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Neuapostolisches Gesangbuch von 1910

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Das {{Dieser Artikel|behandelt die 1910 erschienene '''Neuapostolische erschiene Liedersammlung der Neuapostolischen Kirche. Zur 2005 erschienen Liedersammlung siehe [[Gesangbuch''' (Untertitel ''Zum Gebrauch bei allen Gottesdiensten der Neuapostolischen Gemeinden'') war der Nachfolger des Kirche]]. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Apostolisches Neuapostolisches Gesangbuch|Apostolischen Gesangbuchs(Begriffserklärung)]]. }}
Das 1910 erschienene '''Neuapostolische Gesangbuch''' (Untertitel ''Zum Gebrauch bei allen Gottesdiensten der Neuapostolischen Gemeinden'') war der Nachfolger des [[Apostolisches Gesangbuch|Apostolischen Gesangbuchs]] und wurde später mit der [[Neuapostolisches Gesangbuch von 1925|Ausgabe von 1925]] abgelöst.  Es enthält je nach Ausgabe mindestens 650 oder (nach Ende des Kaiserreichs) 645 Lieder und erschien in einer reinen Text- sowie ab Ende 1910 in einer Notenausgabe. Die Notenausgabe enthält 55 zusätzliche Stücke für gemischten Chor sowie elf liturgische Gesänge. Sie hatte 900 Seiten und einen Preis von 4,00 RMzunächst 3 Goldmark.<ref>Neuapostolische Rundschau vom 14. Januar 1911September 1910</ref> Außerdem war ihr ein Liederheft "Volksliederheft [[Fahrende Sänger" ]] mit 50 Chorstücken verschiedener Genres für 0,50 RM beigefügt, das als Singheft "zum Mitnehmen" gedacht war.[[Datei:NGB_1910.JPG|thumb|Deckblatt der Notenausgabe von 1910.]]
== Melodienbuch ==
Im Mai 1911 erschien außerdem noch ein Melodienbuch für Dirigenten, Orgel- und Harmoniumspieler. Es hatte 608 Seiten und ein Format von 18 x 26,5 cm mit dunkelrotbraunem Viktorialedereinband, Golddruck und olivgrünem Schnitt. Das Melodienbuch kostete 5,00 RMMark. Das Buch war so gehalten, dass das Blatt während des Spielens nicht gewendet werden musste. Die Liedtexte wurden beibehalten und nur bei knappem Raum wurde nur die erste Liedstrophe abgedruckt.<ref>Neuapostolische Rundschau vom 28. Mai 1911</ref> Einzelne Stücke verwiesen auch lediglich auf andere Stücke mit derselben Melodie.
== Zusammenfassung des Inhalts ==
Im Jahre 1909 wurde den Gemeinden bekanntgegeben, dass sie für Gäste und Besucher besondere Gesangbücher mit einem blauen Schnitt erhalten. Es wurde ein pauschaler Prozentsatz solcher Gästebücher von 12% angesetzt. Diese erhielten die Gemeinden zusätzlich zu den Geschwisterbestellungen unentgeltlich. Für die Dienstleiter wurde ebenfalls ein kostenloses Exemplar "in besserer Ausführung" geliefert. <ref>Neuapostolische Rundschau vom 8. August 1909</ref> Die Auslieferung der Gesangbücher erfolgte wohl bereits ab August 1909, denn in der "Neuapostolischen Rundschau" vom 19. September 1909 werden die Bezieher fehlerhafter Exemplare zur Rücksendung und zum Umtausch aufgefordert.
 
== Vorwort zur Edition ==
Lediglich einige Textausgaben des Neuapostolischen Gesangbuchs enthalten ein längeres Vorwort zur Edition des Gesangbuchs. Dort heißt es (Seiten III bis VI) unter dem Titel "Begleitwort zur neuen Ausgabe" (Ausgabe 1919):
 
<blockquote>
Unser köstlicher Liederschatz, das Neuapostolische Kirchengesangbuch, welches hiermit in völlig umgearbeiteter Gestalt erscheint, pflegt neben den Liedern im Kirchenton auch den Volkston, wo herrliche Perlen der im Volksmunde gesungenen Lieder eingereiht sind, um zum Lobe und Preise Gottes zu dienen. Der geistliche Inhalt des Textes der Lieder heiligt auch die hierzu gebrauchte Melodie und macht diese aus einer weltlichen zu einer göttlichen, wie ja auch wir als Sünder geheiligt werden zu Gottes Kindern. <br />
 
Wenn einst David, dieser unübertroffene Meister des Harfenspiels, der Dichtkunst und des Gesanges, in seiner großen Freude über die Güte Gottes vor der Bundeslade herhüpfte [sic] und tanzte und sang, so konnte er seiner Freude nicht anders Ausdruck geben in seiner Lebendigkeit, und dieser Ausdruck der Freude war doch wohl auch recht vor Gott, der ja keinem Menschen nach dem Sekundenzeiger der Uhr vorschreibt, in wie gemessenen Schritten er sich Ihm nahen müsse oder wie lange er Zeit zu jeder Silbe Gesang brauchen dürfe, nein, der liebe Gott hat jedem Menschen gute, aber auch unterschiedliche Gaben verliehen, wie Er das auch in Seiner Schöpfung zeigt: eine Pflanze wächst schneller als die andere, ein Windstoß ist schärfer wie der andere [sic], vom Sturmgeheul bis zum sanften Säuseln, ein Mensch kann infolge seiner Kräfte mehr und schneller schaffen wie der andere [sic], und so zeichnet auch ein Komponist schnellere Bewegungsformen in seiner Musik als ein anderer, ohne daß wir von ihm sagen können, er habe nicht das Göttliche dabei in sich getragen.<br />
 
So halten wir es auch mit unserem Gesang, keine bindende Form, kein ausschließliches Festhalten an dem starren, steifen Kirchenton; so schön und feierlich auch ein Choral klingen mag, aber die vielen Empfindungen des warm pulsierenden Menschenherzens in seinem Ausdruck immer in die gemessene Form des starren Kirchentones zwingen zu müssen, bedeutet für uns ein Gesetz, das sich der Mensch selbst auferlegt hat, ohne daß Gott es ihm vorschreibt. Ein lebendiges Lied, mit dem Geiste der Erkenntnis Gottes angefüllt, im Glauben und von Herzen gesungen, ist dem lieben Gott nach unserer Auffassung genau so lieb, als eines in langsamem Tempo. Gott ist Leben und Bewegung, wie auch der Inbegriff ewiger Ruhe und des Friedens. <br />
 
Wir sagen: Lieder im Kirchen- oder Volkston mit guten, ansprechenden Melodien sind uns gleich lieb und der Pflege im geistlichen Sinne wert, wie ja auch der wahren Kirche einzigstes [sic] Bestreben dahin geht, Gottes Gnadentaten volkstümlich, d.h. jedermann vom Volke zugänglich und verständlich zu machen, also doch wohl kein Fehlgriff, wenn wir aus dem Volke Melodien herausgenommen haben, um dadurch das Volk im Hause und in der Gemeinschaft Gottes heimischer zu machen.<br />
 
Wie einst die ersten Bahnbrecher des Christentums unter unseren Vorfahren, den alten germanischen Volksstämmen, diesen ihre liebgewordenen heidnischen Feste und Gebräuche ließen und ihnen nur eine andere Bedeutung beilegten, so auch halten wir es mit den Melodien; wir lassen sie dem Volke, legen aber geistlichen Sinn hinein und schaffen somit eine Brücke vom Weltlichen zum Göttlichen.<br />
 
Diese Worte sind zur Aufklärung an unsere lieben Glieder der Neuapostolischen Kirche, die vielleicht hier und da noch in kirchlichen Formen des Gesanges gebunden sind, sowie an alle lieben Besucher und Gäste unserer Gemeindedienste gerichtet, denen die frischen, lebendigen Lieder auffallen und zuweilen Äußerungen entlocken, die nicht gerechtfertigt sind.<br />
 
Eine ganze Reihe von unpassenden und ungern gesungenen Liedern wurde ausgeschien und dafür eine große Anzahl neuer und guter Melodien, teils mit Originaltext, aufgenommen; weiter auch eine ganze Anzahl überlanger Lieder, dem praktischen Bedürfnis im Gemeindedienste entsprechend, erheblich gekürzt und aller Inhalt der Lieder einer Läuterung unterzogen, um dem gegenwärtigen Erkenntnis- und Glaubensstande der Gemeinden im Werke Gottes, unter der Hand der sie führenden lebenden Apostel, gerecht zu werden.<br />
 
Für den Kindergottesdienst haben wir unserem Gesangbuch, einem längst gefühlten Bedürfnis nachkommend, eine Anzahl Lieder eingereiht und damit auch den kindlichen Herzen einen lieblichen Weg gebahnt, worauf sie in ihrer Weise zum Lobe und Preise Gottes und in allen Äußerungen des kindlichen Glaubenslebens unter Hingabe des Herzens fröhlich nachfolgen können.<br />
 
Allen herzlichen Dank, die durch ein Liederscherflein mit dazu beigetragen haben, das Tun Gottes in Lob- und Dankliedern zu verherrlichen, oder aber auch gequälten Seelen in trüben Stundne ein Labsal zu sein, ihre Empfindung in Lieber zu kleiden und somit dem Worte nachgekommen sind: Freuet euch miti den Fröhlichen, aber weinet mit den Weinenden; wie auch wir bekennen, im Stillen mit Fleiß gesucht und gesammelt zu haben, um köstliche Perlen zu finiden und nachzugraben nach Schätzen im Liederhain für unser Gesangbuch, und so alles neu zu machen.<br />
 
Soweit die deutsche Zunge klingt, ja darüber hinaus bis in die fernsten Teile der Gotteserde, sei diese liebliche Melodien- und Liedersammlung den Kindern Gottes zur Freude des Herzens übergeben, wie auch zur Belebung des Eifers für den Dienst und die Arbeit im Hause des Herrn, um auch auszuhalten in der Zeit, da wiwr noch der streitenden Kirche Christii zugeteilt sind, und dann einst in der Herrlichkeit den Lohn der Verheißung und der Kampfesmühen zu empfangen, im Verein mit Christo die ewig triumphierende Kirche auszumachen.<br />
 
Möge das Buch im neuen Kleide an seinem Teile zur Ehre des Herrn und zur Freude und Erbauung der Glieder, Anhänger und derzeitigen Freunde des Neuapostolischen Werkes beitragen.<br />
 
Hiermit aus liebendem Hezren der Gemeinschaft übergeben mit dem Motto: Unser Wissen ist Stückwerk! aber auch im Bewußtsein, im Blicken auf die Hände des Herrn nach bestem Können und nach Maßgabe der vom Herrn verliehenen Kräfte und Gaben gearbeitet zu haben.<br />
 
Durch Kreuz zur Krone!
</blockquote>
== Inhaltsverzeichnis ==
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