Sudan

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Neuapostolische Kirche

Veröffentlichung aus Unsere Familie 03 / 2013 im Bischoff- Verlag:

Die Geschichte der Neuapostolischen Kirche im Sudan ist überschattet von einem über viele Jahre währenden Bürgerkrieg. 1977 beauftragte Bezirksapostel Michael Kraus, Gebietskirche Kanada einen Priester im Sudan nach verlangenden Seelen zu suchen. Als im darauf folgenden Jahr Apostel Gottfried Schwarzer erstmals das neue Missionsgebiet besuchte, versiegelte er rund 30 Seelen. In den Folgejahren unternahmen die Apostel Edward Deppner und Ernest Vovak Reisen in den Sudan, bei denen insgesamt etwa 1800 Seelen versiegelt wurden.

Wegen des 1983 wieder aufgeflammten Bürgerkrieges zwischen dem islamisch geprägten Norden und dem christlich geprägten Süden flohen allerdings viele der Geschwister in die Nachbarstaaten oder wanderten in die USA aus. Im Jahr 1984 lernten drei Männer aus dem im Süden des Landes gelegenen Juba in der Hauptstadt Khartum die Neuapostolischen Kirche kennen. Sie besuchten die Gottesdienste, wurden versiegelt und zu Priestern ordiniert und erhielten den Auftrag in ihrer Heimat eine Gemeinde zu gründen. Auf Grund der politischen Situation konnte die Verbindung nach Juba nicht aufrecht erhalten werden. Die drei Priester waren jedoch aktiv tätig und spendeten in den folgenden zehn Jahren mehr als 700 Menschen die Heilige Wassertaufe.

Als es im September 1995 Apostel Achim Burchard, Gebietskirche Mitteldeutschland gelang nach Juba zu reisen, versiegelte er diese Seelen. Des Weiteren ordinierte der Apostel während seines Besuches 15 Amtsträger und gründete mehrere Gemeinden. Seit September 1995 wird der Sudan durch die Gebietskirche Mitteldeutschland betreut. Mehrmals jährlich reisen Bezirksapostel Wilfried Klingler und Apostel Achim Burchard in das Land, um die Geschwister zu besuchen. Von 1995 bis 2001 wuchs die Zahl langsam aber stetig. Ende 2001 waren rund 4000 Seelen versiegelt. Ihre Betreuung erfolgt in 28 Gemeinden durch rund 100 Amtsträger.

Im November 2001 besuchte erstmals ein Stammapostel den Sudan. Stammapostel Richard Fehr hielt einen Gottesdienst in der Hauptstadt Khartum und in Juba. In Khartum ordinierte er den bisherigen Bezirksältesten Kisso Eneriko M. Jovano als ersten einheimischen Apostel und den Bezirksevangelisten Morris Gilbert Ukuni zum Bischof. Apostel Kisso Eneriko M. Jovano diente dort bis zu seiner am 08. Mai 2007 erfolgten Amtsenthebung.

Aufgrund des anhaltenden Bürgerkrieges einerseits, sowie des immer aggressiver werdenden Widerstands der islamischen Regierung anderseits, verlangsamte sich in den Folgejahren das Wachstum der Gemeinden. Nach Beendigung des Bürgerkrieges und der Gründung des eigenständigen Staates Südsudan im Juli 2011 verließen die meisten Geschwister den Norden und gingen in den freien Süden, aus dem sie einmal geflohen waren. Die Folge war, dass die Gemeinden im Norden bis auf wenige Ausnahmen ausbluteten und die im Süden wuchsen. Hunderte Geschwister sind jedoch verschollen. Sie in dem riesigen Land irgendwo im Busch wiederzufinden ist äußerst schwierig.

Ende 2011 betrug die Zahl der Mitglieder unserer Kirche im Sudan 5310. Es gibt vier Bezirke mit insgesamt 17 Gemeinden. Diese wurden durch Bischof, seit 25.11.2012 Apostel Morris Gilbert Ukuni und weitere 38 Amtsträger betreut.

Geistlicher und administrativer Mittelpunkt der Neuapostolischen Kirche im Sudan ist Juba, die Hauptstadt des Südsudan. Dort befinden sich mehrere Gemeinden sowie das Kirchenzentrum, zu dem eine Zentralkirche, die Kirchenverwaltung, eine Schule, eine Wasseraufbereitungsanlage, ein Wohnkomplex, ein vermieteter Bereich und künftig auch eine Krankenstation gehören.