Gotthilf Volz: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Zitat|Ehe ich apostolisch war, habe ich mir recht gut gefallen; ich sah an mir so gut wie keine Fehler, sondern war mit mir selbst wohl zufrieden. Das änderte sich aber von dem Moment an, als ich ins Haus des Herrn gekommen war! Von da an sah ich so viele Fehler an mir selbst, ich erkannte so viele Unvollkommenheiten an mir! An den Geschwistern und an den Amtsträgern aber habe ich keinen Fehler gesehen. Diese Einstellung konnte ich mir dank Gottes Gnade bewahren bis zum heutigen Tag. Denn ich gefalle mir selbst noch nicht...}} So beschrieb er selbst einmal diese Anfangsjahre.
 
{{Zitat|Ehe ich apostolisch war, habe ich mir recht gut gefallen; ich sah an mir so gut wie keine Fehler, sondern war mit mir selbst wohl zufrieden. Das änderte sich aber von dem Moment an, als ich ins Haus des Herrn gekommen war! Von da an sah ich so viele Fehler an mir selbst, ich erkannte so viele Unvollkommenheiten an mir! An den Geschwistern und an den Amtsträgern aber habe ich keinen Fehler gesehen. Diese Einstellung konnte ich mir dank Gottes Gnade bewahren bis zum heutigen Tag. Denn ich gefalle mir selbst noch nicht...}} So beschrieb er selbst einmal diese Anfangsjahre.
  
Am 4. Juni 1912 wurde er durch Apostel [[Johann Gottfried Bischoff]] [[Versiegelung|versiegelt]]. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Gotthilf Volz zu den Fahnen gerufen und dadurch zunächst aus der Mitarbeit im Werke Gottes gerissen. Erst nach Kriegsende wurde er ab 01. Januar 1919 als Priester gesetzt und gleichzeitig erhielt er den Auftrag der Gemeinde Oberlenningen als [[Vorsteher]] zu dienen. Unter seiner umsichtigen und tatkräftigen Leitung entstanden bald einige Tochtergemeinden in Dettingen und Kirchheim/Teck. Weitere Amtsstufen folgten. In der [[Wächterstimme aus Zion]], 28. Jahrgang Nr. 26 vom 25. Juni 1922 ist zum ersten Mal der Name Gotthilf Volz in der neuapostolischen Literatur erwähnt. In dieser Ausgabe ist ein Bericht über die "Lokal-Einweihung in Heilbronn am 14. Mai 1922 durch den Apostel [[Karl Gutbrod]]" enthalten, der aus der Feder von Gotthilf Volz stammt. Dass er allerdings nicht nur einen schriftlichen Beitrag an diesem Werk geleistet hat, geht aus einem ebenfalls abgedruckten Ausschnitt aus dem "Heilbronner Generalanzeiger" hervor:
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Am 4. Juni 1912 wurde er durch Apostel [[Johann Gottfried Bischoff]] [[Versiegelung|versiegelt]]. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Gotthilf Volz einberufen. Erst nach Kriegsende wurde er ab 01. Januar 1919 als Priester gesetzt und gleichzeitig erhielt er den Auftrag, der Gemeinde Oberlenningen als [[Vorsteher]] zu dienen. Unter seiner Leitung entstanden bald einige Tochtergemeinden in Dettingen und Kirchheim/Teck. Weitere Amtsstufen folgten. In der [[Wächterstimme aus Zion]], 28. Jahrgang Nr. 26 vom 25. Juni 1922 ist zum ersten Mal der Name Gotthilf Volz in der neuapostolischen Literatur erwähnt. In dieser Ausgabe ist ein Bericht über die "Lokal-Einweihung in Heilbronn am 14. Mai 1922 durch den Apostel [[Karl Gutbrod]]" enthalten, der aus der Feder von Gotthilf Volz stammt. Dass er allerdings nicht nur einen schriftlichen Beitrag an diesem Werk geleistet hat, geht aus einem ebenfalls abgedruckten Ausschnitt aus dem "Heilbronner Generalanzeiger" hervor:
 
{{Zitat|In dankbarer Anerkennung für die Bauleitung und alle, die an dem Gotteshaus mitgeholfen und mitgearbeitet haben, knüpfte der Redner (Apostel Gutbrod) an Haggai 2, Vers 8 und 9 an, indem er Gott als die Quelle der Wahrheit und des Lebens pries, in dessen Dienst die neue Kirche stehen soll. In ähnlichem Sinne sprach der Bauausführende, Architekt Mößinger, bei der Übergabe des Schlüssels zu dem Haus an den Herrn Bezirksvorsteher, indem er zugleich auch seinerseits für die treue Mitarbeit des Herrn Bauwerkmeisters Volz und der am Bau tätigen Heilbronner Handwerker und Arbeiter dankte.}}  
 
{{Zitat|In dankbarer Anerkennung für die Bauleitung und alle, die an dem Gotteshaus mitgeholfen und mitgearbeitet haben, knüpfte der Redner (Apostel Gutbrod) an Haggai 2, Vers 8 und 9 an, indem er Gott als die Quelle der Wahrheit und des Lebens pries, in dessen Dienst die neue Kirche stehen soll. In ähnlichem Sinne sprach der Bauausführende, Architekt Mößinger, bei der Übergabe des Schlüssels zu dem Haus an den Herrn Bezirksvorsteher, indem er zugleich auch seinerseits für die treue Mitarbeit des Herrn Bauwerkmeisters Volz und der am Bau tätigen Heilbronner Handwerker und Arbeiter dankte.}}  
Zu dieser Zeit war Volz also schon ein tüchtiger Handwerksmeister, dem man die verantwortungsvolle Bauleitung vor Ort anvertraute. Später machte sich Volz in Kirchheim/Teck selbständig und baute einen im süddeutschen Raum bekannten Elektrobetrieb auf, der heute noch qualitativ hochwertige Küchengeräte herstellt. Dass die Gründerjahre nicht einfach gewesen sind und manches Mal die Not auch bei der Familie Volz anklopfte, geht aus dem späteren Lebenslauf des Apostels [[Herbert Volz]] - eines Sohnes der Familie - hervor:
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Zu dieser Zeit war Volz also schon ein Handwerksmeister, dem man die Bauleitung vor Ort anvertraute. Später machte sich Volz in Kirchheim/Teck selbständig und baute einen im süddeutschen Raum bekannten Elektrobetrieb auf, der heute noch Küchengeräte herstellt. Dass die Gründerjahre nicht einfach gewesen sind und manches Mal auch bei der Familie Volz Not herrschte, geht aus dem späteren Lebenslauf des Apostels [[Herbert Volz]] - eines Sohnes der Familie - hervor:
 
{{Zitat|Inzwischen (1929) war die Familie auf sieben Köpfe angewachsen, und es ist mir noch gut in Erinnerung, wie meine Eltern in der Zeit der weltweiten Wirtschaftskrise manche Sorge hatten, mit dem Ertrag des noch nicht lange begonnenen Geschäftes alle satt zu bekommen. Schon in jener Zeit waren sie mir ein Vorbild darin, den Herrn immer an die erste Stelle zu setzen, stets für ihn Zeit, und auch ein offenes Herz und Heim für alles Gottesknechte und -kinder zu haben. Im Vertrauen auf den treuen Gott und seinen Segen hat mein Vater immer die Belange des Geschäftes hintenangestellt, um zuerst seine Aufgabe im Werke des Herrn zu erfüllen. Von diesem Segen dürfen wir Kinder heute noch leben; er ist uns geblieben.}}  
 
{{Zitat|Inzwischen (1929) war die Familie auf sieben Köpfe angewachsen, und es ist mir noch gut in Erinnerung, wie meine Eltern in der Zeit der weltweiten Wirtschaftskrise manche Sorge hatten, mit dem Ertrag des noch nicht lange begonnenen Geschäftes alle satt zu bekommen. Schon in jener Zeit waren sie mir ein Vorbild darin, den Herrn immer an die erste Stelle zu setzen, stets für ihn Zeit, und auch ein offenes Herz und Heim für alles Gottesknechte und -kinder zu haben. Im Vertrauen auf den treuen Gott und seinen Segen hat mein Vater immer die Belange des Geschäftes hintenangestellt, um zuerst seine Aufgabe im Werke des Herrn zu erfüllen. Von diesem Segen dürfen wir Kinder heute noch leben; er ist uns geblieben.}}  
  
Zum Zweiten Weltkrieg wurde er wegen seines Alters nicht zur Wehrmacht eingezogen. So konnte er sich intensiv um die Betreuung der Gemeinden und Geschwister kümmern. Inmitten der Kriegswirren empfing er am 3. August 1941 das Amt als [[Ältester|Bezirksältester]] und wurde mit der Pflege des Bezirkes Nürtingen betraut. Am 31. Oktober übertrug ihm der Stammapostel Bischoff das Bischofsamt. Schon ein Jahr später (1949) starb seine Frau, er schloss aber 1950 eine neue Ehe.
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Zum Zweiten Weltkrieg wurde er wegen seines Alters nicht zur Wehrmacht eingezogen. So konnte er sich um die Betreuung der Gemeinden und Geschwister kümmern. Inmitten der Kriegswirren empfing er am 3. August 1941 das Amt als [[Ältester|Bezirksältester]] und wurde mit der Pflege des Bezirkes Nürtingen betraut. Am 31. Oktober übertrug ihm der Stammapostel Bischoff das Bischofsamt. Schon ein Jahr später (1949) starb seine Frau, er schloss aber 1950 eine neue Ehe.
Am 9. April 1950 ordinierte der Stammapostel Bischoff den Bischof Volz zum Apostel und 1954 beauftragte er ihn als [[Bezirksapostel]] und dem Bezirksapostel [[Georg Schall]] zur Seite gestellt. So betreute er fortan die Ältestenbezirke Kirchheim/Teck, Esslingen, Nürtingen, Göppingen, Reutlingen, Tübingen, Dornhan und Freudenstadt in Württemberg sowie die südbayrischen Gemeinden. Der Tod des Apostels [[Carl Ludwig]] am 08.05.1952 sowie weitere Fortschritte des Bezirks erforderten zu Beginn der 50er Jahre die Rufung weiterer Amtsträger. Als Nachfolger für Apostel Ludwig sonderte der Stammapostel den Hilfsbischof [[Wilhelm Jaggi]] zum Apostel aus. Gleichzeitig gründete er den selbständigen Apostelbezirk [[Bayern]] und stellte ihn unter die Leitung des Bezirksapostels [[Eugen Startz]], wodurch der Apostel Volz wesentlich entlastet wurde. Zu weiteren Apostel im Bezirk [[Württemberg]] wurden im Jahre 1953 der Bischof [[Gottlob Herrmann]] und im Jahre 1954 der Bezirksälteste [[Georg Thomas]] ausgesondert. Dies alles bedeutete auch eine erhebliche Entlastung für den bereits im 69. Lebensjahr stehenden Bezirksapostel Georg Schall.
 
  
Nach den damaligen Satzungen des [["Apostelkollegium|Apostelkollegium der Neuapostolischen Gemeinden Deutschlands e.V."]] war das Dienstalter der Apostel auf 70 Jahre begrenzt. Da der Bezirksapostel Schall nahe an diese Grenze herangekommen war und dem Stammapostel Bischoff die weitere segensreiche Entwicklung des Bezirks sehr am Herzen lag, entschloss er sich zu einem besonderen Schritt. Am 21. Februar 1954 übertrug er dem Apostel Volz das Bezirksapostelamt und bestimmte ihn zum ständigen Vertreter des Bezirksapostels Schall. Was zunächst als Übergangsregelung gedacht war, sollte sich zu einer über 10jährigen segensreichen Zusammenarbeit für den ganzen Apostelbezirk auswirken. Eines sei hier ganz deutlich klargestellt. Die beiden Bezirksapostel wirkten nicht nebeneinander, sondern miteinander, nein ineinander, und ergänzten sich in einer harmonischen Weise.  
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Am 9. April 1950 ordinierte der Stammapostel Bischoff den Bischof Volz zum Apostel und 1954 beauftragte er ihn als [[Bezirksapostel]] und dem Bezirksapostel [[Georg Schall]] zur Seite gestellt. So betreute er fortan die Ältestenbezirke Kirchheim/Teck, Esslingen, Nürtingen, Göppingen, Reutlingen, Tübingen, Dornhan und Freudenstadt in Württemberg sowie die südbayrischen Gemeinden. Der Tod des Apostels [[Carl Ludwig]] am 08.05.1952 sowie weitere Fortschritte des Bezirks erforderten zu Beginn der 50er Jahre die Rufung weiterer Amtsträger. Als Nachfolger für Apostel Ludwig sonderte der Stammapostel den Hilfsbischof [[Wilhelm Jaggi]] zum Apostel aus. Gleichzeitig gründete er den selbständigen Apostelbezirk [[Bayern]] und stellte ihn unter die Leitung des Bezirksapostels [[Eugen Startz]], wodurch Apostel Volz wesentlich entlastet wurde. Zu weiteren Apostel im Bezirk [[Württemberg]] wurden im Jahre 1953 der Bischof [[Gottlob Herrmann]] und im Jahre 1954 der Bezirksälteste [[Georg Thomas]] ausgesondert.  
  
Als Reisebegleiter des Stammapostels Bischof war Bezirksapostel Volz in allen Apostelbezirken ein gern gesehener Gast. Und im Jahreskalender [[Unsere Familie]] sowie in der [[Wächterstimme]] und im [[Amtsblatt]] finden sich viele wertvolle und richtungsweisende Beiträge aus seiner Feder.  
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Als Reisebegleiter des Stammapostels Bischof war Bezirksapostel Volz oft vertreten. Im Jahreskalender [[Unsere Familie]] sowie in der [[Wächterstimme]] und im [[Amtsblatt]] finden sich viele Beiträge aus seiner Feder.  
  
 
Bedingt durch eine Herzerkrankung zog er sich zunächst beruflich zurück und übergab seinen Söhnen seinen inzwischen florierenden Betrieb. Zusammen mit seinem Bezirksapostel Schall wurde Volz dann auch am 18. August 1965 in den [[Ruhestand]] gesetzt. Zu dessen Amtsnachfolger setzte Stammapostel [[Walter Schmidt]] den in der Schweiz tätigen Bezirksapostel
 
Bedingt durch eine Herzerkrankung zog er sich zunächst beruflich zurück und übergab seinen Söhnen seinen inzwischen florierenden Betrieb. Zusammen mit seinem Bezirksapostel Schall wurde Volz dann auch am 18. August 1965 in den [[Ruhestand]] gesetzt. Zu dessen Amtsnachfolger setzte Stammapostel [[Walter Schmidt]] den in der Schweiz tätigen Bezirksapostel
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Im Alter von 74 Jahren starb er am Montag 06. März 1967 nach langer Krankheit. Die Trauerfeier führte Stammapostel Walter Schmidt im Beisein fast aller europäischen Apostel am Freitag, dem 10. März 1967 in der Kirche Kirchheim/Teck durch. Seiner Trauerrede stellte er unter das Wort aus Psalm 119,30: "Ich habe den Weg der Wahrheit erwählt..."
 
Im Alter von 74 Jahren starb er am Montag 06. März 1967 nach langer Krankheit. Die Trauerfeier führte Stammapostel Walter Schmidt im Beisein fast aller europäischen Apostel am Freitag, dem 10. März 1967 in der Kirche Kirchheim/Teck durch. Seiner Trauerrede stellte er unter das Wort aus Psalm 119,30: "Ich habe den Weg der Wahrheit erwählt..."
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Bezirksapostel [[Friedrich Bischoff]] fasste das Leben des Verstorbenen mit den Worten zusammen: "Warmherzigkeit und Güte prägten ihn. Seine Sorge galt stets den anvertrauten Schafen Christi, um sie nach dem Sinn und Willen des großen Hirten Jesus zu pflegen und zu bewahren."
 
Bezirksapostel [[Friedrich Bischoff]] fasste das Leben des Verstorbenen mit den Worten zusammen: "Warmherzigkeit und Güte prägten ihn. Seine Sorge galt stets den anvertrauten Schafen Christi, um sie nach dem Sinn und Willen des großen Hirten Jesus zu pflegen und zu bewahren."
  
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*09. 04. 1950 [[Apostel]]
 
*09. 04. 1950 [[Apostel]]
 
*21. 02. 1954 [[Bezirksapostel]]
 
*21. 02. 1954 [[Bezirksapostel]]
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*18. 08. 1965 [[Ruhesetzung]]
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{{Folgenleiste|VORGÄNGER= [[Karl Gutbrod]] |NACHFOLGER= [[Ernst Streckeisen]] |AMT=Bezirksapostel für den Bezirk Württemberg|Süddeutschland |ZEIT= 1938 - 1965}}
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{{Folgenleiste|VORGÄNGER= zusammen mit [[Georg Schall]] |NACHFOLGER= [[Ernst Streckeisen]] |AMT=Bezirksapostel für den Bezirk Württemberg|Süddeutschland |ZEIT= 1954 - 1965}}

Aktuelle Version vom 24. August 2017, 12:10 Uhr

Bezirksapostel Gotthilf Volz
Gotthilf Volz mit seiner ersten Frau Rosa, der Tochter Margret und den Söhnen Konrad, Roland, Martin und Herbert (v.l.)
Gotthilf Volz mit seiner zweiten Frau Marie-Luise und der Tochter Margret

Gotthilf Volz (* 13. Februar 1893 in Sindelfingen; † 6. März 1967) war der 89. Apostel und Bezirksapostel der Neuapostolischen Kirche.

Biografie

Gotthilf Volz lernte mit 18 Jahren die Apostolische Gemeinde kennen.

„Ehe ich apostolisch war, habe ich mir recht gut gefallen; ich sah an mir so gut wie keine Fehler, sondern war mit mir selbst wohl zufrieden. Das änderte sich aber von dem Moment an, als ich ins Haus des Herrn gekommen war! Von da an sah ich so viele Fehler an mir selbst, ich erkannte so viele Unvollkommenheiten an mir! An den Geschwistern und an den Amtsträgern aber habe ich keinen Fehler gesehen. Diese Einstellung konnte ich mir dank Gottes Gnade bewahren bis zum heutigen Tag. Denn ich gefalle mir selbst noch nicht...“

So beschrieb er selbst einmal diese Anfangsjahre.

Am 4. Juni 1912 wurde er durch Apostel Johann Gottfried Bischoff versiegelt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Gotthilf Volz einberufen. Erst nach Kriegsende wurde er ab 01. Januar 1919 als Priester gesetzt und gleichzeitig erhielt er den Auftrag, der Gemeinde Oberlenningen als Vorsteher zu dienen. Unter seiner Leitung entstanden bald einige Tochtergemeinden in Dettingen und Kirchheim/Teck. Weitere Amtsstufen folgten. In der Wächterstimme aus Zion, 28. Jahrgang Nr. 26 vom 25. Juni 1922 ist zum ersten Mal der Name Gotthilf Volz in der neuapostolischen Literatur erwähnt. In dieser Ausgabe ist ein Bericht über die "Lokal-Einweihung in Heilbronn am 14. Mai 1922 durch den Apostel Karl Gutbrod" enthalten, der aus der Feder von Gotthilf Volz stammt. Dass er allerdings nicht nur einen schriftlichen Beitrag an diesem Werk geleistet hat, geht aus einem ebenfalls abgedruckten Ausschnitt aus dem "Heilbronner Generalanzeiger" hervor:

„In dankbarer Anerkennung für die Bauleitung und alle, die an dem Gotteshaus mitgeholfen und mitgearbeitet haben, knüpfte der Redner (Apostel Gutbrod) an Haggai 2, Vers 8 und 9 an, indem er Gott als die Quelle der Wahrheit und des Lebens pries, in dessen Dienst die neue Kirche stehen soll. In ähnlichem Sinne sprach der Bauausführende, Architekt Mößinger, bei der Übergabe des Schlüssels zu dem Haus an den Herrn Bezirksvorsteher, indem er zugleich auch seinerseits für die treue Mitarbeit des Herrn Bauwerkmeisters Volz und der am Bau tätigen Heilbronner Handwerker und Arbeiter dankte.“

Zu dieser Zeit war Volz also schon ein Handwerksmeister, dem man die Bauleitung vor Ort anvertraute. Später machte sich Volz in Kirchheim/Teck selbständig und baute einen im süddeutschen Raum bekannten Elektrobetrieb auf, der heute noch Küchengeräte herstellt. Dass die Gründerjahre nicht einfach gewesen sind und manches Mal auch bei der Familie Volz Not herrschte, geht aus dem späteren Lebenslauf des Apostels Herbert Volz - eines Sohnes der Familie - hervor:

„Inzwischen (1929) war die Familie auf sieben Köpfe angewachsen, und es ist mir noch gut in Erinnerung, wie meine Eltern in der Zeit der weltweiten Wirtschaftskrise manche Sorge hatten, mit dem Ertrag des noch nicht lange begonnenen Geschäftes alle satt zu bekommen. Schon in jener Zeit waren sie mir ein Vorbild darin, den Herrn immer an die erste Stelle zu setzen, stets für ihn Zeit, und auch ein offenes Herz und Heim für alles Gottesknechte und -kinder zu haben. Im Vertrauen auf den treuen Gott und seinen Segen hat mein Vater immer die Belange des Geschäftes hintenangestellt, um zuerst seine Aufgabe im Werke des Herrn zu erfüllen. Von diesem Segen dürfen wir Kinder heute noch leben; er ist uns geblieben.“

Zum Zweiten Weltkrieg wurde er wegen seines Alters nicht zur Wehrmacht eingezogen. So konnte er sich um die Betreuung der Gemeinden und Geschwister kümmern. Inmitten der Kriegswirren empfing er am 3. August 1941 das Amt als Bezirksältester und wurde mit der Pflege des Bezirkes Nürtingen betraut. Am 31. Oktober übertrug ihm der Stammapostel Bischoff das Bischofsamt. Schon ein Jahr später (1949) starb seine Frau, er schloss aber 1950 eine neue Ehe.

Am 9. April 1950 ordinierte der Stammapostel Bischoff den Bischof Volz zum Apostel und 1954 beauftragte er ihn als Bezirksapostel und dem Bezirksapostel Georg Schall zur Seite gestellt. So betreute er fortan die Ältestenbezirke Kirchheim/Teck, Esslingen, Nürtingen, Göppingen, Reutlingen, Tübingen, Dornhan und Freudenstadt in Württemberg sowie die südbayrischen Gemeinden. Der Tod des Apostels Carl Ludwig am 08.05.1952 sowie weitere Fortschritte des Bezirks erforderten zu Beginn der 50er Jahre die Rufung weiterer Amtsträger. Als Nachfolger für Apostel Ludwig sonderte der Stammapostel den Hilfsbischof Wilhelm Jaggi zum Apostel aus. Gleichzeitig gründete er den selbständigen Apostelbezirk Bayern und stellte ihn unter die Leitung des Bezirksapostels Eugen Startz, wodurch Apostel Volz wesentlich entlastet wurde. Zu weiteren Apostel im Bezirk Württemberg wurden im Jahre 1953 der Bischof Gottlob Herrmann und im Jahre 1954 der Bezirksälteste Georg Thomas ausgesondert.

Als Reisebegleiter des Stammapostels Bischof war Bezirksapostel Volz oft vertreten. Im Jahreskalender Unsere Familie sowie in der Wächterstimme und im Amtsblatt finden sich viele Beiträge aus seiner Feder.

Bedingt durch eine Herzerkrankung zog er sich zunächst beruflich zurück und übergab seinen Söhnen seinen inzwischen florierenden Betrieb. Zusammen mit seinem Bezirksapostel Schall wurde Volz dann auch am 18. August 1965 in den Ruhestand gesetzt. Zu dessen Amtsnachfolger setzte Stammapostel Walter Schmidt den in der Schweiz tätigen Bezirksapostel Ernst Streckeisen.

Im Alter von 74 Jahren starb er am Montag 06. März 1967 nach langer Krankheit. Die Trauerfeier führte Stammapostel Walter Schmidt im Beisein fast aller europäischen Apostel am Freitag, dem 10. März 1967 in der Kirche Kirchheim/Teck durch. Seiner Trauerrede stellte er unter das Wort aus Psalm 119,30: "Ich habe den Weg der Wahrheit erwählt..."

Bezirksapostel Friedrich Bischoff fasste das Leben des Verstorbenen mit den Worten zusammen: "Warmherzigkeit und Güte prägten ihn. Seine Sorge galt stets den anvertrauten Schafen Christi, um sie nach dem Sinn und Willen des großen Hirten Jesus zu pflegen und zu bewahren."

Ordinationen


Vorgänger Amt Nachfolger
Karl Gutbrod Bezirksapostel für den Bezirk Württemberg
1938 - 1965
Ernst Streckeisen
Vorgänger Amt Nachfolger
zusammen mit Georg Schall Bezirksapostel für den Bezirk Württemberg
1954 - 1965
Ernst Streckeisen