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Frauenordination

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[[Datei:Vag-frauenordnination 22022004.jpg|thumb|right|Die ersten Diakoninnen der [[Apostolische Gemeinschaft|Apostolischen Gemeinschaft]] nach ihrer Ordination am 22. Februar 2004 in Borken.]]
 
[[Datei:Erste frauenordination in der Gemeente van Apostolische Christenen.jpg|thumb|right|Ordination von Ineke Ras, zur ersten Priesterin der Vereinigung Apostolischer Gemeinden durch Apostel den Haan. (29. Juli 2007) ]]
 
Unter '''Frauenordination''' wird die Frage, ob Frauen in den priesterlichen Dienst [[Ordination|ordiniert]] werden sollten bzw. aus theologischer Sicht werden könnten, verstanden. Diese Frage ist innerhalb der christlichen Kirche umstritten.
Die Frage der Gültigkeit einer Frauenordination berührt sowohl Bereiche der Ekklesiologie wie der Sakramententheologie, die Frage der Zulässigkeit – bei schon vorausgesetzter prinzipieller Gültigkeit – darüber hinaus Fragen des praktischen Kirchenverständnisses (Kanonisches Recht, Missionswesen, Pastoraltheologie).
Religionsgemeinschaften mit Frauenordination versuchen in reformatorischer Tradition (sola scriptura) deren Gültigkeit und Zulässigkeit theologisch auch aus der Bibel zu begründen und weisen einerseits auf die ihrer Meinung nach gegebenen biblischen Zeugnisse der Alten Kirche hin, andererseits auch auf den Grundsatz des allgemeinen Priestertums aller Christen. Einige altkatholische Kirchen führen als wichtigen Grund für die Frauenordination den Umstand an, dass in [[Jesus Christus ]] der Mensch als Mann und Frau erlöst sei. Diese Botschaft der Erlösung könne im heutigen kulturellen Kontext unglaubwürdig wirken, wenn das Priesteramt weiterhin nur Männern vorbehalten bleibe.
Die Bibel berichtet, wie Jesus seine männlichen Jünger beruft und beauftragt. Dass zu diesem engsten Jüngerkreis auch Frauen gehörten, wird zwar von vielen Exegeten angenommen, aber im Text der Evangelien nicht ausdrücklich erwähnt.
In den Paulusbriefen finden sich unter den Grußworten des Apostels eine als διακονος („diákonos“) bezeichnete Phoebe (Röm 16,1 EU). Strittig ist jedoch, ob die bloße Bezeichnung einer Person als diákonos („Diener“ oder „Dienerin“) bereits bedeutet, dass sie das kirchliche Weiheamt des Diakons [[Diakon]]s bzw. der „Diakonin“ innehat.
Von Befürwortern einer Frauenordination wird weiters auch angeführt, im Römerbrief fände sich die Erwähnung einer [[Junia]], die „unter den Aposteln berühmt“ sei (Röm 16,7 LUT). Die traditionelle Auslegung dieser Stelle sah darin allerdings den Akkusativ „Junian“ eines (in der Antike sonst so nicht belegten) Männernamens „Junias“ bezogen, der jedoch als Kurzform für den (durchaus gebräuchlichen) Männernamen „Junianus“ stehen soll (ähnlich, wie von Paulus auch „Silas“ als Kurzform von „Silvanus“ benutzt worden sein soll). Auch Martin Luther geht an dieser Stelle von einem Männernamen aus. Diese traditionelle Auslegung wird allerdings heute nur von einem Teil der Exegeten vertreten. Weiter wird argumentiert, dass auch eine (weibliche) „Junia, die unter den Aposteln berühmt ist“, deshalb noch keineswegs das Apostelamt innegehabt haben müsse, sondern dem Wortsinn nach auch den Aposteln einfach besonders gut bekannt gewesen oder von ihnen besonders geschätzt worden sein könnte.
== Katholisch-apostolische Gemeinden ==
Die [[KAG|katholisch-apostolischen Gemeinden ]] kannten diakonische Dienste durch [[Diakonisse|Diakonissen]], diese waren jedoch Laien und sie wurden nicht ordiniertdurch einen [[Engel (Amt)|Engel]] gesegnet. Eine Ordination der Diakonissen fand ebenso wenig statt, sondern geweihtwie die der Diakone. Beide Gruppen wurden als Vertreter der Gemeinde von dieser und dem Engel vorgeschlagen und erwählt.
== Neuapostolische Kirche ==
[[Datei:Bild diakoninissen-uf1995-01.jpg|thumb|right|Zwei Diakonissen mit Bezirksapostel Arthur Rosentreter auf Papua-Neuguinea [[Unsere Familie]] Ausgabe vom 5. Mai 1995]]
In der [[NAK|Neuapostolischen Kirche]] wurde die Frauenordination bisher gelegentlich von leitenden Amtsträgern in die Diskussion gebracht. Vor dem Hintergrund des derzeit noch unklaren Amtsverständnisses der Neuapostolischen Kirche scheint diese Diskussion aber am Kern der anstehenden theologischen Diskussionen vorbeizugehen.
 
Eine Beauftragung von Frauen als Diakonissinen (keine Ordination) wurde bis in die 1980-er Jahre vereinzelt durchgeführt. Dies geschah meist aus Ämtermangel in sehr kleinen Gemeinden.
In Bei einer international übertragenen Videoansprache des Stammapostels Schneider am 20. September 2022 aus Zürich wurde verkündet, dass eine Ordination von Frauen zu allen geistlichen Ämtern und die Beauftragung zu Leitungsfunktionen ab dem 1. Januar 2023 "überall dort erteilt wird, wo er von der Neuapostolischen Kirche Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird die ."<ref>[https://nak.org/de/db/17602/Bekanntmachungen/Frauenordination gelegentlich von leitenden Amtsträgern -ab-2023-moeglich Bekanntmachung auf NAK.org], gesehen am 22.03.2024</ref> Am 8. Januar wurden in Braunschweig und am 15. Januar 2023 in Berlin durch [[Thomas Krack|Apostel Krack]] die Diskussion gebracht. Vor dem Hintergrund des derzeit noch unklaren Amtsverständnisses der Neuapostolischen Kirche scheint diese Diskussion aber am Kern der anstehenden theologischen Diskussionen vorbeizugehenersten Diakoninnen ordiniert.
Eine Beauftragung von Frauen als Diakonissinen (keine Ordination) wurde bis in den 1980-er Jahren vereinzelt durchgeführt. Dies geschah meist aus Ämtermangel in sehr kleinen GemeindenSiehe auch: https://nak.org/de/faq
== Vereinigung Apostolischer Gemeinden ==
In der VAG ist eine Frauenordination seit dem Beschluss der Apostelversammlung am 27. Juni 2003 möglich. Demnach können Frauen alle Ämter in der VAG einnehmen. Die erste Priesterin wurde am 29. Juli 2007 in der [[Gemeente van Apostolische Christenen]] ordiniert.Inzwischen dienen auch in den deutschen Gemeinden zahlreiche [[Diakon]]innen und [[Priester]]innen. Am 30. August 2009, wurde die Priesterin [[Ineke Ras]] aus der Gemeinde Enkhuizen (Niederlande) ins [[Hirte]]namt ordiniert und zur Gemeindeleiterin ernannt. Am 14. Juni 2015 wurde mit [[Elke Heckmann]] für den Bezirk Vogtland erstmals eine [[Ältester|Älteste]] ordiniert, die dann auch die erste Frau im Vorstand der [[Apostolische Gemeinschaft|Apostolischen Gemeinschaft]] ist. Am 9. August 2015 wurden in Köln je eine Frau ins [[Hirte]]namt, verbunden mit der Gemeindeleitung, und in den [[Evangelist]]endienst gesetzt. Damit sind nun fast alle Dienste in der [[Apostolische Gemeinschaft|Apostolischen Gemeinschaft]], bis auf Bischof und Apostel, auch mit Frauen besetzt. Das Beschlusspapier der Apostelversammlung mit einer ausführlichen theologischen Begründung kann [http://www.apostolisch.de/ablage/literatur/pdf/beschluss_frauenordination.pdf hier] eingesehen werden. ==Weblinks==* [http://www.adfontes.mediasinres.net/apostolische-familie/apostolische-gemeinde-in-den-niederlanden-verlaesst-apostolische-lehre/ - ad fontes. - Apostolische Gemeinde in den Niederlanden verlässt Apostolische Lehre] * [http://www.glaubenskultur.de/artikel-182.html - Glaubenskultur - Apostolische Gemeinschaft macht den Weg zur Frauenordination frei] * [http://www.glaubenskultur.de/artikel-1752.html - Glaubenskultur - Stimmungsbild zur Frauenordination] * [http://www.glaubenskultur.de/artikel.php?id=318 - Glaubenskultur - Neuapostolische Diakonissinen] * [http://www.naktuell.de/0406/0406001.html - naktuell.de - Als erster Schritt Diakonin, warum nicht] * [http://www.apostolisch.ch/index.php?name=News&file=article&sid=161 - Vereinigung Apostolischer Christen Schweiz - Apostolische Priesterin ordiniert] * [http://www.apostolisch.ch/index.php?name=News&file=article&sid=214 - Vereinigung Apostolischer Christen Schweiz - Hirtin ordiniert] * [http://www.bischoff-verlag.de/public_vfb/pages/de/family/news/120815stapantworten.html - Bischoff-Verlag - Fragen an den Stammapostel]
Das Beschlusspapier der Apostelversammlung kann [http://www.apostolisch.de/fakten/literatur/pdf/beschluss_frauenordination.pdf hier] eingesehen werden.{{refs}}
[[Kategorie: Theologie]]
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