Neuapostolische Kirche Coswig (Anhalt): Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod des Apostel [[Carl Wilhelm Louis Preuß]] hielt sich die Coswiger Gemeinde an Apostel [[Friedrich Wilhelm Schwarz]], [[Friedrich Wilhelm Menkhoff]] und [[Friedrich Krebs]] und wurde zur apostolischen Gemeinde.
 
Nach dem Tod des Apostel [[Carl Wilhelm Louis Preuß]] hielt sich die Coswiger Gemeinde an Apostel [[Friedrich Wilhelm Schwarz]], [[Friedrich Wilhelm Menkhoff]] und [[Friedrich Krebs]] und wurde zur apostolischen Gemeinde.
  
Im Jahr 1881 wurde der christlich religiöse Verein zu Coswig gegründet. Damit war es möglich auch offiziell Versammlungen abzuhalten. Vier Jahre später errichtete man in Coswig die erste gemeindeeigenen Kapelle Mitteldeutschlands, welche am 30. August 1885 eingeweiht wurde.
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Im Jahr 1881 wurde der christlich religiöse Verein zu Coswig gegründet. Damit war es möglich auch offiziell Versammlungen abzuhalten. Vier Jahre später errichtete man in Coswig [[Coswiger Kapelle| die erste gemeindeeigenen Kapelle Mitteldeutschlands]], welche am 30. August 1885 eingeweiht wurde.
  
 
Ab 1888 ist Coswig auch die Bezirksgemeinde des neu gegründeten Kirchenbezirkes Coswig. Im Jahre 1893 erhält der [[Ältester|Bezirksältester]] Franz Hübner die Anklage ohne Studium das Wort auszulegen und Gottesdienste zu halten. Nach mehreren Verhandlungen gewinnt er den Prozess und die [[Gebietskirche Sachsen-Anhalt| Apostolische Gemeinde Sachsen-Anhalt]] wird mit dem Vorsitzenden Franz Hübner staatlich anerkannt. 1901 erhält Franz Hübner das Bischofsamt, welches er bis zur Inruhesetzung 1911 inne hatte. Die Amtsnachfolge trat der spätere Bischof Carl Knape an.
 
Ab 1888 ist Coswig auch die Bezirksgemeinde des neu gegründeten Kirchenbezirkes Coswig. Im Jahre 1893 erhält der [[Ältester|Bezirksältester]] Franz Hübner die Anklage ohne Studium das Wort auszulegen und Gottesdienste zu halten. Nach mehreren Verhandlungen gewinnt er den Prozess und die [[Gebietskirche Sachsen-Anhalt| Apostolische Gemeinde Sachsen-Anhalt]] wird mit dem Vorsitzenden Franz Hübner staatlich anerkannt. 1901 erhält Franz Hübner das Bischofsamt, welches er bis zur Inruhesetzung 1911 inne hatte. Die Amtsnachfolge trat der spätere Bischof Carl Knape an.

Version vom 21. Januar 2010, 15:29 Uhr

Die Neuapostolische Kirche in Coswig steht direkt an der Bundesstraße 187 auf einen Hügel und ist ein markantes Gebäude der Stadt Coswig (Anhalt). Das Kirchengebäude gehört mit zu den ersten selbst errichteten neuapostolischen Kirchengebäuden in Deutschland, die noch erhalten sind.

Kirchengebäude im Jahr 2002

Geschichte

Seit 1868 werden in Coswig (Anhalt) Versammlungen der damaligen Allgemeinen christlichen apostolischen Mission (später Neuapostolische Kirche) abgehalten. Gründer der Gemeinde war der Coswiger Korbmacher und spätere Bischof Franz Hübner, welcher sich bereits 1860 in Hamburg zur katholisch-apostolischen Gemeinden bekannte. Nachdem er 1863 in Holland als Sendungsevangelist beauftragt mehrere Gemeinden gründete kehrte er 1866 in seine Heimatstadt Coswig zurück und hielt erste Versammlungen. Die Gemeinde wuchs schnell, so dass in den darauffolgenden Jahren in der Umgebung durch die reichliche Evangelisationstätigkeit der Mitglieder viele neue Gemeinden entstanden.

Nach dem Tod des Apostel Carl Wilhelm Louis Preuß hielt sich die Coswiger Gemeinde an Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz, Friedrich Wilhelm Menkhoff und Friedrich Krebs und wurde zur apostolischen Gemeinde.

Im Jahr 1881 wurde der christlich religiöse Verein zu Coswig gegründet. Damit war es möglich auch offiziell Versammlungen abzuhalten. Vier Jahre später errichtete man in Coswig die erste gemeindeeigenen Kapelle Mitteldeutschlands, welche am 30. August 1885 eingeweiht wurde.

Ab 1888 ist Coswig auch die Bezirksgemeinde des neu gegründeten Kirchenbezirkes Coswig. Im Jahre 1893 erhält der Bezirksältester Franz Hübner die Anklage ohne Studium das Wort auszulegen und Gottesdienste zu halten. Nach mehreren Verhandlungen gewinnt er den Prozess und die Apostolische Gemeinde Sachsen-Anhalt wird mit dem Vorsitzenden Franz Hübner staatlich anerkannt. 1901 erhält Franz Hübner das Bischofsamt, welches er bis zur Inruhesetzung 1911 inne hatte. Die Amtsnachfolge trat der spätere Bischof Carl Knape an.

In den folgenden Jahren wuchsen Gemeinde und Bezirk heran, so dass der Bezirk Coswig in mehrere neue Kirchenbezirke aufgeteilt wurde. In den 1980-er Jahren wurde die Bezirksgemeinde in den Nachbarort Dessau umgelegt.

Gebäude

Orgelprospekt und Empore 2007
Altaransicht 2007

Das jetzige markante Kirchengebäude der Neuapostolischen Gemeinde wurde am 29. November 1925 eingeweiht, weil die 1885 gebaute Kapelle zu klein wurde. Architekt war der Coswiger Baumeister Dorn. Das Kirchenschiff ist neun Meter breit, 24 Meter lang und acht Meter hoch. Es verfügt über eine Holzempore auf welcher 1954 eine Pfeifenorgel installiert wurde, welche leicht verändert noch heute spielt. Architektonisch interessant ist die für neuapostolische Kirchenbauten untypische Apsis sowie der Korbdachbogen und die bunten Bleiglasfenster. Das Orgelfenster an der Giebelseite zur Hauptstraße zeigt ein englisches Kleeblattkreuz. Der Aufgang zur Kirche erfolgt über eine breite offene Treppe durch einen mit Säulen gestützten Vordach.

Nach der aufwendigen Sanierung im Jahre 2002 hat die Kirche nun im unteren Geschoss mehrere Nutzräume für Kinder- und Jugendbetreuung, Zusammenkünften sowie eine Küche, moderne Toiletten und die Sakristei. Mit der Sanierung erlebte das Gebäude auch einen Rückbau in den annähernden Urzustand von 1925, da in den 1950-er und 1980-er Jahre die Kirche durch zusätzliche Wände und Verkleidungen verbaut wurde. Die Bauleitung hatte der Potsdamer Architekt Manuel Köhler, welcher auch für die moderne Farbgebung verantwortlich ist.

Literatur

  • Sebastian Müller, Franz Hübner und die Entstehung der Gemeinde in Coswig in Tagungsband - Treffen in Coswig 2008, EPS-21.0004, Edition-Punctum-Saliens-Verlag, Nürtingen 2008

Weblinks