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Neuapostolische Kirche und Ökumene

895 Bytes hinzugefügt, 9 März
Aktueller Stand: Link auf Uster-Abend eingefügt, ehemaliger externer Link entfernt, da nicht mehr erreichbar.
== Offizielle Stellungnahme ==
Hier folgt das im Jahre 2006 verfasste Das offizielle Statement der Neuapostolischen Kirche zum Stichwort "Ökumene"<ref>[http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/all/oekumenekumene/ www.nak.org - NAK International]Ökumene</ref>:
<blockquote>
"Die Neuapostolische Kirche steht der Der ökumenischen Bewegung offen gegenüber. Die Kontakte auf lokaler und institutioneller Ebene dienen hauptsächlich , welche unter dem besseren gegenseitigen Kennenlernen und dem Abbau von Vorurteilen. Eine Beteiligung an ökumenischen Gottesdiensten und Segenshandlungen ist wegen Unterschiedlichkeiten Leitmotiv „Einheit in Lehraussagen nicht möglich. Die Neuapostolische Kirche arbeitet verstärkt an gut nachbarschaftlichen Beziehungen mit anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften. Dies geschieht insbesondere durch Einladungen zu besonderen Anlässen sowohl versöhnter Verschiedenheit unter Wahrung der Kommunen als auch Identität der Kirchengemeinden und durch Benefizveranstaltungen zu karitativen Zwecken.<br>Die Frage, ob sich daraus eine Mitgliedschaft jeweiligen Kirche“ auf dem Weg hin zur Einheit in der ökumenischen Bewegung entwickeltChristus ist, lässt sich derzeit nicht beantwortensteht die Neuapostolische Kirche offen gegenüber."
</blockquote>
In einem Interview anlässlich seines Amtsantritts als Stammapostel äußerte [[Wilhelm Leber]] (2005), dass sich die Sachlage seit 1998 verändert habe. Damals habe Stammapostel [[Richard Fehr]] begonnen, sich Gedanken über einen Beobachterstatus in der Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen zu machen, da sich schließlich auch die Römisch-katholische Kirche, Vollmitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen, durch exklusive Lehrinhalte auszeichne.
So rief Fehr im Jahr 2000 zum ersten [[Konzil apostolischer Gemeinschaften in Europa|apostolischen Konzil]] auf, woran einige apostolische Gemeinschaften teilnahmen und danach ein gemeinsames Communiqué unterzeichneten. Es wurden Themen von gemeinsamen Interesse diskutiert, z.B. "die [[Apostellose Zeit|apostellose Zeit]]". 2005 zeichnete sich ein weiterer Höhepunkt im ökumenischen Umgang der apostolischen Gemeinschaften ab. Bezirksapostel Armin Studer (Schweiz) unterhielt bis dato mehrere Gespräche mit Vertretern der Vereinigung Apostolischer Christen, wobei er im genannten Jahr die pauschale Falscherklärung der "Botschaft" ablehnte, dafür aber die Exkommunizierung der apostolischen Christen aus der Neuapostolischen Kirche offiziell aufhob. Die [[VAG ]] betrachtete diese Annäherung mit Freude.
Für den Informationsabend vom [[4.12.2007|4. Dezember 2007]] war eine geschichtliche Darstellung über die Botschaftsereignisse in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG) geplant. Weil Bezirksapostel Klingler jedoch aufgrund von Krankheit keinen Kontakt mehr zur VAG aufnehmen konnte, führte dies dazu, dass der Geschichtsvortrag ohne Einverständnis der VAG vorgetragen wurde, was Stammapostel Leber harte Kritik einbrachte. Zwar basiert der Geschichtsvortrag auf schriftlichen Quellen, wurde aber teilweise dennoch subjektiv und ohne Berücksichtigung anderer Quellen ausgearbeitet, was auch in der Neuapostolischen Kirche selbst zu massiver Kritik führte. Zuerst gab die VAG das Ende der Gespräche bekannt.<ref>[http://www.apostolisch.de/fakten/literatur/Schreiben%20an%20Dr%20Leber%2018%2012%202007.pdf Vereinigung Apostolischer Gemeinden] Offener Brief an Stammapostel Leber</ref> Auf dem [[EJT]] entschuldigte sich Stammapostel Leber dann für entstandene Verletzungen ohne jedoch bis heute inhaltlich von dem Vortrag abzurücken. <ref>[http://www.nak.org/nc/de/news/offizielle-verlautbarungen/news-anzeige/article/15518/ www.nak.org - NAK International] "Es ist mir ernst mit dem Willen zur Versöhnung."</ref>. Die VAG erklärte am 1. Februar 2008 ihre Position und erst 2011 kam es erneut zu einem Dialog.<ref>[http://www.apostolisch.de/fakten/literatur/erklaerung.pdf Vereinigung Apostolischer Gemeinden] Erklärung 1. Februar 2008</ref>
=== Aktueller Stand ===
Die Neuapostolische Kirche
*ist weder im Weltkirchenrat noch nicht im ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) Mitglied<ref>https://www.oikoumene.org/de/member-churches</ref>. Sie hat auch keinen offiziellen Status *ist Gastmitglied auf Bundesebene der Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen in Deutschland, <ref>https://www.oekumene-ack.de/aktuell/nachrichtenarchiv/artikel/artikeldetails/neuapostolische-kirche-wird-gastmitglied-der-ack-in-deutschland/</ref> in der Schweiz oder <ref>https://agck.ch/mitgliedkirchen/</ref>.*ist in Österreichnicht Mitglied im ÖRKÖ<ref>http://www.oekumene.at/ueberuns</ref>.*erlaubt es allen Gottesdienstbesuchern, egal welcher Konfession angehörig, am Abendmahl teilzunehmen. <ref>[https://nak.org/de/kennenlernen/katechismus?id=2753935a-ce62-4427-970a-bcf025879447 Berechtigung zum Zugang des Heiligen Abendmahls, Katechismus der Neuapostolischen Kirche, NAK.org, gesehen am 09.03.2024]</ref> Sie stellt durch die [[Eigenverantwortung]] dem neuapostolischen Christen frei, an der Abendmahlsfeier einer anderen Konfession teilzunehmen.<ref>[https://nak.org/de/kennenlernen/katechismus?id=7406ccbf-28a6-4108-b472-92e51323b8be Abendmahlsfeiern in den Kirchen, Katechismus der Neuapostolischen Kirche, NAK.org, gesehen am 09.03.2024]</ref>
*betet seit Pfingsten 2008 das "Vater Unser" gemäss der Lutherübersetzung von 1984. Dennoch hat man sich nicht für die Übernahme der "ökumenischen Version" des deutschen Vater unser entschieden, die von den meisten Christen in deutschen Kirchen gebetet wird. <ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/15541/ www.nak.org - NAK International] Änderung ab Pfingsten: Neuapostolische Christen beten das „Unser Vater“ neu</ref>
*bekennt mit ihrem 3. Glaubensartikel analog zu den christlichen Kirchen den Glauben an ''eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche'' - die Kirche Jesu Christi. Diese versteht sie als ''Versammlung derjenigen, die getauft sind, ihr Leben in der Nachfolge Christi führen und Jesus Christus als ihren Herren bekennen.''<ref>[http://www.nak.org/de/glaube-kirche/glaubensbekenntnis/ www.nak.org - NAK International] Glaube und Kirche - Glaubensbekenntnis</ref>
*anerkennt seit der dem [[http://www.blickpunkt-nak.de/Dokumente/Informationsabend%20240106.pdf Uster-ErklärungAbend]] alle Taufen christlicher Kirchen, die im Namen des dreieinigen Gottes und mit Wasser durchgeführt werden. (Dies entspricht dem ökumenischen Verständniss der katholisch-apostolischen Kirche von der Gemeinschaft aller getauften Gläubigen, siehe auch: [[Katholisch-apostolische_Gemeinden#Selbstverst.C3.A4ndnis|Katholisch-apostolische_Gemeinden]]) Die Wassertaufe ist gemäss dem 6. Glaubensartikel der erste Schritt zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist. Der getaufte Christ wird in die Gemeinschaft derer aufgenommen, die an Jesus Christus glauben und ihn als Herren bekennen. Er wird also Mitglied der allumfassenden Kirche Jesu Christi. Die Wassertaufe der NAK wird von den großen Kirchen ebenfalls anerkannt. Aufgrund der Unterschiede im Taufritus anerkennt die NAK die Taufen der [[Zeugen Jehovas ]] und [[Mormonen]] nicht als christlich an.<ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/12756/ www.nak.org - NAK International] Neuapostolische Kirche ändert Taufverständnis: Trinitarische Taufen werden künftig anerkannt</ref>
*beteiligt sich seit dem Jahr 2005 offiziell am [[Internationaler Gebetstag|Internationalen Gebetstag für den Frieden]], was auch als Zeichen für die aktive Auseinandersetzung mit der Arbeit der [[Ökumene]] zu sehen ist. Das Gebet wird durch den Dienstleiter zu Beginn des Gottesdienstes gesprochen nach dem Eingangsgebet. Es wird jeweils an dem Sonntag/Mittwoch/Donnerstag zelebriert, der am nächsten auf den 21. September fällt.<ref>[http://www.nak.de/news.de/20050901-283-de.html NAK Deutschland] Der Stammapostel teilt mit: Die Neuapostolische Kirche beteiligt sich am Internationalen Gebetstag</ref>. An der Allianzgebetswoche der evangelischen Allianz und der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, zwei innerchristlichen und nicht überreligiösen Veranstaltungen, beteiligt sich die NAK jedoch nicht.
*nimmt nicht an ökumenischen Gottesdiensten teil, solange dort keine Abendsmahlsgemeinschaft stattfindet (Die NAK sieht diese Veranstaltungen als Andacht an, da sie Segenshandlungen für "unteilbar" hältkein Abendmahl stattfindet).<ref>Ein Beispiel eines Ökumenischen Gottesdienstes in Buchholz: [https://nordheide.nak-nordost.de/db/98583/Aktuelles/Reformationstag-2017-in-Buchholz Bericht eines ökumenischen Gottesdienstes, Gemeinde Nordheide, gesehen am 09.03. Dafür werden 2024]</ref>*Gebete, Grußworte und Predigtbeiträge am Altar von anderen Geistlichen werden bei besonderen Gelegenheiten gut geheißen, z.B. im Zuge von Hochzeiten. Wenn beispielsweise ein neuapostolischer Christ eine Christin einer anderen Konfession in ihrer Kirche heiratet, wird der Segen ihrer Kirche von Seiten der NAK vollumfänglich anerkannt.<ref>[http://www.nak.org/uploadsfileadmin/download/glossarypdf/beteiligung-an-oekumenische-veranstaltungen-20060512ACKBaWue_NAKFlyer_0408.pdf www.nak.org - NAK International] Hinweise für die Beteiligung der Neuapostolischen Kirche an ökumenischen VeranstaltungenACK Orientierungshilfe</ref> *Hat keine Abendmahlsgemeinschaft mit anderen Kirchen.<ref>[http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/ACKBaWue_NAKFlyer_0408.pdf www.nakNAK.org , Eine Orientierungshilfe für die Gemeinden in Baden- NAK InternationalWürttemberg] ACK Orientierungshilfe, gesehen am 09.03.2024</ref>
*verleiht Kirchengebäude an andere Konfessionen und macht Grundbesitz auch für öffentliche Veranstaltungen zugänglich. Meistens werden Gebäude an interessierte christlichen Kirchengemeinden verkauft. Deshalb wird in diesem Punkt die NAK auch von außerhalb im Vergleich zu anderen Freikirchen und Sondergemeinschaften oft als moderner wahrgenommen.
*bekennt in ihrer Stellungnahme zu den Wirkungsweisen des Heiligen Geistes, dass dieser auch in anderen Kirchen wirke und dort deshalb auch Elemente der Wahrheit zu finden seien.<ref>[http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/HlGeistundWirkungsweisen_100107_dt.pdf Offizielle Stellungnahme der NAK International] Der Heilige Geist in seinen unterschiedlichen Wirkungsweisen</ref>
==== Grundlagenwerk ====
Ein weiterer Hinderungsgrund war bis zum Jahr 2012 das Fehlen eines [[Katechismus|Katechismuswerkes]]. Das Buch [[Fragen und Antworten]], das bisher von einigen als Katechismus bezeichnet wird, stellt lediglich das ursprüngliche Lehrbuch für den neuapostolischen [[Konfirmandenunterricht]]. Es wurde 1994 von dem Heft [[Auch ich will...]] abgelöst.
Kirchensprecher [[Peter Johanning]] äußerte im September 2008 während einer ökumenischen Studientagung der evangelischen Kirche Hessen und Nassau sinngemäß, dass das Fragen und Antworten Buch ''auf den Scheiterhaufen'' gehöre und deshalb nicht mehr als Grundlage der neuapostolischen Theologie gelten kann.<ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=903&Itemid=30 Christ im Dialog] Der Studientag in Frankfurt: Raus aus der ‚Sektenecke‘ - rein in die Ökumene?</ref>
Im Jahr 2012 wurde schließlich der [[Katechismus der Neuapostolischen Kirche]] veröffentlicht und ist ein Anknüpfungspunkt bei den Gesprächen mit der ACK und der NAK. Ein Promimenter Besitzer des Katechismuses ist Papst Franziskus der dieses Buch von einem neuapostolischen Mitglied geschenkt bekam. Auch Vertreter der Neuapostolische Kirche überreichten Kardinal Kurt Koch einem Vertreter des Vatikans ein Exemplar.<ref>[http://www.nak.org/de/news/news-display/article/18346/ NAK am 23.11.2013: Katechismus für den Papst]</ref>
==== Frauenordination ====
In der kircheninternen Debatte wird wurde gelegentlich das Thema Frauenordination als Hinderungsgrund im ökumenischen Dialog genannt, da diese von der NAK bis 2023 nicht praktiziert wirdwurde, in den protestantischen Kirchen aber größenteils schobn länger üblich war. (Seit 2023 ist.die Ordination von Frauen in geistliche Ämter in der NAK üblich) (Siehe: [[Amt#Neuapostolische_Kirche]])
Von Seiten evangelischer Christen wird wurde 2007 nach Angaben von Apostel Kühnle die Frauenordination momentan nicht als Ökumene-hinderlich betrachtet und in Gesprächen auch nicht thematisiert.<ref>Forum Fasanenhof - Neuapostolische Kirche und Ökumene: Risiko oder Chance, Volker Kühnle, 28.09.07, S. 3/4</ref>
== Kritik am "ökumenischen Öffnungsprozess" ==
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