Vorangänger
Als Vorangänger werden im Neuapostolischen Sprachgebrauch im allgemeinen die Amtsträger bezeichnet. Wobei im speziellen oftmals die direkten höheren Amtsträger eines Mitgliedes in der Gemeinde, im Kirchenbezirk bis hin zu den zuständigen Bischöfen und Apostel gemeint sind.
Der Wortsinn steht im Zusammenhang mit dem Aufruf Jesu zur Nachfolge, so sollen die Gemeindemitglieder den gesetzten Amtsträgern in Wort und Tat nachfolgen. Somit gehen die genannten voraus, sind also Vorangänger. In der Praxis ging diese Umsetzung der Nachfolge bis in die 1990-er Jahre soweit, dass Gemeindemitglieder in vielen Dingen den Vorangängern nacheiferten oder diese in persönlichen Anliegen um Rat und Entscheidungen baten. In der Umsetzung eines solchen Rates oder einer Entscheidung des Vorangängers lag, laut der Lehre der NAK, auch Segen. Unter anderem wurden dehalb diese auch als Segensträger bezeichnet.
Stammapostel Richard Fehr sagte 2007 in Fellbach:
Aufschauen zu den Vorangängern. Ein etwas sensibles Thema in der heutigen Zeit, wo jeder doch so seine Art hat und selbstbewusst sein Ego pflegt. Ich will das jetzt gar nicht vertiefen, ihr Lieben, aber aufschauen zu den Segensträgern kann manches Mal auch schwierig sein. Wer fällt nicht einmal in dem Sinn, dass er eine Entscheidung des Vorangängers nicht versteht, sich vielleicht auch in bisschen darüber ärgert? Das kann schon einmal vorkommen! Aber der Gerechte, der ist sich immer darüber im Klaren: Das ist mein Segensträger! Er wird es nicht zulassen, dass da ein Riss entsteht, dass das Vertrauen verloren geht. Wenn das Vertrauen verloren geht, ist das dramatisch! Er wird darum kämpfen, dass er das, was von dem Segensträger gesagt worden ist, versteht und dass er das Vertrauensverhältnis wieder herstellt und festigt.
Nicht fallen! Und wenn wir gefallen sind, dann wollen wir wieder aufstehen und uns nicht in unserem Ärger verstricken und sagen, „Der weiß gar nicht so recht, was passiert ist!“, „Der sollte sich besser um seine Verhältnisse kümmern!“ Das sind alles so Dinge, ganz praktisch, ihr Lieben, aber ich glaube, so erleben wir sie tagtäglich in den Gemeinden.
Lassen wir uns das Aufschauen zu den Brüdern nicht nehmen! Und wenn wir einmal gefallen sind, dann kämpfen wir darum, dass wieder ein schönes, harmonisches Verhältnis besteht.