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Geschichte der Neuapostolischen Kirche

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Liberalisierung und Internationalisierung 1978 - Gegenwart: Absatz zu Hans Urwyler neu formuliert. bzw. umgestellt.
''<div style="width:100%; margin:0; border: 1px dotted silver; padding:3px; clear:both; background-color:#ffe2c7" align="center">Diese Seite behandelt die Kirchengeschichte der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]]. Zum gleichnamigen Buch siehe [[Geschichte der Neuapostolischen Kirche (Buch)]].</div><br />''In den 1830er Jahren kam es zu Weissagungen und Apostelrufungen, den ersten Gemeindegründungen der "Katholisch Apostolischen Gemeinde" ([[KAG]]) und schließlich verfassten die Apostel das [[Testimonium]], das Glaubenszeugnis, das an die geistlichen und weltlichen Mächtigen der damaligen Zeit geschickt wurden.
{{Nachdem es dann Meinungsverschiedenheiten in Bearbeitung}}der Lehre und eine umstrittene Apostelrufung gab, trennte sich die Hamburger Gemeinde ab und die Allgemeine christliche apostolische Mission ([[AcaM]]) entstand (Hamburger Schisma) und nach einer weiteren Meinungsverschiedenheit daraus dann die Apostolische Gemeinde. 1907 wurde die Gemeinschaft dann offiziell in Neuapostolische Gemeinde umbenannt. Seit 1930 nennt sich die Gemeinschaft Neuapostolische Kirche.
Die Neuapostolische Von der (Neu-)Apostolischen Gemeinde und der Neuapostolischen Kirche geht auf Anfänge haben sich im 19. Jahrhundert Laufe der Zeit weitere Glaubensgemeinschaften unter anderem in Großbritannien zurück. Der Schwerpunkt der Organisation verlagerte sich bald nach [[Deutschland]] und den [[Niederlande|Niederlanden]] getrennt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die außereuropäischen Gemeinden zunehmend wichtiger, besonders in Afrika.''
Einen [https://www.youtube.com/watch?v=d7sPTlJysUA kurzen Überblick ihrer Geschichte] hat die Neuapostolische Kirche zum 150-Jährigen Jubiläum auf ihrem Youtube-Kanal bereitgestellt. Auf der Internetseite der NAK Internetional befindet sich unter dem Menüpunkt [httphttps://www.nak.org/de/kennenlernenkirche/geschichte/ Geschichte] ebenfalls eine kurze Zusammenfassungder Frühgeschichte. Eine zusammengefasste Übersicht der Geschichte von 1832 bis 2013 zeigt das Buch [[Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche]].
=== Wurzel der Neuapostolischen Kirche: Die katholisch-apostolischen Gemeinden ===
[[Datei:Zeitstrahl_1820.svg.png|mini|Eine Übersicht der Ereignisse in der Anfangszeit der [[Apostolische Bewegung|Apostolischen Bewegung]] von 1820 bis 1890]]
''(siehe Hauptartikel:[[ katholisch-apostolische Gemeinden]] bzw. [[Apostolische Bewegung]])''
In den 1830er Jahren entstand in Großbritannien eine endzeitlich geprägte konfessionsübergreifende Erweckungsbewegung. In Teilen dieser Bewegung kam es zu einzelnen Gemeindegründungen. Unter dem Eindruck endzeitlicher [[Prophetie]]n wurden zwölf Persönlichkeiten aus Großbritannien zu „Aposteln“ berufen, deren Aufgabe es sein sollte, die Kirche auf das zweite Kommen Jesu vorzubereiten. Sie versammelten sich in [[Albury]] und verfassten das sogenannte [[Testimonium]], das sie verschiedenen weltlichen und kirchlichen Häuptern der damaligen Welt überreichten. Die Gemeinschaft wollte zunächst keine eigene kirchliche Gemeinschaft bilden. Man nannte sich zuerst "unter Aposteln gesammelte [[katholisch-apostolische Gemeinden]]". Durch den von außen erzeugten Druck kam es immer mehr zu selbständigen Kirchwerdung, auch wenn man sich weiterhin ökumenisch verstand. Die Gemeinschaft geriet [[1855 ]] nach dem Tod dreier Apostel in eine Krise, da man die vakant gewordenen Plätze wegen fehlender biblischer Belege nicht wieder besetzte. Streitfrage in der katholisch-apostolischen Theologie war die Frage, ob die [[Zwölf Apostel|Zwölfzahlder Apostel]] der Apostel erhalten werden müsse oder nicht. Schließlich setzte sich hier bei den Aposteln die Haltung durch, dass man die durch Todesfälle oder Rücktritt vakanten Apostelsitze nicht wieder besetzen würde. Durch den Berliner Propheten [[Heinrich Geyer]] wurden allerdings weiterhin Apostel berufen, Daraus hat sich dann die AcaM entwickelt.
=== Der Ursprung: Die Gemeinde in Hamburg 1863 - 1878 ===
''(siehe Hauptartikel: [[Allgemeine christliche apostolische Mission]] und [[Hamburger Schisma]] )''
Der Großteil der Glieder der Gemeinde in Hamburg einschließlich dem Ältesten [[Friedrich Wilhelm Schwarz]], dem Priester [[Carl Wilhelm Louis Preuß]] und dem Propheten [[Heinrich Geyer]] wurde vom Apostel [[Francis Valentine Woodhouse]] aus den katholisch-apostolischen Gemeinden ausgeschlossen, nachdem der deutsche Prophet Heinrich Geyer [[Rudolf Rosochacki]] zum Apostel ausgerufen hatte. Rosochacki trat kurz darauf von seinem Apostelamt zurück und verblieb bei der katholisch-apostolischen Gemeinde. Die Hamburger Gemeinde nannte sich jetzt [[Allgemeine christliche apostolische Mission]] und wurde vom [[Apostel]] Carl Wilhelm Louis Preuß geführt, während Friedrich Wilhelm Schwarz als Apostel in die Niederlande gesandt wurde, wo er der Gründer der späteren [[Hersteld Apostolische Zendingkerk]] wurde.
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Datei:Acamsiegel.jpg|Amtssiegel der AcaM
Datei:Friedrich Wilhelm Schwarz.jpg|thumb|Apostel F.W. Schwarz
Datei:Peter Wilhelm Louis Stechmann.jpg|Peter Wilhelm Louis Stechmann.
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=== Apostolische Gemeinde 1878 -1905 ===
[[Datei:Zeitstrahl NAK 1890.svg.png|mini|Eine Übersicht von Ereignissen in der Apostolischen Gemeinde von 1890 bis 1930]]
''(siehe Hauptartikel: [[Apostolische Gemeinde]])'' [[1881 ]] wurde Friedrich Krebs zum Apostel für Nord- und Ostdeutschland gerufen. Er entwickelte [[1895 ]] das Konzept des Stammapostels, eines Apostels, der über den Aposteln steht und wurde damit zum eigentlichen Gründer der Neuapostolischen Kirche<ref>[http://www.manfred-gebhard.de/NauapoDiskussion.htm Text einer Diskussionsveranstaltung zum Thema: Neuapostolische Kirche] (Manfred Gebhard, abgerufen am 24.11.2019)</ref>. Nach dem Tod von Schwarz 1895 stellten sich die Apostel mehr und mehr unter die Führung des Apostels Friedrich Krebs und bildeten den sogennanten "[[Apostelring]]". Seit 1897 wurde dieser als [[Stammapostel]] bezeichnet<ref>http://www.nak.org/de/katechismus/11-aus-der-geschichte-des-christentums/113-wiederbesetzung-des-apostelamts-in-der-katholisch-apostolischen-kirche/1133-fortfuehrung-des-apostelamts-in-der-neuapostolischen-kirche/</ref><ref>Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche (Dominik Schmolz, Edition Punctum Saliens) Seiten: 45-48</ref>. Nach dem Tode von Menkhoff setzte Krebs am 21. Juli 1896 [[Hermann Niehaus]] zum Apostel für den Bielefelder Bereich ein. 1898 bestimmte er ihn dann in einem Gottesdienst in Berlin als seinen Nachfolger als Stammapostel. Am 20. Januar 1905 starb Krebs, und Niehaus übernahm das Amt. Er galt vielen Gemeindemitgliedern damals als direkter „Träger des Geistes des verstorbenen Stammapostels Krebs“<ref>Obst, H. (1996). Neuapostolische Kirche: die exklusive Endzeitkirche?. Friedrich Bahn Verlag. S. 42–43.</ref>. Seine Bedeutung für die Entwicklung der NAK im Hinblick auf innere Festigung, Ausbreitung und Profilgebung ist außerordentlich groß.
Die anfänglich tief ökumenische Überzeugung, die in den katholisch-apostolischen Gemeinden und auch noch von Heinrich Geyer gepflegt wurde, wich mit den Jahren der starken Abgrenzung gegenüber den anderen christlichen Konfessionen. Hierfür sind sicherlich mehrere Gründe verantwortlich: Ausschlaggebend wird gewesen sein, dass die theologische Bildung der Geistlichen der Mutterkirche nicht mehr vorhanden war; nur wenige Geistliche hatten noch in den katholisch-apostolischen Gemeinden Dienst getan.
=== Neuapostolische Gemeinde 1905 - 1932 ===
Im August 1906 setzte Niehaus für den verstorbenen Apostel [[Georg Gustav Adolf Ruff]] den Apostelhelfer [[Johann Gottfried Bischoff]] zum Bezirksapostel für Mitteldeutschland und Württemberg ein. Außerdem benannte er 1907 die Gemeinschaft einheitlich deutschlandweit in „Neuapostolische Gemeinde“.
Er setzte zahlreiche jüngere Amtsträger ein und berief regelmäßig [[Apostelversammlungen]] ein. Er gründete 1907 die Kirchenschrift [[Apostolisches Sonntagsblatt]] (später [[Neuapostolische Rundschau]]) als wöchentlicher Ersatz der Zeitschriften [[Der Herold]] und [[Wächterstimme aus Ephraim]]. [[1908 ]] gab er die Allgemeinen [[Hausregeln für die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche|Hausregeln]] heraus und [[1916 ]] das erste Lehrbuch über den neuapostolischen Glauben [[Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben|Fragen & Antworten]]. Die letzte Ausgabe davon (Auflage von 1992) wurde im Dezember [[2012 ]] durch den [[Katechismus der Neuapostolischen Kirche]] ersetzt bzw. grundlegend erneuert. <ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/17877/NAK International: Der Katechismus auf dem Weg in die Öffentlichkeit]</ref>.
Am 19. August 1909 besuchte er zusammen mit Apostel [[Carl August Brückner]] als erster Stammapostel die amerikanischen Gemeinden. Der Ausbruch des Krieges 1914 brachte große Belastungen für die Gemeinde. Für die Soldaten wurde das Abendmahl als Feldpostbrief mit einer mit drei Tropfen Wein beträufelten [[Hostie]] versandt. 1917 wurde es dann auch in den Gemeinden so gefeiert. 1919 wurde diese – bis heute geltende – Praxis in allen Gemeinden verbindlich eingeführt. War das Heilige Abendmahl bis dato unter den beiden getrennten Gestalten Brot und Wein gefeiert worden, so finden seitdem bei der Abendmahlsfeier [[Hostie|Hostien ]] Verwendung, auf die bereits während der Herstellung drei Tropfen Wein geträufelt wurden.<ref>[https://nac.today/de/157547/651982 nac.today: Mit Wein getauft: Wie die Kirche zur Kombi-Hostie kam]</ref>
Am 10. Oktober 1920 ernannte Niehaus den Apostel J. G. Bischoff zum [[Stammapostelhelfer]], und am 14. Dezember [[1924 ]] bestimmte er ihn zu seinem Nachfolger. Eigentlich war dazu der sächsische Apostel [[Carl August Brückner ]] vorgesehen gewesen. Dieser hatte sich jedoch seit 1917 gegen die zunehmend von Träumen und Visionen geleitete Führung und den Machtanspruch des Stammapostelamtes gewandt und war am 17. April 1921 aus der Kirche ausgeschlossen worden. Er gründete mit Apostel [[Max Ecke]] und etwa 6.000 Anhängern den [[Reformiert-Apostolischer Gemeindebund|Reformiert-Apostolischen Gemeindebund]]. (Hauptartikel: [[Neuapostolisches Schisma 1921]]) Eine weitere Spaltung hatte es 1911 gegeben, als der australische Apostel [[Heinrich F. Niemeyer|Heinrich Friedrich Niemeyer]] sich gegen die Oberautorität des Stammapostels wandte, und daraufhin die anderen Apostel ihm die Gemeinschaft aufkündigten, und ihn (zunächst zeitwillig) aus dem Apostelring ausschlossen. Er führte in der Folge die [[Apostolic Church of Queensland]] unabhängig von der Neuapostolischen Kirche fort. Als Reaktion auf diese Krisen ließ Niehaus sich am 21. September 1921 in Bielefeld von allen Aposteln das Vertrauen aussprechen und schloss sie in einem eigenen Verein, dem Apostelkollegium der Neuapostolischen Gemeinden Deutschlands zusammen.
Um den Stammapostel entwickelte sich im Laufe der Zeit ein immer stärkerer Personenkult, der sich besonders an den Feiern zu seinem Geburtstag zeigte. Zu seinem 80. Geburtstag und 60-jährigen Amtsjubiläum wurde eine Schrift "Der Größte unter ihnen" vom Apostelkollegium heraus gegeben. Am 3. Oktober 1926 feierte der Stammapostel Niehaus noch seine Silberhochzeit, dann zwang ihn am 25. Januar 1930 ein Unfall am Vorabend der Feiern zu seinem 25-jährigen Stammaposteljubiläum, sich von seiner Tätigkeit zurückzuziehen. Er erholte sich nicht mehr, und am 21. September [[1930 ]] versetzte ihn das Apostelkollegium in den [[Ruhestand]]. Er verstarb am 23. August [[1932 ]] im Alter von 84 Jahren. Er erhielt kirchenintern den Namen „Vater Niehaus“.
Im Jahre [[1905 ]] hatte Stammapostel Niehaus sechs Apostelbezirke mit 488 Gemeinden übernommen; am Abschluss seiner Wirksamkeit waren daraus zwölf europäische Apostelbezirke mit etwa 1.600 Gemeinden geworden, zu denen noch 200 überseeische Gemeinden, die in dieser Zeit entstanden, zu zählen sind. 1925 zählte die NAK in Deutschland 138.000 Mitglieder.
Wesentlich für das Wachstum der Gemeinschaft in der Zeit unter Krebs und Niehaus wurden die sozial schwächeren Schichten, aus denen später wichtige Amtsträger hervorgingen. Auch nationalistische Anklänge finden sich in dieser Zeit in den Gesangbüchern und theologischen Schriften. Kennzeichnend ist in diesem Zeitraum die zunehmend hierarchische Kirchenstruktur. Das charismatische Element der katholisch-apostolischen Gemeinden, die [[Weissagung]]en, wurden seltener (die letzten mündlichen Berichte darüber fallen in die 1980er Jahre) und das [[Prophet]]enamt verschwand.
[[1930 ]] wurde der Name von Neuapostolische Gemeinde in Neuapostolische Kirche geändert.
=== Neuapostolische Kirche ab 1932 bis 1945 ===
* ''(Siehe auch zu weiteren Entwicklungen: [[Walter Schmidt]] und [[Ernst Streckeisen]])''
Nach dem Tod des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff wurde der westfälische Bezirksapostel Walter Schmidt in der Apostelversammlung vom 7. Juli 1960 zu Frankfurt/Main zum neuen Stammapostel gewählt. Externe Beobachter vor 1960 hatten mit dem Tod Bischoffs und der damit einhergehenden Nichterfüllung der Botschaft einen Zusammenbruch der Neuapostolischen Kirche erwartet. Der Tod Bischoffs erschütterte die Neuapostolische Kirche jedoch äußerlich nicht. Stammapostel Schmidt agierte unter dem Motto "Wir schweigen und gehen unseren Weg". Die Neuapostolische Kirche zog sich noch weiter in eine selbstgewählte Isolation zurück; Angebote anderer Glaubensgemeinschaften zur ökumenischen Zusammenarbeit wurden schroff zurückgewiesen. Die sogenannte Botschaft wurde nicht aufgearbeitet, sondern die Nichterfüllung als eine "[[Der Herr hat seinen Willen geändert|Planänderung Gottes]]" interpretiert. Es kam zu keiner Versöhnung oder Rehabilitation der während der Botschaftszeit Exkommunizierten.
Ende der 1960er Jahre setzte nach und nach eine gezielte Aufbauarbeit in zahlreichen Ländern der Welt ein (sogenannte [[Missionsländer]]). So breitete sich der neuapostolische Glaube ab dieser Zeit in zahlreichen Ländern Afrikas und Asiens (insbesondere Indien) aus. Die Mitgliederzahl überschritt in dieser Zeit die Zahl von einer Million.
[[Datei:Zeitstrahl_NAK_1975.svg.png|mini|Eine Übersicht von Ereignissen in der Neu-Apostolischen Kirche von 1975 bis 2019]]
Der Tod des Stammapostels Bischoff löste einen langsamen, aber stetigen Wandel aus, [[Hans Urwyler]] wurde 1978 Stammapostel und prägte den Begriff der beispielsweise [[Eigenverantwortung]] (insbesondere im Bezug zur Formulierung der „Eigenverantwortung“Einnahme des heiligen Abendmahles)&nbsp;– jedes Mitglied ist persönlich verantwortlich für sein Seelenheil&nbsp;– durch Stammapostel [[Hans Urwyler]] in den achtziger Jahren führte oder zu den wenigen, aber kontinuierlichen Gesprächskontakten mit Gruppierungen, die sich aufgrund der „Botschaft“ aus der Neuapostolischen Kirche gelöst haben. Die bis dahin sehr strikte Lebensethik der Neuapostolischen Kirche mit strengen Geboten und Verboten und Regelungen in die Privatsphäre der Mitglieder hinein, wurde nach und nach ab 1983 immer liberaler und entschwand spätestens Ende der 1990er Jahre endgültig aus der "neuapostolischen Lebenswelt".Urwyler war auch derjenige, der 1982 das erste Mal wieder dazu aufforderte mit den zur Botschaftszeit ausgeschlossenen Glaubensgeschwistern zu sprechen. Dies führte auch langsam zu Gesprächskontakten mit Gruppierungen, die sich aufgrund der „Botschaft“ aus der Neuapostolischen Kirche gelöst haben. Die Kirche hat sich immer weiter gegenüber der [[Ökumene]] geöffnet. Während 1991/1993 die Stellungnahme zu dem Thema noch mit "Die Neuapostolische Kirche distanziert sich von der Ökumene. Sie sieht in ihr keinen geeigneten Weg zum Einssein in Christo." schließt<ref>"Neuapostolische Kirche und Ökumene", Volker Kühnle, 3. Januar 2008, S. 8/14</ref>, rief Stammapostel [[Richard Fehr]] im Jahr 2000 zum ersten [[Konzil apostolischer Gemeinschaften in Europa|apostolischen Konzil]] auf, woran einige apostolische Gemeinschaften teilnahmen und danach ein gemeinsames Communiqué unterzeichneten. 2005 wurde die die Exkommunizierung der apostolischen Christen aus der Neuapostolischen Kirche offiziell aufgehoben. 2009, 2010 und 2013 wurde diese Entwicklung mit verschiedenen Versönungsgesten fortgesetzt. ''(Hauptartikel: [[Botschaft#Heutiger_Umgang_mit_der_Thematik|Botschaft]] und [[Neuapostolische Kirche und Ökumene]])''
Insgesamt ist das Spektrum innerhalb der Kirche besonders in den letzten zehn Jahren breiter geworden, so dass man heute von einem „konservativen“ und einem „progressiven“ Flügel innerhalb der NAK sprechen kann.
Strukturell verschieben sich die Mitgliederzahlen ganz erheblich. Ist die NAK 1960 noch eine deutsch-europäische Gemeinschaft mit Dependancen in einigen außereuropäischen Ländern, so finden sich im Jahr 2005 nur noch etwa fünf Prozent der Mitglieder in Europa, der weitaus größte Teil der Neuapostolischen Christen lebt in Afrika. Dort erlebte die Neuapostolische Kirche in den letzten Jahrzehnten ein unglaubliches Breitenwachstum. Die bis zur Jahrtausendwende noch sehr starke deutschsprachige Dominanz gerät zugunsten einer immer globaler agierenden Kirche ("Weltkirche") immer mehr in den Hintergrund.
== Nachweise =={{Vorlage:Refs}}<references/>[[Kategorie: Neuapostolische Kirche]][[Kategorie: neuapostolisch]]
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