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Johann Gottfried Bischoff

50 Bytes hinzugefügt, 18:42, 27. Feb. 2012
K
Trennungen von Bischoff und der NAK: Link
Eine Sonderposition nahmen ab 1954 die Niederlande ein. Dort existierte die ''Hersteld Apostolische Zendinggemeente in de Eenheid der Apostelen'', sozusagen der deutsche Ableger der Neuapostolischen Kirche, unter der Leitung des Bezirksapostels Gerrit Kamphuis. Dieser verkündigte aber die Botschaft Bischoffs nicht im ausreichendem Maße, so dass Apostel Walter Schmidt, mit Genehmigung des Stammapostels, von Deutschland aus die ''Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland'' (Neuapostolische Kirche in Niederlande) am 1. April 1954 gründete. Es ist anzunehmen, dass dies auf Initiative des niederländischen Bischofs Beil und einigen Mitgliedern geschah. In der neu gegründeten Gemeinschaft befand sich nun die Bischoffstreue Fraktion, sie umfasste im Anfangsjahr 21 Gemeinden und etwa 1.070 Mitglieder. So gab es also gleichzeitig zwei unterschiedliche neuapostolische Kirchen in den Niederlanden.<ref>Jahresstatistik der Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland für das Jahr 1954</ref><ref>Edwin Diersmann: ''An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.'', Rediroma-Verlag 2007, ISBN 978-3-940450-20-3</ref>
In Deutschland kam es ab 1954 zu ersten offenen Auseinandersetzungen, welche sich größtenteils im Arbeitsgebiet des ehemals als Stammapostel ordinierten Apostel Peter Kuhlen abspielten. So ereigneten sich besonders im Januar 1955 skandalöse Szenen in Gottesdiensten rund um Düsseldorf, so zum Beispiel am 9. Januar 1955 in [[Neuapostolische Kirche - Kirche Kerpen-Horrem|Horrem]], als der Apostel Dehmel mit großer Ablehnung empfangen wurde: „Zu gleicher Zeit erhoben sich alle anderen in der Gemeinde und schickten sich an, den Saal zu verlassen. Dabei kamen von einzelnen Drohungen gegen den Apostel zum Ausdruck, indem auch diese sich vor dem Altar in drohender Stellung besonders hervortraten. Schimpfnamen wie: Sie sind ein Lügner, Betrüger usw. mußte der Apostel über sich ergehen lassen ...“ Einige riefen: „Wir wollen mit euch nichts mehr zu tun haben, wir sind nur noch mit dem Stammapostel verbunden.“<ref>''Ereignisse in der Neuapostolischen Kirche, die zur Gründung der Apostolischen Gemeinde geführt haben'' o.O., o.J.</ref> Der rheinische Bezirksapostel Peter Kuhlen, sowie seine zwei Mitapostel Dehmel und Dunkmann wurden am 23. Januar 1955 des Amtes enthoben und aus der Neuapostolischen Kirche ausgeschlossen. Mit ihnen gingen etwa 15.000 Mitglieder. Die Ausgeschlossenen gründeten zum Teil neue Gemeinschaften wie die [[Apostolische Gemeinschaft]] oder die Vereinigung Apostolischer Christen in der Schweiz, die sich 1956 in Düsseldorf mit anderen, früher ausgeschlossenen Gemeinschaften, zur [[Vereinigung Apostolischer Gemeinden]] zusammenschlossen.<ref>Volker Wissen: ''Zur Freiheit berufen - Ein Portrait der Vereinigung Apostolischer Gemeinden und ihrer Gliedkirchen'' Re Di Roma-Verlag 2008, ISBN 978-3-86870-030-5</ref> In der NAK wurden sie fortan als „Zweifler, Rechthaber und Eigenbrötler“ bezeichnet.
Auch in Württemberg, besonders im Raum Heilbronn und Stuttgart, kam es zwischen 1953 und 1955 zu Auseinandersetzungen, welche fast zu einer erneuten Kirchenspaltung geführt hätten.<ref>Michael Koch: ''Botschaftszeit: Wie Württemberg knapp der Spaltung entging'' glaubenskultur 2007, abgerufen am 20. Dezember 2011: [http://www.glaubenskultur.de/premium.php?id=900]</ref> Bereits im Februar 1954 bekam der Bezirksapostelbereich einen zusätzlichen Bezirksapostel, Gotthilf Volz, obwohl Georg Schall noch im Amt war<ref>Bericht über die Ämterversammlung am Sonntag nachm., 21. Februar 1954, gehalten vom Stammapostel Bischoff in der Kirche Stuttgart-Süd für die Amtsträger des Apostelbezirks Stuttgart</ref>. Bischoff bangte darum, ob Schall denn auch ausreichend zuverlässig die Botschaft verkündigen würde. Heilbronn galt damals als Zentrum des Konflikts, dort verweigerte der zuständige Bischof Wilhelm Pfäffle bei einer Bezirksämterversammlung dem Apostel Wilhelm Jaggi den Zutritt, da er und seine Amtsträger der Meinung waren, dass der Apostel die Botschaft unzureichend verkündigen würde. Die Versammelten verlangten stattdessen den Bezirksältesten Georg Thomas als Apostel<ref>Kuhlen, Peter: ''Nachdenkliches über die Botschaft des Stammapostels J.G. Bischoff ...'', Düsseldorf 1955; S. 15f.</ref>. Dieser wurde sehr kurze Zeit später ordiniert und mit ihm fünf Bischöfe und zwei Bezirksälteste. In dem Einsetzungsgottesdienst ging Stammapostel Bischoff auf die Zwistigkeiten ein und bat darum, „die Kluft zu beseitigen“. Dennoch klang der Aufruhr in Württemberg nicht ab, auch nicht, nachdem Bischoff im Spätjahr 1955 den Bezirk abermals besucht und deutlich aufgerufen hatte, den „Bruderstreit“ zu beenden. Am 18. November 1955 kam es bei einer Bezirksämterversammlung in Stuttgart-Süd mit einer, in der Neuapostolischen Kirche einmaligen, Handlung zur Beruhigung der Sache. Apostel Walter Schmidt hielt mit Apostel Friedrich Bischoff die Versammlung, kam ohne Umschweife auf die Streitigkeiten zu sprechen und verlangte einen Neuanfang. Er forderte jede Amtsträgergruppe auf, sich zu erheben und ein Gelöbnis zu leisten:
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