijl. Diese fimierten ab da als Apostolische Gemeente - dem niederländischen Zweig der Apostolischen Gemeinde Wiesbaden e.V.. 1998 wurde Bezirksapostel Pos in den Ruhestand gesetzt, der Bischof Theodoor J. de Bruijn wurde zum Bezirksapostel ordiniert und leitete seitdem die Gebietskirche. 2004 ließ sich Apostel Sepers auf eigenen Wunsch vorzeitig in den Ruhestand versetzen, da er nicht mehr hinter der neuapostolischen Glaubenslehre stehen wollte. Er verließ einige Zeit später die Neuapostolische Kirche und trat offiziell aus. Am 18. März 2007 wurde Peter Klene zum Apostel ordiniert.
Die Situation der NAK in den Niederlanden ist in den letzten Jahren vor allem von Demographieproblemen und der Konfrontation mit dem extrem hohen Säkularisierungsgrad der niederländischen Gesellschaft konfrontiert. So mussten in den letzten Jahren etliche Gemeinden zusammengelegt werden. Auch wenn die Zahl der Mitglieder in den letzten vierzig Jahren nahezu stabil geblieben ist, ist doch die Aktivitätsquote kontinuierlich gesunken. Auch die zunehmende Überalterung der Gemeinden stellt die Kirche vor neue Herausforderungen. Die NAK in NL stand bereits in den 1990er Jahren massiven finanziellen Problemen gegenüber. So ist dort nur noch der Bezirksapostel hauptamtlich für die Kirche tätig. (Apostel Sepers nahm während seiner Amtstätigkeit als Apostel seine berufliche Tätigkeit als Mediziner wieder auf). Es kam in den letzten Jahren insbesondere im musikalischen Bereich und in der Jugendarbeit zur verstärkten Kooperation mit der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen. Inwieweit die Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland als eigener Bezirksapostelbereich und als eigene Gebietskirche bestehen bleibt, ist fraglich. So äußerte sich bereits der Stammapostel diesbezüglich schon mehrfach kritisch.
Mitgliederentwicklung 2005-2009
- 10.908 (2009)
- 11.123 (2008)
- 11.246 (2007)
- 11.326 (2006)
- 11.157 (2005) [3]
Wie bei allen christlichen Kirchen spürbar, setzt sich in den Niederlanden der Trend zur säkularisierten Gesellschaft weiter fort. Die christlichen Kirchen verlieren immer mehr Mitglieder. So schrumpfte die NAK-NL seit 2005 um etwa 300 Mitglieder (im Vergleichszeitraum verlor die Römisch-Katholische Kirche 150.000 Mitglieder, die Protestantse Kerk in Nederland nahezu 300.000 Mitglieder).
ab 2011
Mit der Ruhesetzung von Bezirksapostel de Bruijn am 15. Mai 2011 wurde die Leitung der Kirche auf Bezirksapostel Armin Brinkmann übertragen. Somit hat die Niederlande seit 2011 nach nahezu 150 Jahren keinen eigenen Bezirksapostel mehr.
Bezirksapostel
- F.W. Schwarz 1863-1895
- Jacob Kofman 1897-1910
- Johannes Hendrik van Oosbree 1911-1946
- Jan Jochems 1946
- Berend Frederik Paasman 1946-1948
- Gerrit Kamphuis 1948-1954
- Tjark Bischoff 1954- 1969
- Hermann Schumacher 1969-1981
- Gijsbert Pos 1981-1998
- Theodoor J. de Bruijn 1998-2011
- Armin Brinkmann seit 2011
Karitatives
Die Gebietskirche der Niederlande unterhält mit der Stichting Corantijn eine eigene karitative Stiftung. Diese unterhält unter anderem in Surinam ein Internat in Paramaribo, in welchem überwiegend neuapostolische Jugendliche aus dem Binnenland von Surinam unterrichtet werden, und denen die Möglichkeit gegeben wird, an weiterführenden Schulen unterrichtet zu werden.
Weblinks
Literatur
- Edwin Diersmann: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." - Das Erbe von Friedrich Wilhelm Schwarz: 100 Jahre niederländische apostolische Gemeinschaften, ein geschichtlicher Überblick, (Rediroma-Verlag 2007), ISBN 978-3-940450-20-3
- Dr. M.J. Tang: Het apostolische werk in Nederland (tegen de achtergrond van zijn ontstaan in Engeland en Duitsland); (Boekencentrum) Den Haag, 1e druk 1982, 4e druk 1989. - ISBN 9023914724.
- Edwin Diersmann: Die Kirchenspaltung in der "Hersteld Apostolische Gemeente in de Eenheid der Apostelen"
Einzelnachweise
- ↑ J.de Hart, Godsdienstige veranderingen in Nederland, 's Gravenhage 2006, S.30f.
- ↑ vgl. Diersmann, S.121
- ↑ http://www.sila.nl/5-Pages/01-Aantallen2009.html