Liturgie: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''Liturgie''' (v. griech.: λειτουργία ''leiturgia'' ‚öffentlicher Dienst/Dienst der Priester‘, aus λειτóς ‚öffentlich‘ von λαός/λεώς ‚Volk/Volksmenge' und ἔργον ''érgon'' ‚Werk‘, ‚Dienst‘) bezeichnet christliche und auch jüdische Rituale (religiöse Riten) zur Verehrung Gottes und zur Vertiefung des gemeindlichen Glaubens. Die Liturgie umfasst das gesamte gottesdienstliche Geschehen: Gebet, Lesung und Verkündigung, Gesang, Gestik, Bewegung und Gewänder, liturgische Geräte, Symbole und Symbolhandlungen, die Spendung von Sakramenten und Sakramentalien.
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Der Begriff '''Liturgie''' (v. griech.: λειτουργία ''leiturgia'' ‚öffentlicher Dienst/Dienst der Priester‘, aus λειτóς ‚öffentlich‘ von λαός/λεώς ‚Volk/Volksmenge' und ἔργον ''érgon'' ‚Werk‘, ‚Dienst‘) bezeichnet christliche und auch jüdische Rituale (religiöse Riten) zur Verehrung Gottes und zur Vertiefung des gemeindlichen Glaubens. Die Liturgie umfasst das gesamte [[gottesdienst]]liche Geschehen: Gebet, Lesung und Verkündigung, Gesang, Gestik, Bewegung und Gewänder, liturgische Geräte, Symbole und Symbolhandlungen, die Spendung von [[Sakrament]]en und Sakramentalien.
  
 
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Unter dem Einfluss des niederländischen Calvinismus verlagerte sich der gottesdienstliche Schwerpunkt um 1885 auf den Wortgottesdienst (hoher [[Predigt]]anteil). Vereinzelt finden sich noch Rudimente der katholisch-apostolischen Tradition in der neuapostolischen Liturgie. Bis 1998 wurde das Abendmahl nur am Sonntag und kirchlichen Feiertagen gefeiert, seit 1998 findet auch in den wöchentlichen Gottesdiensten eine Abendmahlsfeier statt.
 
Unter dem Einfluss des niederländischen Calvinismus verlagerte sich der gottesdienstliche Schwerpunkt um 1885 auf den Wortgottesdienst (hoher [[Predigt]]anteil). Vereinzelt finden sich noch Rudimente der katholisch-apostolischen Tradition in der neuapostolischen Liturgie. Bis 1998 wurde das Abendmahl nur am Sonntag und kirchlichen Feiertagen gefeiert, seit 1998 findet auch in den wöchentlichen Gottesdiensten eine Abendmahlsfeier statt.
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=== Gottesdienstordnung ===
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** Gemeindelied, unterdessen Einzug kirchlichen Amtsträger (ohne Diakone) aus der [[Sakristei]] in das Kirchenschiff, der [[Zelebrant|Dienstleiter]] nimmt seinen Platz hinter dem Altar ein
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**Gebet des Dienstleiters
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**Verlesen eines Bibelwortes für den Gottesdienst- sogenanntes [[Textwort]]
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**Musikbeitrag (meistens Chorgesang, aber auch Gemeindelied, Solo- oder Instrumentalstück)
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**[[Predigt]] des Dienstleiters
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**Musikbeitrag (meist Chorgesang oder Gemeindelied)
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**Predigten weiterer Amtsträger
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* Feier des Heilgen Abendmahls
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**Gemeindegebet Unser Vater
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**Freisprache (Absolution – Vergebung der Sünden)
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**Opfergebet
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**Aussonderung (Konsekration) der [[Hostie]]n (Brot und Wein)
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**Spendung/Ausgabe der Hostien an Amtsträger (ggf. auch an die Diakone)
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****[[Taufe]]
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****[[Aufnahme]]
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****[[Versiegelung]]
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****[[Konfirmation]]
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**Spendung des Heiligen Abendmahls an die Gemeinde (Kommunion), währenddessen/danach Gemeindegesang und/oder Chorgesang
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*** an dieser Stelle litugischer Einschub -nur bei Gottesdiensten der Bezirksapostel und des Stammapostels: Spendung des Abendmahls für die Entschlafenen
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*** an dieser Stelleliturgischer Einschub bei Segenshandlungen, zum Beispiel:
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****Trauungen, Hochzeitsjubiläen
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****Ordinationen oder Ruhesetzung von Amtsträgern usw.
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* Abschluss:
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**Dankgebet
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**[[Schlusssegen]], Gemeinde singt das sog. „[[Dreifaches Amen|Dreifache Amen]]“
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* Nach dem Gottesdienst
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**evtl. organisatorische und/oder terminliche „Bekanntmachungen“ durch einen Amtsträger
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**Musikbeitrag (Gemeindegesang, Chorvortrag etc.)
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== siehe auch ==
 
== siehe auch ==
 
* [[Liturgie von 1864]]
 
* [[Liturgie von 1864]]

Version vom 17. November 2009, 13:00 Uhr

Der Begriff Liturgie (v. griech.: λειτουργία leiturgia ‚öffentlicher Dienst/Dienst der Priester‘, aus λειτóς ‚öffentlich‘ von λαός/λεώς ‚Volk/Volksmenge' und ἔργον érgon ‚Werk‘, ‚Dienst‘) bezeichnet christliche und auch jüdische Rituale (religiöse Riten) zur Verehrung Gottes und zur Vertiefung des gemeindlichen Glaubens. Die Liturgie umfasst das gesamte gottesdienstliche Geschehen: Gebet, Lesung und Verkündigung, Gesang, Gestik, Bewegung und Gewänder, liturgische Geräte, Symbole und Symbolhandlungen, die Spendung von Sakramenten und Sakramentalien.

Urkirche

katholisch-apostolisch

neuapostolisch

Die Liturgie der Neuapostolischen Kirche entsprach anfänglich (bis etwa 1885) der der katholisch-apostolischen Gemeinden, die Elemente des Ritus der katholischen und anglikanischen Kirchen enthielt.

Unter dem Einfluss des niederländischen Calvinismus verlagerte sich der gottesdienstliche Schwerpunkt um 1885 auf den Wortgottesdienst (hoher Predigtanteil). Vereinzelt finden sich noch Rudimente der katholisch-apostolischen Tradition in der neuapostolischen Liturgie. Bis 1998 wurde das Abendmahl nur am Sonntag und kirchlichen Feiertagen gefeiert, seit 1998 findet auch in den wöchentlichen Gottesdiensten eine Abendmahlsfeier statt.

Gottesdienstordnung

Schematischer Ablauf eines neuapostolischen Gottesdienstes:

  • Vor dem Beginn des Gottesdienstes:
    • Musikbeiträge (Orgelmusik, Chorgesang und/oder Instrumentalmusik)
    • evtl. organisatorische und/oder terminliche „Bekanntmachungen“ durch einen Amtsträger
    • evtl. Ruhephase zur persönlichen Einstimmung auf den Gottesdienst
  • Gottesdienst
    • Gemeindelied, unterdessen Einzug kirchlichen Amtsträger (ohne Diakone) aus der Sakristei in das Kirchenschiff, der Dienstleiter nimmt seinen Platz hinter dem Altar ein
    • Gebet des Dienstleiters
    • Verlesen eines Bibelwortes für den Gottesdienst- sogenanntes Textwort
    • Musikbeitrag (meistens Chorgesang, aber auch Gemeindelied, Solo- oder Instrumentalstück)
    • Predigt des Dienstleiters
    • Musikbeitrag (meist Chorgesang oder Gemeindelied)
    • Predigten weiterer Amtsträger
  • Feier des Heilgen Abendmahls
    • Gemeindegebet Unser Vater
    • Freisprache (Absolution – Vergebung der Sünden)
    • Opfergebet
    • Aussonderung (Konsekration) der Hostien (Brot und Wein)
    • Spendung/Ausgabe der Hostien an Amtsträger (ggf. auch an die Diakone)
    • Spendung des Heiligen Abendmahls an die Gemeinde (Kommunion), währenddessen/danach Gemeindegesang und/oder Chorgesang
      • an dieser Stelle litugischer Einschub -nur bei Gottesdiensten der Bezirksapostel und des Stammapostels: Spendung des Abendmahls für die Entschlafenen
      • an dieser Stelleliturgischer Einschub bei Segenshandlungen, zum Beispiel:
        • Trauungen, Hochzeitsjubiläen
        • Ordinationen oder Ruhesetzung von Amtsträgern usw.
  • Abschluss:
  • Nach dem Gottesdienst
    • evtl. organisatorische und/oder terminliche „Bekanntmachungen“ durch einen Amtsträger
    • Musikbeitrag (Gemeindegesang, Chorvortrag etc.)


siehe auch