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Neuapostolisches Kirchenverständnis

6.194 Bytes hinzugefügt, 16:06, 11. Dez. 2012
Auslöser
Das '''Neuapostolische Kirchenverständnis''' beschreibt die Sicht der [[NAK|Neuapostolischen Kirche ]] auf die Christenheit, insbesondere die eigene Stellung in dieser sowie ansatzweise das Sakraments[[Sakrament]]s- und Amtsverständnis[[Amt]]sverständnis.
<!-- =Geschichte=
Insbesondere ging es um die folgenden beiden Abschnitte aus Leitgedanken-Sondernummer 2, 2011 (S.5f):<blockquote>
*„Die Kirche bedarf, um ihrer Aufgabe in allen Aspekten gerecht zu werden, des Apostelamtes. Wo das Apostelamt in der Einheit mit dem Stammapostel, der den [[Petrusdienst ]] versieht, vorhanden ist, gibt es das geistliche Amt und die rechte Verwaltung der drei Sakramente“.
*„In der Neuapostolischen Kirche … ist das möglich, was in den anderen Institutionen, die zur sichtbaren Kirche zählen, wegen der Ablehnung der gegenwärtig wirkenden Apostel nicht ausgeführt werden kann, nämlich die Wiedergeburt aus Wasser und Geist zu ermöglichen und Heiliges Abendmahl mit der wahren Gegenwart von Leib und Blut Jesu zu feiern.“
==Ablauf der Geschehnisse==
=== Februar 2011 ===
'''9. Februar'''
Am 9. Februar 2011 veröffentlichte das Magazin glaubenskultur bereits einen Artikel über die Sondernummer 2-2011 der Leitgedanken unter dem Titel ''"Neues Selbstbewusstsein - Alte Exklusivität"''. Die Reaktionen hielten sich in jener Zeit noch in Grenzen, da in den Monaten zuvor bereits die neuen Glaubensartikel veröffentlicht wurden, welche ein Ausblick auf das neue Kirchenverständnis waren. Ferner war die Sondernummer zu diesem Zeitpunkt nur an einen Teil der Amtsträger schon verteilt worden.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel.php?id=1393 glaubenskultur - Neues Selbstbewusstsein - Alte Exklusivität]</ref>
Der Vorsteher der Gemeinde Hannover-Mitte, Evangelist Andreas Grove schloss sich in einem Statement den Ausführungen des Bezirksältesten Thomas Feil an.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel.php?id=1409 glaubenskultur - „Mit Blick auf Schwestern und Brüder in der ACK“]</ref>
Laut Glaubenskultur verfassten Apostel [[Achim Burchard]], Bischof Sommer sowie weitere Amtsträger verfassen einen Brief an den Bezirksapostel [[Wilfried Klingler]]. Darin erklären sie sich mit der Erläuterung des Bezirksältesten Thomas Feil solidarisch und führen weiter aus:
<blockquote>
''Die Aussagen spiegeln unser Empfinden und auch die damit verbundenen Konsequenzen wider. Dies gilt für alle Anwesenden, im Einzelfall gibt es leichte Schattierungen. Der Konsens in der Grundsache ist aber eindeutig. (…) Trotz z. T. massiver Anforderungen aus den Gemeinden und von Amtsträgern an uns: Distanzierende schriftliche Stellungnahmen, die sich an alle Mitarbeiter oder Amtsträger im Bezirk richten, werden von den Bezirksämtern in den übrigen Bezirken der Gebietskirche nicht erfolgen. Stattdessen wird eine eindeutige Stellungnahme der Bezirksämter – ggfs. auch mit den Schattierungen – gegenüber dem Stammapostel erfolgen.''
Der ehemalige Apostel [[Gerrit Sepers]] beglückwünschte Thomas Feil zu seinem Mut und seiner Offenheit.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel.php?id=1410 glaubenskultur - „Die Leitung hat die Kontrolle verloren“]</ref>
Weitere Reaktionen haben parallel zu den gk-Artikeln in den verschiedenen Foren [[Naktuell.de]], [[Glaubeundkirche.de]], [[Glaubensforum24.de]] und [[Christ-im-dialog.de|Christ-im-Dialog.de]] statt gefunden. Jedoch war das Herz der Bewegung stets bei glaubenskultur zu finden.
Diese Veröffentlichung des Kirchenoperhauptes löste im Internet eine Begeisterung und Zustimmung aus. Erstgenannter Thomas Feil schrieb daraufhin, dass er sehr überrascht sei und sich beim Stammapostel für dieses Statement bedankt habe.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/artikel-1427.html glaubenskultur - „Diese Reaktion ist einfach klasse“]</ref>
=== März 2011 ===
'''1. März'''
Das Webmagazin glaubenskultur veröffentlicht auszugsweise die Stellungnahmen der Bezirksapostel Ehrich und [[Armin Brinkmann]] zum Kirchenverständnis. Demnach sagte Bezirksapostel Ehrich auch: ''"In welchem Umfang oder Maß die verborgene Kirche Christi in den unterschiedlichen anderen Institutionen wahrnehmbar wird, ist nicht unser Thema. Wir haben das nicht zu beurteilen, dies liegt allein in Gottes Allmacht."''. Bezirksapostel Brinkmann bat seine Amtsträger während eines Bezirksämtertreffens darum, dass Fragen aus diesem Kreis bitte direkt an ihn gestellt werden mögen.
=== April 2011 ===
'''3. April'''
Bezirksapostel [[Markus Fehlbaum]] ging in einem Gottesdienst für Amts- und Funktionsträger für seinen Arbeitsbereich Österreich und Schweiz auf das Kirchenverständnis ein. Er verwies darin darauf, dass das Kirchenverständnis den Reichtum des neuapostolischen Glaubens darstellt und ebenso die Glaubensgrundlagen aller Christen aufgreift. Ebenso, so Fehlbaum, zeige der Katechismus beide Seiten auf, das Verbindende und die Unterschiede. Jedoch dienen die Unterscheide nicht dazu andere Kirchen auszugrenzen.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel-1458.html glaubenskultur.de - Kirchenverständnis mit Vorbehalt]</ref>
Der Wiener Evangelist Roger Kammer, leiblicher Bruder des ehemaligen Hannoveraner Vorstehers und Hirten Lothar Kammer, gab ebenfalls sein Amt aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um das neue Kirchenverständnis zurück. Er schrieb dazu an seinen zuständigen Apostel [[Rudolf Kainz]]:
<blockquote>''"In der Sonderausgabe der Leitgedanken zum Kirchenverständnis wird nun darauf verwiesen, dass in anderen christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften kein geistliches Amt wirke, und erklärt, dass in anderen christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften Heiliges Abendmahl mit der wahren Gegenwart von Leib und Blut Jesu Christi nicht gefeiert werden könne. Formuliert wird dies unter anderem in den Ausführungen auf Seite 5 mit dem Hinweis, dass nur dort, wo das Apostelamt wirke, das geistliche Amt und die rechte Verwaltung der drei Sakramente vorhanden sei. Diese sicherlich bewusst gewählte Formulierung konkretisiert und manifestiert aus meiner Sicht weiterhin das Abgrenzen von Schwestern und Brüder anderer christlicher Glaubensgemeinschaften. Mein christliches Verständnis und meine Haltung ist anders!!!"''<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel-1455.html glaubenskultur.de - Wenn selbst ein Bezirksapostel nichts weiß!]</ref></blockquote>
[[Peter Johanning]], Mediensprecher der Neuapostolischen Kirche International, ging in einem auf glaubenskultur veröffentlichten Interview zum Teil auf den Ablauf und die Hintergründe der Einführung des neuen Kirchenverständnisses ein. Dabei räumte er ein:
<blockquote>''"Wir halten fest, dass es nicht Absicht der Kirchenleitung ist, ausgrenzende Formulierungen zu treffen. Wir wollen als Neuapostolische Kirche weder diskriminieren noch verurteilen. Andererseits diente die Sondernummer LG dazu, auf wenigen Seiten ein weites, offenes Kirchenverständnis zu beschreiben und unseren Amtsträgern doch auch Unterschiede zu anderen Kirchen aufzuzeigen. Auch ein weites Kirchenverständnis hat Grenzen. Manche Formulierungen klingen dabei sehr kurz und hart, wobei dies im theologischen Gespräch durchaus gängig ist. Denn die Einzelkirche lebt nicht nur vom Verbindenden sondern auch von den Unterschieden. Wir werden bei kommenden Publikationen dieser Art aber besser auf einzelne Formulierungen achten müssen."''<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel-1458.html glaubenskultur.de - Kirchenverständnis mit Vorbehalt]</ref></blockquote>
Weiter versicherte er, dass der Text der Leitgedanken nicht identisch mit dem Text im Katechismus ist. Er verwies auch auf die einleitenden Worte des Stammapostels zu den Leitgedanken zur Einführung der neuen Glaubensartikel die für alle Veröffentlichungen gelten, wo es heißt:
<blockquote>''"Ich möchte noch einige grundsätzliche Hinweise geben. Die Glaubensartikel bieten unseren Geschwistern Sicherheit. Sie enthalten zentrale Glaubensinhalte in knapper Form. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass nicht alle Aspekte der Lehre erschöpfend dargestellt werden können. Insbesondere bringen die Glaubensartikel nicht zum Ausdruck, wie wir zu anderen christlichen Überzeugungen stehen. Sie sollen demnach auch nicht eine Abwertung anderer Kirchen sein, sondern halten fest, wie wir unseren Glauben verstehen. Über allem steht der von mir des Öfteren betonte Grundsatz: Gott ist in seinem Handeln immer souverän."<ref>Leitgedanken Nr. 2/2010, Seite 2</ref></blockquote>
Die Forderung anderen Glaubensgemeinschaften nicht zu bewerten sei nach Aussage des Stammapostels so einfach nicht zu erfüllen, denn der Katechismus hätte ja die Aufgabe die eigene Kirche klar zu positionieren. Solche Aussagen sollen aber andere Kirchen nicht diskreditieren, auch wolle er in Zukunft verstärkt auf zurückhaltenderere Formulierungen achten.
Ebenso ging der Stammapostel noch mal auf den Begriff Kirche Christi ein und stellte klar, dass es in diesem Punkt eine deutlichere Öffnung gegeben habe und man nun nicht mehr die Neuapostolische Kirche als Kirche Christi sehe, sondern alle Getauften. Die Sonderrolle der Neuapostolischen Kirche sei aber, dass sie das Erlösungswerk des Herrn sei. Das bedeute aber nicht im Umkehrschluss, dass alle anderen Glaubensgemeinschaften Menschenwerk sei, gehören sie doch ebenfalls zum Leib Christi.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel-1461.html glaubenskultur - Abgrenzungen sollen nicht diskreditieren]</ref> === Mai 2011 ==='''3. Mai''' Am 3. Mai wurde per Rundbrief an alle Amtsträger des Kirchenbezirkes Sindelfingen bekannt gegeben, dass der Priester Fritz Nüßle aus Weil der Stadt sein Amt auf Grund von Lehrdifferenzen zum neuen Kirchenverständnis nieder gelegt hat. Er diente zuvor über 40 Jahre als Amtsträger. Laut einer Pressemeldung von glaubenskultur habe das am 24. April stattgefundene klärende Gespräch mit Apostel [[Wolfgang Bott]] gerade mal zwölf Minuten gedauert.<ref>[http://www.glaubenskultur.de /premiumartikel-1473.html glaubenskultur - Priester der NAK Süd gibt wegen Lehrdifferenzen Amt zurück]</ref> Bereits Anfang April soll auch schon der Priester Steffen Breuninger aus Tübingen sein Amt auf Grund des neuen Glaubensbekenntnisses zurück gegeben haben, so berichtete glaubenskultur im o.g. Artikel weiter.  '''6. Mai''' Bezirksapostel [[Michael Ehrich]], in seiner Gebietskirche Kirchenpräsident für 1,3 Millionen Mitglieder, bezieht in einem Interview abermals Stellung zum Kirchenverständnis sowie zu den Haltungen der Kritiker. Er hat den Eindruck, so Ehrich, dass die Geschwister die sich still mit viel Engagement in der Kirche einbringen kaum Beachtung finden und sich in den unsachlichen Diskussionen kaum zu Wort melden. Es wäre falsch, diese zu vernachlässigen und sich nur auf die lautstarken Kritiker zu einzulassen. Weiter sagte er unter anderem:<blockquote>''"Beim Formulieren unseres neuen Kirchenverständnisses kann es nicht darum gehen, inwieweit wir damit ökumenefähig sind oder nicht. Ebenso wenig kann es darum gehen, dass man Zugeständnisse an kritische Mitglieder macht. Es geht ausschließlich darum, Wahrheit zu erkennen. Der Stammapostel und die Bezirksapostel haben intensiv und unter viel Gebet darum gerungen, zu einem Ergebnis zu kommen, das nach bestem Wissen göttliche Wahrheit darstellt. Dabei wissen wir uns von den Aposteln unterstützt. Wer also Lehraussagen der Kirche, die durch das gesamte Apostolat gestützt sind, ablehnt, muss letztlich eben seine Konsequenz ziehen, wenn er in der Neuapostolischen Kirche nicht mehr seine geistliche Heimat zu erkennen vermag. Mir persönlich tut es um jeden Einzelnen sehr leid, aber um eine Entscheidung kommt niemand herum. Bei allem: Es darf nicht übersehen werden, dass es auch zum Thema „Kirchenverständnis“ eine breite Zustimmung gibt. "''<ref>[http://cms.nak-sued.de/index.php?id=34855 nak-sued - Bezirksapostel M. Ehrich fünf Jahre im Amt]</ref></blockquote>Weiter sagt er zum ökumenischen Dialog:<blockquote>''"Zum ökumenischen Dialog stehe ich positiv. Gemeinsam christliche Werte zu vertreten, sollte allen Christen wichtig sein. Der Schulterschluss der christlichen Kirchen ist – zumal in einer immer stärker säkularisierten Gesellschaft – von hoher Bedeutung. Wenn man das Verbindende betont, kann man sicher auch mehr erreichen.''</blockquote><blockquote>''Dabei dürfen Unterschiede in der Lehre nicht übersehen werden. Vielmehr soll im ernsthaften Gespräch das eigene Profil auch Mitchristen gegenüber deutlich dargestellt werden. Dass bei einer klaren Positionierung auch gewisse Abgrenzungen sollen erfolgen – explizit oder implizit –, liegt in der Natur der Sache. Das betrifft übrigens alle Beteiligte. Dadurch wird der andere nicht herabgewürdigt. Bei einem wirklich guten Miteinander kann man Unterschiede und sogar Spannungen aushalten.''</blockquote><blockquote>''Dass wir Anhänger anderer Religionen in ihrer Glaubensüberzeugung achten, dass wir sie respektieren, steht außer Frage."''</blockquote> '''25. Mai''' Die [[Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen]] veröffentlicht in ihrem Mai-Newsletter eine Stellungnahme von [[Michael Utsch]]. Darin schreibt er auszugsweise zum Neuapostolischen Kirchenverständnis:<blockquote>''"In der Tat ist das neue Kirchenverständnis auslegungsbedürftig. Es ist einerseits sehr breit angelegt – die Kirche Christi umfasst demnach alle christlichen Kirchen. Hier wird die ökumenische Öffnung greifbar, die sich oft auf lokaler Ebene in freundschaftlichen Kontakten zu NAK-Gemeinden ausdrückt. Andererseits wird betont, dass es ohne neuapostolische Apostel weder ein vollgültiges kirchliches Amt noch die vollgültige Spendung der Sakramente geben könne. Stammapostel Leber stellte in seiner Verteidigung des Kirchenverständnisses das neuapostolische Alleinstellungsmerkmal heraus: "Das gegenwärtig wirksame Apostelamt stellt für uns einen Mehrwert dar, den wir nicht aufgeben" (Offizielle Verlautbarung vom 28.02.2011)."''<ref>Newsletter der EZW Berlin vom 25. Mai 2011, Beitrag "Neues Kirchenverständnis der Neuapostolischen Kirche weiter in der Kritik" von Michael Utsch</ref></blockquote>Ebenfalls schließt er sich dem Rat der württembergischen Weltanschauungsbeauftragten, Pfarrerin Annette Kick, an: ''Mit NAK-Mitgliedern die Bibel lesen und schauen, was dort über Kirche und Gemeinde geschrieben steht.'' '''31. Mai''' Das Magazin glaubenskultur veröffentlichte ein Interview mit dem ehemaligen Priester Fritz Nüßle, welcher zuvor am 24. April 2011 sein Amt auf Grund von Lehrdifferenzen zurück gab. Darin beschrieb der ehemalige Priester Nüßle unter anderem das Gespräch mit Apostel Bott, welches zu seiner Amtsniederlegung führte. Er beschuldigte Apostel Bott, dass dieser nicht diskreditierenan einer Klärung der Lehrfragen interessiert war sondern lediglich eine Amtsniederlegung einforderte. Siehe dazu auch die Angaben vom 3. Mai 2011. <ref>[http://www.glaubenskultur.de/premiumartikel-1481.html glaubenskultur - Gespräch über Kirchenverständnis unerwünscht - Teil 1]</ref>
=Siehe auch=
* [http://www.nak.org nak.org]
* [http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/16765/ NAK International - Glaubensbekenntnis der Neuapostolischen Kirche]
 
 
[[Kategorie:Theologie]]
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