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Johann Evangelist Georg Lutz

668 Bytes hinzugefügt, 08:12, 5. Mär. 2016
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== Biographie ==
=== Herkunft und Ausbildung ===
Johann Georg Lutz stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Jedoch wurde ihm durch Förderung durch einen Verwandten Ausbildung und das Theologiestudium ermöglicht. Er hielt seine Ausbildung auf dem Gymnasium und in dem damals unter der Leitung von JDr. B[http://de. Gerhaufer wikisource.org/wiki/ADB:Gerhauser,_Johann_Balthasar Johann Balthasar Gerhauser] stehenden Seminar zu Dillingen. Einige seiner Lehrer waren Geistesverwandte von [http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Michael_Sailer Johann Michael Sailer], und dieser übte durch seine Schriften und durch persönliche Kontakte einen bedeutenden Einfluß auf ihn aus.
Am 7. Juni 1823 fand seine [[Ordination|Priesterweihe]] statt, anschliessend wirkte er als Vikar in Grimoldsried bei Schwabmünchen.
Seine Auseinandersetzungen mit dem Augsburger Ordinariat wurden dadurch wieder stärker. Vor allem, durch seine Freundschaft mit dem katholisch-apostolischen Geistlichen [[William Caird|William Renny Caird]] wurden seine Konflikte mit der katholischen Amtskirche verstärkt.
Unter Cairds Mitwirkung veröffentlichte er 1847 anonym eine Deutung der Bibel im Sinne der katholisch-apostolischen [[Eschatologie]]: „Über den Rathschluß Gottes mit der Menschheit und der Erde“, dann 1848 alleine, aber gleichfalls anonym, die Schriften „Brüfet die Geister, ob sie aus Gott sind" , „Die Hoffnungen der Kirche Christi und des Volkes Israel in der Gegenwart", und schliesslich 1849 „Das prophetische Wort des Herrn und unsere Zeit oder Betrachtungen über Matth. 24 und 25“. Im November 1854 wurde vom Bischöflichen Ordinariat in Augsburg eine Untersuchung gegen Lutz eingeleitet eingeleitet. Lutz legte 1855 das [http://de.wikipedia.org/wiki/Trienter_Glaubensbekenntnis tridentinische Glaubensbekenntnis ] ab und erklärte, er verwerfe alles, was in der Schrift „Rathschluß“ den Lehren der katholischen Kirche widerspreche sein möge. Er wurde zunächst vom von der Funktion als Dekan enthoben und die erwähnten vier Schriften verboten (der „Rathschluß“ wurde am 6. Dezember 1855 auch in Rom auf den Index gesetzt<ref>Siehe [http://www.cvm.qc.ca/gconti/905/BABEL/Index%20Librorum%20Prohibitorum-1948.htm Index Librorum Prohibitorum von 1948]</ref>.). Nach dem Tode des [http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Richarz Bischofs Richarz], während der [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Franz_von_Allioli Dompropst Allioli] vorläufiger Bistumsverwalter war, wurde Johann Georg Lutz im Februar 1856 verdächtig Anhänger der katholisch-apostolischen Lehren ("Irvingianismus") zu sein und zu einem zeitweiligen Aufenthalt im "Strafhaus" zu Villingen, einer kirchlichen Disziplinareinrichtung, verurteilt. Er wurde aufgefordert, sieben Sätze zu unterschreiben.Er verweigerte jedoch die Unterzeichnung von zwei der sieben Sätze. Da er die Unterzeichnung der Sätze: "Die katholische Kirche ist die allein seligmache Kirche" und "Die angeblichen Apostel der Irvingianer sind entweder Betrüger oder Betrogene", verweigerte, wurde das Verfahren zur Exkommunikation eingeleitet.
1857 reiste Lutz nach England, um die dort bestehenden katholisch-apostolischen Gemeinden zu prüfen. Er erkannte diese Gemeinden als göttlich an und wurde im gleichen Jahr von Apostel [[Henry Drummond|Drummond]] in England [[Versiegelung|versiegelt]].
In der Folgezeit wurde [[Datei:Schreiben_Lutz_1857.jpg|thumb|Schreiben Lutz' vom 9. März 1857, einem Tag nach seiner Exkommunikation über das erhaltene Dekret. Hier beglaubigte Kopie des Originals.]]Am 8. März 1857 erhielt Lutz sein Exkommunikations-Dekret auf dem Postweg. Mit ihm wurden weitere etwa 20 Anhänger exkommuniziert. Lutz selber fühle sich erleichtert und dankbar. Anschließend reiste Lutz 1859 zusammen mit vier gleichgesinnten katholischen Geistlichen nach England, um die dort bestehenden katholisch-apostolischen Gemeinden zu prüfen. Er erkannte diese Gemeinden als göttlich an und etwa 50 Laien wurde im gleichen Jahr von der römisch-katholischen Kirche Apostel [[Henry Drummond|Drummond]] in England [[ExkommunikationVersiegelung|exkommuniziertversiegelt]]. Viele von ihnen dem mit ihm Exkommunizierten wurden in Folge der Exkommunikation auch polizeilich bedrängt. Viele von ihnen gingen ins liberalere Württemberg ins Exil. Lutz hingegen fand bis 1869 Exil in der Schweiz. Ihm folgten etwas zehn römisch-katholische Priester, die auch in die katholisch-apostolischen Gemeinden aufgenommen wurden.
In der Schweiz wirkte er in den katholisch-apostolischen Gemeinden Zürich und Bern in verschiedenen [[Amt|Ämtern]]. Jedoch erhielten schon 1861 die katholisch-apostolischen Gemeinden durch ein Rescript des bayrischen Königs Maximilian II. die Rechte einer Privatkirchengesellschaft (also einer Gemeinschaft mit Vereinsstatus) für Bayern. 1870 kehrte er als katholisch-apostolischer [[Evangelist]] nach Deutschland zurück. Lutz wirkte bis zu seinem Tode hauptsächlich in Baden-Württemberg und Bayern. Auch in Karlshuld entstand eine kleine katholisch-apostolische Gemeinde. Sein letzter Wirkungsort war Nürnberg. Er starb in Esslingen, wo er auch begraben liegt.
* Lehr- und Streitschriften, Wiesbaden 1872
* Die Bestimmung der Menschheit und der christlichen Kirche insbesondere im Lichte des Evangeliums Christi, Augsburg 1878
* [[Christi Worte über Vollendung der Wege Gottes mit Seiner Kirche ]] (mit W.K.Caird), Augsburg 1879* Erlebnisse eines badischen Bibelboten im Feldzuge 1870/71, Karlsruhe 1896.  
== Literatur ==
* Joh. Evang. Georg Lutz, L. W. Scholler, Brüder Schwarzbeck, Göggingen, Basel 1891
 
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[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie: katholisch-Apostolischer Geistlicher]]
[[Kategorie:ehemaliger katholischer Priester]]
[[Kategorie:ehemaliger protestantischer Geistlicher]]
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