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Johann August Ludwig Bösecke

4 Bytes hinzugefügt, 12:49, 28. Nov. 2023
Werdegang
{{Zitat|Mutter lehrte mich beten und hat viel mit mir gesungen. Jeden Morgen und jeden Abend hielt Vater die Hausandacht, las ein Kapitel aus der Bibel vor und betete mit uns. Dafür nahm er sich, trotz seines langen und schweren Arbeitstages, stets bis zu einer halben Stunde Zeit. Neben den Gottesdiensten am Sonntag, die auch mein Vater hielt, wurde durch diese Andachten tiefe Gottesfurcht in meine Seele gepflanzt. Die Gottesdienste, bei denen sich meist acht bis zehn Seelen versammelten, wurden in der Schuhmacherwerkstatt eines Bruders gehalten, die sich im Keller eines Hauses in der Frankfurter Allee/Ecke Fruchtstraße befand. Unter den Anwesenden war ich das einzige Kind, denn mein Zwillingsbruder war schon im Alter von einem Jahr verstorben. Es wurde viel gesungen, wobei meine Mutter die führende Stimme in der kleinen Gemeinde war. Da sie aber auch zu Hause mit mir fleißig übte, konnte ich schon als Sieben- oder Achtjähriger eifrig mitsingen.}}
Nachdem sich das Werk Gottes in Berlin gefestigt hatte und ein priesterliches Amt gesetzt worden war, dachte Apostel Bösecke an einen Umzug nach [[Schlesien]], um entsprechend seines Auftrages dort das Werk Gottes zu begründen. Welche Konsequenzen dieser Umzug hatte, schildert Conrad Bösecke wieder:
{{Zitat|Um seine Reise finanzieren zu können und ihm dort auch einen Anfang zu ermöglichen, gaben wir unsere Kellerwohnung auf, in der Vater als selbstständiger Schuhmacher gearbeitet hatte, und verkauften einen Teil unseres Hausrates. Mutter und ich zogen zu Glaubensgeschwistern, die uns, da wir keinerlei Mittel besaßen, kostenlos bei sich aufnahmen. und auch zum Teil verpflegten. Die Schule konnte ich nicht mehr besuchen, weil und das Geld fehlte. Zwar hatten wir vorher auch keine Reichtümer besessen, doch nun begann für uns eine Zeit bitterster Not. Der Bruder, bei dem wir wohnten, war ein strenger Mann. Seine Frau und meine Mutter hatten sehr unter ihm zu leiden, und ich erhielt viele Schläge von ihm, oft völlig zu Unrecht. Meine Mutter musste das mit ansehen, ohne eingreifen zu können. Sie hat in dieser Zeit viel geweint, und niemand war da, dem sie ihr Leid klagen konnte. Vater wollte sie aber nichts davon schreiben, damit er nicht beschwert würde.}}
Dass der Teufel nichts unversucht ließ, um den Aufbau der "neuen Ordnung" zu verhindern, zeigte sich bald. Eine leibliche Schwester von Schwester Bösecke, die der Katholisch- Apostolischen Kirche angehörte, bot ihnen ein neues Zuhause an, wenn sie den Glauben an die neuen Apostel aufgeben würden. Das war wahrhaft ein verlockendes Angebot, denn in der wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Görlitz wären sie aller irdischen Sorgen enthoben gewesen. Aber Schwester Bösecke schlug das Angebot sofort aus; sie wollte dem Herrn die Treue halten und ihrem weit entfernten Mann eine treue Gehilfin sein.
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