Neuapostolisches Schisma 1921: Unterschied zwischen den Versionen

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(Situation ab Oktober 1919)
(Die Trennung)
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{{Zitat|Ich für meine Person betrachte mich bis heute nicht als Tagelöhner des Stammapostels in rein menschlichem Abhängigkeitsverhältnis, denn ich habe die Gabe des Apostelamtes Christi bisher von einer viel höheren idealeren Warte aus betrachtet und aufgefaßt. (...) Ich wüßte gar nicht, warum und auf Grund welchen Rechtstitels ich Ihnen als selbstständiger Apostel kündigen sollte, da ich meiner Überzeugung nach in gar keinem Arbeitsvertragsverhältnis zu Ihnen jemals gestanden habe. (...) Und das ist es ja gerade, was Sie nach Ihren mir so oft mündlich gemachten Beteuerungen für die Zukunft vermeiden und verhindern möchten, nämlich, daß der nach Ihnen kommende Mann nicht den Aposteln gegenüber zu allmächtig wird. Die vollständig in ein höriges Abhängigkeitsverhältnis zu dem dann immer allgewaltiger werdenden jeweiligen Stammapostel geratenen Apostel würden dadurch unaufhaltbar der freien Willensäußerung in wichtigen und wichtigsten Sachen beraubt, denn - wes Brot ich esse, des Lied ich singe, singen muß -!<ref>Brückner, C.A.: Brief an Niehaus vom 8. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 26 f</ref>}}
 
{{Zitat|Ich für meine Person betrachte mich bis heute nicht als Tagelöhner des Stammapostels in rein menschlichem Abhängigkeitsverhältnis, denn ich habe die Gabe des Apostelamtes Christi bisher von einer viel höheren idealeren Warte aus betrachtet und aufgefaßt. (...) Ich wüßte gar nicht, warum und auf Grund welchen Rechtstitels ich Ihnen als selbstständiger Apostel kündigen sollte, da ich meiner Überzeugung nach in gar keinem Arbeitsvertragsverhältnis zu Ihnen jemals gestanden habe. (...) Und das ist es ja gerade, was Sie nach Ihren mir so oft mündlich gemachten Beteuerungen für die Zukunft vermeiden und verhindern möchten, nämlich, daß der nach Ihnen kommende Mann nicht den Aposteln gegenüber zu allmächtig wird. Die vollständig in ein höriges Abhängigkeitsverhältnis zu dem dann immer allgewaltiger werdenden jeweiligen Stammapostel geratenen Apostel würden dadurch unaufhaltbar der freien Willensäußerung in wichtigen und wichtigsten Sachen beraubt, denn - wes Brot ich esse, des Lied ich singe, singen muß -!<ref>Brückner, C.A.: Brief an Niehaus vom 8. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 26 f</ref>}}
  
[[Datei:Schisma1921_Ausschlussbrief_1.JPG|thumb|300px|Ausschlussschreiben des Stammapostels an Mitglieder in Sachsen]]
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[[Datei:Schisma1921_Ausschlussbrief_1.JPG|thumb|450px|Ausschlussschreiben des Stammapostels an Mitglieder in Sachsen]]
 
Daraufhin antwortet Niehaus am 13. Januar 1921 mit einem Vorschlag der friedlichen Scheidung:
 
Daraufhin antwortet Niehaus am 13. Januar 1921 mit einem Vorschlag der friedlichen Scheidung:
 
{{Zitat|Meine Gesinnung ist eine Abrahamsgesinnung und sage, warum soll Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, der Weinberg ist doch so groß, warum sollen wir uns streiten um ein kleines Fleckchen Erde, ein jeder hat die Wahl. Zwei Organe sind nun da, somit auch zwei Hauptleitungen. Was soll ich sagen, ich denke mir, solches kommt auch vom Herrn Zebaoth. Sein Rat ist wunderbar, und führet es herrlich hinaus. Lasset uns Frieden halten, ob nun einer 50 Groschen schuldig ist oder 500, ich will nicht um fünf Pfennig streiten. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. Ich richte niemand, denn alle haben recht, warum einen Rechtsstreit führen, im Frieden hat uns der Herr berufen. Ich werde die Apostel zusammenrufen und dann sage ich, liebe Brüder, wir wollen das Erbe aufteilen und damit das Vermögen. Im Frieden wollen wir uns auseinandersetzen, ja keinen Streit führen. Wir wollen doch selig werden und unter Streit ist keine Seligkeit. Friedliche Güterteilung und dann sage ich nochmals, in Frieden hat uns der Herr berufen.<ref>zitiert nach Born, Johannes: Die Abrahamsgesinnung des Stammapostels der Neuapostolischen Gemeinden und unbewussten Gründers der Reformiert-apostolischen Gemeinden, Dresden 1926; S. 2 f</ref>}}
 
{{Zitat|Meine Gesinnung ist eine Abrahamsgesinnung und sage, warum soll Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, der Weinberg ist doch so groß, warum sollen wir uns streiten um ein kleines Fleckchen Erde, ein jeder hat die Wahl. Zwei Organe sind nun da, somit auch zwei Hauptleitungen. Was soll ich sagen, ich denke mir, solches kommt auch vom Herrn Zebaoth. Sein Rat ist wunderbar, und führet es herrlich hinaus. Lasset uns Frieden halten, ob nun einer 50 Groschen schuldig ist oder 500, ich will nicht um fünf Pfennig streiten. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. Ich richte niemand, denn alle haben recht, warum einen Rechtsstreit führen, im Frieden hat uns der Herr berufen. Ich werde die Apostel zusammenrufen und dann sage ich, liebe Brüder, wir wollen das Erbe aufteilen und damit das Vermögen. Im Frieden wollen wir uns auseinandersetzen, ja keinen Streit führen. Wir wollen doch selig werden und unter Streit ist keine Seligkeit. Friedliche Güterteilung und dann sage ich nochmals, in Frieden hat uns der Herr berufen.<ref>zitiert nach Born, Johannes: Die Abrahamsgesinnung des Stammapostels der Neuapostolischen Gemeinden und unbewussten Gründers der Reformiert-apostolischen Gemeinden, Dresden 1926; S. 2 f</ref>}}

Version vom 9. März 2017, 19:36 Uhr