Carl August Brückner: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Oktober 2013, 15:17 Uhr
Carl August Brückner (* 7. März 1872 in Mylau; † 8. April 1949 in Dresden) war ein neuapostolischer und apostolischer Geistlicher. Er war der 30. Apostel der Neuapostolischen Kirche. Brückner ist der Begründer des Reformiert-Apostolischen Gemeindebundes.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Carl August Brückner wurde im vogtländischen Städtchen Mylau als Sohn eines Webers geboren. Er besuchte die Volksschule und machte eine kaufmännische Lehre. Danach arbeitete er bei einem Rechtsanwalt. Er gehörte zunächst der lutherischen Landeskirche an. Im Jahre 1895 heiratete er. Kurz vorher war er erstmals mit der neuapostolischen Gemeinde (NAK) in Netzschkau und Greiz, deren Gottesdienste er besuchte, in Berührung gekommen.
in der neuapostolischen Kirche
Im Frühjahr 1895 wurde er von Apostel Krebs, der zu dieser Zeit die NAK leitete und das Stammapostelamt entwickelte, versiegelt und in die Kirche aufgenommen. Gleichzeitig wurde ihm das Diakonenamt übertragen. Zwei Jahre später, 1897, wurde er zum Priester ordiniert. Bald darauf leitete er die Gemeinde Zwickau und war auch für Chemnitz und Falkenstein aktiv. Im August 1897 wurde ihm das Ältestenamt und die Leitung der wichtigen Gemeinde Leipzig. Seine sehr erfolgreiche Arbeit, die Stammapostel Krebs beeindruckte, führte ihn am 1. Oktober 1901 ins Bischofsamt. Die Gründung neuapostolischer Gemeinden in Sachsen und Thüringen vollzog sich zu dieser Zeit unter heftigen Auseinandersetzungen mit den Landeskirchen und Behörden. Im Geburtsort Mylau wurde 1899 die neuapostolische Kapelle - Tränenkirche - für drei Jahre polizeilich geschlossen und in Sachsen durften Gottesdienste nur unter polizeilicher Aufsicht stattfinden. Brückner hatte maßgeblichen Anteil daran, dass diese Bestimmungen 1902 aufgehoben wurden.
Wenige Monate nach dem Amtsantritt von Stammapostel Hermann Niehaus (1848-1932) erhielt Brückner am 22. Oktober 1905 in Bielefeld die Rufung zum Apostel. Er besaß das besondere Vertrauen und die Wertschätzung des Stammapostels. Sein Arbeitsbereich war Sachsen, Thüringen und Schlesien. Er zog daher im Juni 1905 von Leipzig nach Dresden, dem Verwaltungssitz des Apostelbezirkes, um. Im Jahre 1912 umfasste sein Bezirk 70 Gemeinden.
Die seit 1909 in Leipzig erscheinende Neuapostolische Rundschau wurde maßgeblich von ihm geprägt.
Spannungen zwischen Brückner und Niehaus
Während des Ersten Weltkrieges ließ sich der Stammapostel zunehmend von Träumen und Visionen leiten und prophezeite einen guten Kriegsausgang. Spätestens ab 1917 gab es jedoch unter den denkenden Amtsträgern und Mitgliedern andere Auffassungen. Im Apostelkollegium wurde Brückner zum Anwalt einer offenen Diskussion über die Probleme. In den folgenden Jahren litt darunter das Verhältnis zum Stammapostel sehr, der ihn dann am 17. April 1921 aus der Kirche ausschloss.
Aus den zahlreichen zu dieser Zeit von beiden Parteien geschriebenen Briefen geht hervor, dass die stammapostolische Seite Brückner insbesondere Irrlehren in Bezug auf:
- 1.) die Stellung und Bedeutung der Bibel
- 2.) die Stellung Brückners zur Aussonderung des Stammapostelnachfolgers Johann Gottfried Bischoff
- 3.) das apostolische Glaubensbekenntnis und
- 4.) die Weisheitslehre
vorwarf.
Er gründete zusammen mit Apostel Max Ecke und 88 weiteren Amtsträgern und ca. 6.000 Mitgliedern am Himmelfahrtstag, dem 5. Mai 1921, den Reformiert-Apostolischen Gemeindebund.
Familie
Auch Brückners Bruder Robert Brückner sen. und sein Neffe Robert Brückner jun. waren zunächst in der Neuapostolischen Gemeinde aktiv und spielten eine gewisse Rolle bei der Kirchenspaltung 1921. 1933 verließen beide den RAG und traten der Landeskirche bei.
Ordinationen
- 1895 zum Diakon
- 1897 zum Priester
- August 1897 zum Ältesten
- 1. Oktober 1901 zum Bischof
- 22. Oktober 1905 zum Apostel
Quellen
Andreas Plagge: Carl August Brückner,In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 138–140
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
??? | Bezirksapostel für Sachsen-Thüringen 1905-1921 |
Friedrich Stiegler |