Edward Irving: Unterschied zwischen den Versionen
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Fälschlicherweise wurde die katholisch-apostolische Bewegung bis ins späte 20. Jahrhundert auch "Irvingianismus" und die Mitglieder "Irvingianer" genannt. Dies geht von der historisch falschen These aus, Edward Irving sei der Gründer dieser Bewegung und deren prägende Gestalt gewesen. | Fälschlicherweise wurde die katholisch-apostolische Bewegung bis ins späte 20. Jahrhundert auch "Irvingianismus" und die Mitglieder "Irvingianer" genannt. Dies geht von der historisch falschen These aus, Edward Irving sei der Gründer dieser Bewegung und deren prägende Gestalt gewesen. | ||
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Seit Jahren beschäftigt ihn das Phänomen der Prophetie. Durch seinen Freund, den Londoner Bankier Henry Drummond wird er zu den "Albury-Konferenzen" auf dessen Landsitz eingeladen. Er ist deren prominentester Gast und sie wiederum prägen ihn, so dass der Heilige Geist und das Wesen der Kirche der Mittelpunkt seines theologischen Denkens wird. Im Mai 1828 unternimmt er eine Evangelisationsreise in seine schottische Heimat. Wegen des großen Erfolges wiederholt er sie im folgenden Jahr. Dabei stößt er erstmals auf Ablehnung bei dortigen Predigern. | Seit Jahren beschäftigt ihn das Phänomen der Prophetie. Durch seinen Freund, den Londoner Bankier Henry Drummond wird er zu den "Albury-Konferenzen" auf dessen Landsitz eingeladen. Er ist deren prominentester Gast und sie wiederum prägen ihn, so dass der Heilige Geist und das Wesen der Kirche der Mittelpunkt seines theologischen Denkens wird. Im Mai 1828 unternimmt er eine Evangelisationsreise in seine schottische Heimat. Wegen des großen Erfolges wiederholt er sie im folgenden Jahr. Dabei stößt er erstmals auf Ablehnung bei dortigen Predigern. | ||
− | Aufgrund der Arbeit von | + | Aufgrund der Arbeit von James Haldane Stewart kommt es 1830 in Schottland zu geistigen Erweckungen. Diese stoßen auf großes Interesse des Albury-Kreises und werden von dort, insbesondere durch John Bate Cardale geprüft und als göttlich anerkannt. |
Cardale wird bald aus der anglikanischen Kirche ausgeschlossen und hält zur Gemeinde Irvings. Dieser erlebt bald darauf selbst die Geistesgaben und lässt sie in seinen öffentlichen Gottesdiensten zu. Damit verstößt er gegen die Ordnung der schottischen Nationalkirche und wird am 2. Mai 1832 ausgeschlossen. Bereits vier Tage später hält er vor 800 Gläubigen einen eigenen Gottesdienst in einem gemieteten Saal. | Cardale wird bald aus der anglikanischen Kirche ausgeschlossen und hält zur Gemeinde Irvings. Dieser erlebt bald darauf selbst die Geistesgaben und lässt sie in seinen öffentlichen Gottesdiensten zu. Damit verstößt er gegen die Ordnung der schottischen Nationalkirche und wird am 2. Mai 1832 ausgeschlossen. Bereits vier Tage später hält er vor 800 Gläubigen einen eigenen Gottesdienst in einem gemieteten Saal. |
Version vom 6. November 2009, 21:29 Uhr
Edward Irving (* 4. August 1792 in Annan, Dumfriesshire; † 8. Dezember 1834 in Edinburgh) war einer der Wegbereiter der katholisch-apostolischen Gemeinden.
Fälschlicherweise wurde die katholisch-apostolische Bewegung bis ins späte 20. Jahrhundert auch "Irvingianismus" und die Mitglieder "Irvingianer" genannt. Dies geht von der historisch falschen These aus, Edward Irving sei der Gründer dieser Bewegung und deren prägende Gestalt gewesen.
Irving entstammt einer schottischen Farmerfamilie, die auf französische protestantische Flüchtlinge zurück geht. Mit dreizehn Jahren besucht er bereits die Universität Edinburgh, wo er 1809 graduiert. 1823 heiratet er Isabella Martin, obwohl er eigentlich in Jane Welsh, die spätere Frau des Apostels Thomas Carlyle verliebt ist. 1815 erhält er die Predigterlaubnis der Schottisch Presbyterianischen Kirche. Um eine kirchliche Anstellung zu bekommen, zieht er 1818 nach Edinburgh um. 1819 wird er auf Initiative von Dr. Thomas Chalmers als sein Assistent und Missionar an die St. John Pfarre in Glasgow berufen. 1822 wird er Prediger an einer kleinen, neu gegründeten Gemeinde der schottischen Nationalkirche in London, wo er einen "kometenhaften Aufstieg" erlebt.
Seit Jahren beschäftigt ihn das Phänomen der Prophetie. Durch seinen Freund, den Londoner Bankier Henry Drummond wird er zu den "Albury-Konferenzen" auf dessen Landsitz eingeladen. Er ist deren prominentester Gast und sie wiederum prägen ihn, so dass der Heilige Geist und das Wesen der Kirche der Mittelpunkt seines theologischen Denkens wird. Im Mai 1828 unternimmt er eine Evangelisationsreise in seine schottische Heimat. Wegen des großen Erfolges wiederholt er sie im folgenden Jahr. Dabei stößt er erstmals auf Ablehnung bei dortigen Predigern.
Aufgrund der Arbeit von James Haldane Stewart kommt es 1830 in Schottland zu geistigen Erweckungen. Diese stoßen auf großes Interesse des Albury-Kreises und werden von dort, insbesondere durch John Bate Cardale geprüft und als göttlich anerkannt.
Cardale wird bald aus der anglikanischen Kirche ausgeschlossen und hält zur Gemeinde Irvings. Dieser erlebt bald darauf selbst die Geistesgaben und lässt sie in seinen öffentlichen Gottesdiensten zu. Damit verstößt er gegen die Ordnung der schottischen Nationalkirche und wird am 2. Mai 1832 ausgeschlossen. Bereits vier Tage später hält er vor 800 Gläubigen einen eigenen Gottesdienst in einem gemieteten Saal.
Die Londoner charismatische Erweckungsbewegung steht vor einem Wendepunkt. Derartige Bewegungen lösen sich entweder schnell auf oder beschreiten den Weg der "Kirchwerdung". Die Bewegung entscheidet sich - von Albury ausgehend - für die zweite Möglichkeit. Dort wird die erste katholisch-apostolische Gemeinde gegründet. Später wird Cardale in Irvings Gemeinde zum Apostel gerufen. Das ist eine neue Situation, denn nun liegen alle Vollmachten und Befugnisse beim Apostel und nicht mehr beim Prediger Irving. Diesem wird am 13. März 1833 in seiner schottischen Heimatgemeinde Annan ein kirchlicher Prozess gemacht, der zum endgültigen Ausschluss und zum Verlust der Ordination führt. Der erfolgsgewohnte Prediger muss sodann, zurück in London, erfahren, dass ihm der Apostel Cardale eine Taufe verweigert, weil ihm die Ordination fehlt. Am 5. April 1833 wird Irving jedoch zum Engel (=Bischof) gerufen und ordiniert.
Anderthalb Jahre später, am 8. Dezember 1834, stirbt er auf einer Reise nach Schottland im Alter von nur 42 Jahren und noch bevor er ein großes Wirken im Dienste der "neuen" Kirchenabteilung entfalten konnte. Deshalb ist es historisch falsch und Irving selbst hatte es immer verworfen, dass die katholisch-apostolische Bewegung "Irvingianer" genannt wurde.