Neuapostolisches Schisma 1921: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Schisma1921_Ausschlussbrief_1.JPG|thumb|300px|Ausschlussschreiben des Stammapostels an Mitglieder in Sachsen]]
 
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In einem Brief vom 13. Januar 1921 bot Stammapostel Niehaus Brückner noch die „Abramsgesinnung“ an: „Gehst du zur Rechten, geh ich zur Linken …“ – eine friedliche Koexistenz des bisherigen Apostelbezirkes unter Apostel Brückner und den neuapostolischen Gemeinden unter Stammapostel Niehaus. Doch gab es bereits wenige Wochen nach diesem Angebot vor Ort Differenzen zwischen Kirchenmitgliedern der beiden Lager. Die Mitglieder wurden teilweise auch von außerhalb des Apostelbezirkes in Unruhe versetzt oder verlangten einfach ihrerseits Klarheit. So kam es in der Gemeinde Leipzig Ende Februar zu einem dramatischen Bruch in zwei Lager.
 
In einem Brief vom 13. Januar 1921 bot Stammapostel Niehaus Brückner noch die „Abramsgesinnung“ an: „Gehst du zur Rechten, geh ich zur Linken …“ – eine friedliche Koexistenz des bisherigen Apostelbezirkes unter Apostel Brückner und den neuapostolischen Gemeinden unter Stammapostel Niehaus. Doch gab es bereits wenige Wochen nach diesem Angebot vor Ort Differenzen zwischen Kirchenmitgliedern der beiden Lager. Die Mitglieder wurden teilweise auch von außerhalb des Apostelbezirkes in Unruhe versetzt oder verlangten einfach ihrerseits Klarheit. So kam es in der Gemeinde Leipzig Ende Februar zu einem dramatischen Bruch in zwei Lager.
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In den folgenden Wochen kam es nach Darstellung von Ecke zu folgendem Ereignis: {{Zitat|Auf Wunsch von Apostel Brückner machten sich zwei Brüder auf und fuhren nach Bielefeld zum Stammapostel, um dort eine Versöhnung zu erreichen. Auch Apostel J. G. Bischoff war dort. Nach den langen Auseinandersetzungen zwischen dem Stammapostel und den zwei Brüdern sagte dann der Stammapostel: "Gut, wir lassen nun alle anklagenden Briefe unter den Tisch fallen, und Vater und Sohn (Niehaus und Brückner) versöhnen sich wieder." Die beiden Brüder fuhren daraufhin voller Freude von Steinhagen (dem Wohnort von Niehaus) nach Bielefeld in ihr Quartier, telegraphierten aber zuvor an ihren Apostel Brückner in Dresden: "Versöhnung im Gange!" — Dies Telegramm war für uns eine weiße Taube. — Als die beiden Brüder am andern Morgen erneut zum Stammapostel kamen, war dieser wie umgekehrt. J. G. Bischoff, der beim Stammapostel in jener Nacht Quartier hatte, bearbeitete Vater Niehaus derart, daß er völlig umgestimmt war. Im April 1921 berief Niehaus und Bischoff eine Apostelversammlung nach Bielefeld ein, wozu aber Brückner nicht eingeladen wurde. Ich selbst konnte nicht eingeladen werden, da ich immer noch sehr krank war.<ref>Der Herold, Ausgabe 01.09.1955, Seite 1-5</ref>}}
  
 
Am 17. April 1921 unterzeichnete Stammapostel Hermann Niehaus und acht weitere Apostel schließlich die Amtsenthebung des Carl August Brückner. Schon einen Monat zuvor hatte Niehaus Brückner in einem Brief nur noch mit „Herr Brückner!“ angeredet.<ref>Obst, H.: Apostel und Propheten der Neuzeit, S. 201</ref> Dieses Ausschlussschreiben war fernerhin auch die Antwort auf eine weitere Bitte des in Ungnade gefallenen Bezirksapostels um ein klärendes Gespräch vom 10. März.
 
Am 17. April 1921 unterzeichnete Stammapostel Hermann Niehaus und acht weitere Apostel schließlich die Amtsenthebung des Carl August Brückner. Schon einen Monat zuvor hatte Niehaus Brückner in einem Brief nur noch mit „Herr Brückner!“ angeredet.<ref>Obst, H.: Apostel und Propheten der Neuzeit, S. 201</ref> Dieses Ausschlussschreiben war fernerhin auch die Antwort auf eine weitere Bitte des in Ungnade gefallenen Bezirksapostels um ein klärendes Gespräch vom 10. März.

Version vom 2. März 2017, 12:14 Uhr