Neuapostolisches Schisma 1921: Unterschied zwischen den Versionen

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==Die Trennung==
 
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Brieflich bietet Stammapostel Niehaus in einem Schreiben vom 31. Dezember 1920 Brückner zunächst an, keiner brauch bei ihm Sklave sein, {{Zitat|wem es nicht paßt, der könne kündigen<ref>Brückner, C.A.: Brief an Niehaus vom 8. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 26</ref>}}. Ebenfalls brieflich lehnt der Dresdner Apostel dies ab:
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{{Zitat|Ich für meine Person betrachte mich bis heute nicht als Tagelöhner des Stammapostels in rein menschlichem Abhängigkeitsverhältnis, denn ich habe die Gabe des Apostelamtes Christi bisher von einer viel höheren idealeren Warte aus betrachtet und aufgefaßt. (...) Ich wüßte gar nicht, warum und auf Grund welchen Rechtstitels ich Ihnen als selbstständiger Apostel kündigen sollte, da ich meiner Überzeugung nach in gar keinem Arbeitsvertragsverhältnis zu Ihnen jemals gestanden habe. (...) Und das ist es ja gerade, was Sie nach Ihren mir so oft mündlich gemachten Beteuerungen für die Zukunft vermeiden und verhindern möchten, nämlich, daß der nach Ihnen kommende Mann nicht den Aposteln gegenüber zu allmächtig wird. Die vollständig in ein höriges Abhängigkeitsverhältnis zu dem dann immer allgewaltiger werdenden jeweiligen Stammapostel geratenen Apostel würden dadurch unaufhaltbar der freien Willensäußerung in wichtigen und wichtigsten Sachen beraubt, denn - wes Brot ich esse, des Lied ich singe, singen muß -!<ref>Brückner, C.A.: Brief an Niehaus vom 8. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 26 f</ref>}}
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[[Datei:Schisma1921_Ausschlussbrief_1.JPG|thumb|300px|Ausschlussschreiben des Stammapostels an Mitglieder in Sachsen]]
 
[[Datei:Schisma1921_Ausschlussbrief_1.JPG|thumb|300px|Ausschlussschreiben des Stammapostels an Mitglieder in Sachsen]]
 
In einem Brief vom 13. Januar 1921 bot Stammapostel Niehaus Brückner noch die „Abramsgesinnung“ an: „Gehst du zur Rechten, geh ich zur Linken …“ – eine friedliche Koexistenz des bisherigen Apostelbezirkes unter Apostel Brückner und den neuapostolischen Gemeinden unter Stammapostel Niehaus. Doch gab es bereits wenige Wochen nach diesem Angebot vor Ort Differenzen zwischen Kirchenmitgliedern der beiden Lager. Die Mitglieder wurden teilweise auch von außerhalb des Apostelbezirkes in Unruhe versetzt oder verlangten einfach ihrerseits Klarheit. So kam es in der Gemeinde Leipzig Ende Februar zu einem dramatischen Bruch in zwei Lager.
 
In einem Brief vom 13. Januar 1921 bot Stammapostel Niehaus Brückner noch die „Abramsgesinnung“ an: „Gehst du zur Rechten, geh ich zur Linken …“ – eine friedliche Koexistenz des bisherigen Apostelbezirkes unter Apostel Brückner und den neuapostolischen Gemeinden unter Stammapostel Niehaus. Doch gab es bereits wenige Wochen nach diesem Angebot vor Ort Differenzen zwischen Kirchenmitgliedern der beiden Lager. Die Mitglieder wurden teilweise auch von außerhalb des Apostelbezirkes in Unruhe versetzt oder verlangten einfach ihrerseits Klarheit. So kam es in der Gemeinde Leipzig Ende Februar zu einem dramatischen Bruch in zwei Lager.

Version vom 1. März 2017, 12:16 Uhr