Neuapostolisches Schisma 1921: Unterschied zwischen den Versionen

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(Neuer Aspekt dargestellt: Kampf um die Deutung der Wiederkunft Christi)
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===Wiederkunft Christ - geistig oder materiell?===
 
===Wiederkunft Christ - geistig oder materiell?===
  
Wie später noch deutlich werden wird, ist die Zeit des 1. Weltkrieges und danach innerhalb der neuapostolischen Gemeinde eine Zeit schwärmerischer Tendenzen, vielerlei Prophezeiungen und auch der erstarkenden Wiederkunftshoffnung. Maßgeblich daran beteiligt ist der Prophet Schärtlein. Brückner steht diesem ablehnend gegenüber. In der Osterausgabe 1920 seiner Neuapostolischen Rundschau wendet sich der Leitartikel gegen eine real erfassbare Wiederkunft Christi:
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Wie später noch deutlich werden wird, ist die Zeit des 1. Weltkrieges und danach innerhalb der neuapostolischen Gemeinde eine Zeit schwärmerischer Tendenzen, vielerlei Prophezeiungen und auch der erstarkenden Wiederkunftshoffnung. Brückner steht diesem ablehnend gegenüber. In der Osterausgabe 1920 seiner Neuapostolischen Rundschau wendet sich der Leitartikel gegen eine real erfassbare Wiederkunft Christi:
 
{{Zitat|Nach der Theorie der Schriftgelehrtenart ist Christus für uns gestorben und es ist nun alles so gut, daß man nur noch zu sterben braucht, um jenes herrliche Reich, das in den schönsten Farben geschildert wird, zu ererben. Es ist dies eine Selbsttäuschung und Gewissenseinschläferung, wie sie nicht verhängnisvoller für den Menschen sein kann, und wer sich von den Apostolischen dieser Selbsttäuschung hingibt, der wird auch zurückbleiben müssen und nicht in Christo auferstehen können. […] Auferstehung! Die Auferstehung ist nur eine Neuerweckung des vorhandenen, zeitgemäß in das Verwesliche gekleideten Lebens in anderer, vollendeter Gestalt. […] Das eine Samenkörnchen entwickelt sich zu einem mächtigen Baume, das andere bleibt ein kleines Blümchen […]. Keines konnte sein Leben verleugnen, es mußte, durch die Sonne geweckt, offenbar werden. Das ist der untrügliche Spiegel für die Auferstehung des Menschen. Jeder wird der Wesensart des Lebens entsprechend Gestalt erhalten und die Schöpfung so sehen, wie sie der Geist zu schauen vermag dem Grade seiner Vollkommenheit gemäß. […] Je mehr nun der Geist Christi Besitz ergreift, desto größer die Geistesfülle, desto herrlicher und verklärter die Auferstehungsmöglichkeit. Sie ist dem Geiste nach zu verstehen und nicht materiell, wie viele fromme Christusverehrer, die als reine Materialisten alles materiell betrachten und die Verklärung und Auferstehung auch materiell aufgefaßt wissen wollen und alles Heil in einer materiellen Wiederkunft Christi erhoffen.<ref>Veritas [Robert Brückner?]: Ostern. In: Niehaus, H. [Hrsg.]: Neuapostolische Rundschau,  26. Jg Nr. 14, 4. April 1920, S. 58f</ref>}}
 
{{Zitat|Nach der Theorie der Schriftgelehrtenart ist Christus für uns gestorben und es ist nun alles so gut, daß man nur noch zu sterben braucht, um jenes herrliche Reich, das in den schönsten Farben geschildert wird, zu ererben. Es ist dies eine Selbsttäuschung und Gewissenseinschläferung, wie sie nicht verhängnisvoller für den Menschen sein kann, und wer sich von den Apostolischen dieser Selbsttäuschung hingibt, der wird auch zurückbleiben müssen und nicht in Christo auferstehen können. […] Auferstehung! Die Auferstehung ist nur eine Neuerweckung des vorhandenen, zeitgemäß in das Verwesliche gekleideten Lebens in anderer, vollendeter Gestalt. […] Das eine Samenkörnchen entwickelt sich zu einem mächtigen Baume, das andere bleibt ein kleines Blümchen […]. Keines konnte sein Leben verleugnen, es mußte, durch die Sonne geweckt, offenbar werden. Das ist der untrügliche Spiegel für die Auferstehung des Menschen. Jeder wird der Wesensart des Lebens entsprechend Gestalt erhalten und die Schöpfung so sehen, wie sie der Geist zu schauen vermag dem Grade seiner Vollkommenheit gemäß. […] Je mehr nun der Geist Christi Besitz ergreift, desto größer die Geistesfülle, desto herrlicher und verklärter die Auferstehungsmöglichkeit. Sie ist dem Geiste nach zu verstehen und nicht materiell, wie viele fromme Christusverehrer, die als reine Materialisten alles materiell betrachten und die Verklärung und Auferstehung auch materiell aufgefaßt wissen wollen und alles Heil in einer materiellen Wiederkunft Christi erhoffen.<ref>Veritas [Robert Brückner?]: Ostern. In: Niehaus, H. [Hrsg.]: Neuapostolische Rundschau,  26. Jg Nr. 14, 4. April 1920, S. 58f</ref>}}
  

Version vom 7. März 2017, 09:33 Uhr