Dämon
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Das Wort Dämon leitet sich aus dem griechischen Wort daimon (δαίμων) ab. Zunächst kan der Begriff für einen „Geist“ oder eine Schicksalsmacht (δαιμόνιον daimónion) oder als mahnende und warnendes Stimme des Gewissens oder des Verhängnis verstanden. Im Christentum werden Dämonen als Wesen des Teufels, Satan oder Luzifer verstanden.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Wie bereits erwähnt leitet sich das Wort Dämon aus dem griechischen Begriff δαίμων (Daimon) ab. Ursprünglich stand dieses Wort für einen Geist der Abgeschiedenen oder umgekehrt den abgeschiedenen Geist der Verstorbenen (griech. σκιά oder skiá für ‚Schatten‘). Der Begriff scheint dementsprechend eine positive Bedeutung gehabt haben, solange die Sage von Bedeutung war, in der die Seelen der Menschen des goldenen Zeitalters δαίμονες (Daimones) genannt wurden, die dabei „eine Mittelstufe zwischen Göttern und Menschen, eine zweite Klasse niederer Götter” darstellten.[1]
Auch im deutschen Sprachgebrauch wurde der Begriff Schemen (bspw. das schemenhafte also durchsichtige Gespenst) leitet sich aus diesem griechischen Begriff skiá ab, da hier etwas hindurchscheint.[2] Des Weiteren wird dieses Wesen als Mittelwesen zwischen Gott und Mensch verstanden.[3] Man nimmt an, dass der Begriff Dämon erst im Mittelalter negativ verstanden wurde.[4]
Dämon im Alten Testament
Im israelitischen Volksglauben gibt es die Vorstellung das es böse Geister gibt, die den Menschen bedrohen oder schädigen wollen.[5] Der Begriff Schedim bildete sich für diese Geister, sie umschreiben damit allerdings Halbgötter (Kinder eines göttlichen Vaters und einer menschlichen Mutter).[6]
Es gibt theologische Deutungsversuche, die behaupten das Jakob mit einem Flussdämonen gerungen haben soll und nicht mit einem Engel.[7] Auch der weniger bekannte Engel der im 2. Samuel 24 beschrieben wird, wird von manchen Theologen als Angst und schreckenverbreitender Dämon gedeutet.[8]
„Und da der Engel seine Hand ausstreckte über Jerusalem, daß er es verderbte, reute den Herrn das Übel, und er sprach zum Engel, zu dem Verderber im Volk: Es ist genug; laß deine Hand ab! Der Engel aber des Herrn war bei der Tenne Aravnas, des Jebusiters. Da aber David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum Herrn: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat getan; was habe diese Schafe getan? Laß deine Hand wider mich und meines Vaters Haus sein![9]“
Im Dritten Buch Mose wird auch von Asasel einem Wüstendämon berichtet, dem ein lebendiger Ziegenbock zur Verfügung gestellt wird. Aus dieser Opferung leitet sich der Begriff Sündenbock ab. Das ganze wird wie folgt beschrieben:
„Von der Gemeinde der Israeliten soll er zwei Ziegenböcke für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer erhalten. Hat er den Jungstier für seine eigene Sünde dargebracht und sich und sein Haus entsühnt, dann soll Aaron die beiden Ziegenböcke nehmen und sie vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes aufstellen. Für die beiden Böcke soll er Lose kennzeichnen, ein Los «für den Herrn» und ein Los «für Asasel». Aaron soll den Bock, für den das Los «für den Herrn» herauskommt, herbeiführen und ihn als Sündopfer darbringen. Der Bock, für den das Los «für Asasel» herauskommt, soll lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden.[10] ....Der Mann, der den Bock für Asasel hinausgeführt hat, muss seine Kleider waschen, seinen Körper in Wasser baden und darf danach wieder in das Lager kommen.[11]“
In Psalm 106 wird davon berichtet, dass Dämonen Menschenopfer dargebracht wurden, diese Dämonen wurden als Götzen verehrt.[12]
Im Zusammenhang mit Dämonen wird häufig auch Begriff Nephilim erwähnt. Im 1. Buch Mose 6, 4 ist folgendes zu lesen:
„Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.[13]“
Allerdings ist Bedeutung des Wortes theologisch umstritten, sind damit nur große Menschen gemeint, oder sind es tatsächlich Gottessöhne. Im vierten Buch Mose werden sie wie folgt erwähnt:
„Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen. Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch ihnen erschienen wir so.[14]“
Im neuen Testament
Einzelnachweise
- ↑ Nach Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. Freyta, München 1959 (7. Aufl.), S. 181
- ↑ Herkunftwörterbuch des Großen Duden
- ↑ Herkunftwörterbuch des Großen Duden
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4mon
- ↑ Georg Schwaiger (2007), 4. Auflage, Teufelsglaube und Hexenprozesse, Nikol Verlag, S.19
- ↑ W. Gunther (Hrsg). Mit einer Einl. von Walter Homolka. Autoris. Übers. u. Bearb. von Annette Böckler Plaut: Dewarim = Devarim = Deuteronomium., 2. Aufl., 1. Aufl. der Sonderausg., Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 9783579054964, S. 328.
- ↑ Georg Schwaiger (2007), 4. Auflage, Teufelsglaube und Hexenprozesse, Nikol Verlag, S.19
- ↑ Georg Schwaiger (2007), 4. Auflage, Teufelsglaube und Hexenprozesse, Nikol Verlag, S.19
- ↑ 2. Samuel - Kapitel 24, 16 + 17
- ↑ 3. Buch Mose 16, 5 - 10
- ↑ 3. Buch Mose 16, 26
- ↑ Psalm 106, 37
- ↑ 1. Buch Mose 6, 4
- ↑ 4. Buch Mose 32-33