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Peter Göring

29 Bytes entfernt, 13:42, 25. Sep. 2023
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=== Todesumstände ===
Der gelernte Gussputzer Göring war 1960 mit 19 Jahren in die damals noch zur Volkspolizei gehörende Deutsche Grenzpolizei freiwillig eingetreten (der sogenannte Ehrendienst). Am 23. Mai 1962 hatte er gemeinsam mit einem weiteren Grenzsoldaten, der die Funktion des Postenführers innehatte, in Berlin in der Nähe des Invalidenfriedhofes Dienst am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, dessen gegenüberliegendes Ufer hier die Grenze bildete. Gegen 17:35 Uhr wurde der flüchtende 14-jährige Schüler Wilfried Tews bemerkt, als er nach Überwindung zweier Mauern zwischen dem am Invalidenfriedhof angrenzenden Grundstück und dem Kanal bereits im Wasser des hier etwa 22 Meter breiten Kanals schwamm. Dabei befand er sich in Sicht von zwei Streifen, einem Posten auf einem etwa 200 Meter entfernten Beobachtungsturm sowie dem Posten auf der etwa 300 Meter entfernten Sandkrugbrücke. Nach Abgabe von Warnschüssen schossen bis zu acht der DDR-Grenzsoldaten gezielt auf den im Wasser schwimmenden Jungen. Als er daraufhin leblos im Wasser Richtung Westufer trieb, beschossen sie ihn ein weiteres Mal, da sie „nicht feststellen konnten, ob er täuschte“. Aus der Kalaschnikow von Göring, der dem Flüchtenden am Nächsten war und sich am Ufer auf gleicher Höhe mit ihm zwischen den beiden Mauern befand, stammten 44 der insgesamt mindestens 121 von den DDR-Grenzsoldaten abgegebenen Schüsse.
Ein Teil der Schüsse des zweiten Beschusses traf Westberliner Gebiet und bedrohte dort eine aufmerksam gewordene Streife der Westberliner Polizei, die dem flüchtenden Jugendlichen zu Hilfe kommen wollte. Dieser steuerte den einzigen Treppenaufgang in der senkrechten Kanalmauer im Umkreis von 100 Metern an. Die Westberliner Polizisten erwiderten das Feuer. Der ihnen direkt gegenüber befindliche Göring wurde von drei Projektilen getroffen: Durchschüsse im rechten Zeigefinger und der linken Schulter von vorn und ein tödlicher Steckschuss in der linken Nierengegend von hinten. Beim tödlichen Treffer handelte es sich um einen Querschläger, möglicherweise von der Mauer hinter Göring. Göring starb am Ort des Geschehens. Der andere Soldat seiner Streife erlitt einen Oberschenkeldurchschuss. Der von acht Schüssen getroffene Tews wurde schließlich am Treppenaufgang von Westberliner Polizisten geborgen und überlebte mit schweren Verletzungen, die ihn zum Invaliden machten.
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