Lehre vom Neuen Licht: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ausdruck '''Lehre vom Neuen Licht''' ist ein Sammelbegriff für verschiedene Lehränderungen, die den Übergang von der Theologie der [[AcaM|allgemeinen christlich-apostolischen Mission]] und der Gemeinden von Menkhoff und Schwarz zur späteren [[Apostolische Gemeinde|Apostolischen Gemeinde]] unter [[Friedrich Krebs]] markieren.  
 
Der Ausdruck '''Lehre vom Neuen Licht''' ist ein Sammelbegriff für verschiedene Lehränderungen, die den Übergang von der Theologie der [[AcaM|allgemeinen christlich-apostolischen Mission]] und der Gemeinden von Menkhoff und Schwarz zur späteren [[Apostolische Gemeinde|Apostolischen Gemeinde]] unter [[Friedrich Krebs]] markieren.  
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Das sogenannte "Neue Licht" (ndl: ''Het Nieuwe Licht'') war zunächst ein Spottname, der in den niederländischen Gemeinden von Krebs-Oppositionellen verwendet wurde. Er begründet sich auf die damalige Terminologie von "Recht" und "Licht", welche aus der [[KAG|katholisch-apostolischen Gemeinde]] stammte. Danach war der [[Apostel]] das "Recht", der [[Prophet]] gab durch seine Tätigkeit "Licht". Dadurch, dass Krebs verkündete, im Apostolat sei auch das prophetische Amt gegenwärtig, da alle Ämter aus dem Apostelamt hervorgehen und das Prophetenamt klar dem Apostelamt untergeordnet seien, wurde die Lehre von der prophetischen Gabe im Apostelamt spöttisch als "Neues Licht" bezeichnet ("Altes Licht" - ein nicht verwendeter Terminus - wäre somit das Prophetenamt).
  
 
== Wesentliche Aussagen ==
 
== Wesentliche Aussagen ==

Version vom 5. Dezember 2009, 09:07 Uhr

Der Ausdruck Lehre vom Neuen Licht ist ein Sammelbegriff für verschiedene Lehränderungen, die den Übergang von der Theologie der allgemeinen christlich-apostolischen Mission und der Gemeinden von Menkhoff und Schwarz zur späteren Apostolischen Gemeinde unter Friedrich Krebs markieren.

Name

Das sogenannte "Neue Licht" (ndl: Het Nieuwe Licht) war zunächst ein Spottname, der in den niederländischen Gemeinden von Krebs-Oppositionellen verwendet wurde. Er begründet sich auf die damalige Terminologie von "Recht" und "Licht", welche aus der katholisch-apostolischen Gemeinde stammte. Danach war der Apostel das "Recht", der Prophet gab durch seine Tätigkeit "Licht". Dadurch, dass Krebs verkündete, im Apostolat sei auch das prophetische Amt gegenwärtig, da alle Ämter aus dem Apostelamt hervorgehen und das Prophetenamt klar dem Apostelamt untergeordnet seien, wurde die Lehre von der prophetischen Gabe im Apostelamt spöttisch als "Neues Licht" bezeichnet ("Altes Licht" - ein nicht verwendeter Terminus - wäre somit das Prophetenamt).

Wesentliche Aussagen

Die Lehre vom Neuen Licht beinhaltete explizit:

  • die Ablehnung des Prophetenamtes und prophetischer Rufungen. Diese gehen nach der Lehre vom Neuen Licht im Apostelamt auf.
  • die Etablierung eines Hauptamtes im Apostelkreis, des Stammapostelamtes.
  • die Lehre von der Realpräsenz Christi in der "Einheit" der Apostel, dergegenüber die Parusie in den Hintergrund tritt.
  • die Betonung der Einzigartigkeit der Apostel, die mit der Einheit verbunden waren, und damit implizit die Ablehnung "autonomer" Apostel wie in den katholisch-apostolischen Gemeinden.
  • feste Heilszusagen durch die Wirksamkeit der Apostel.

Auswirkungen

Auf einer Apostelversammlung in Braunschweig soll die Lehre vom Neuen Licht in Teilen verworfen worden sein, nachdem sich der diese Lehre maßgeblich vertretende Apostel Krebs nicht durchsetzen konnte. In der Folge wurde das Verständnis von der Entrückung wiederhergestellt, das Stammapostelamt und das Verständnis von der "Aposteleinheit" aber beibehalten.

Die Entstehung des Apostelamtes Juda ist unmittelbar mit der Lehre vom Neuen Licht verbunden. Der Bezirksälteste Julius Fischer trennte sich von der Apostolischen Gemeinde und führte die Lehre vom Neuen Licht konsequent weiter.

Auch unter Bezirksapostel van Oosbree in den Niederlanden wurde die Lehre vom Neuen Licht konsequent fort geführt. Die sich auf ihn berufende und nach seinem Tod entstandene Het Apostolisch Genootschap radikalisierte die Lehre in der Folge und wandelte sich zu einer antrozentrischen-humanischten Gemeinschaft.

Literatur

  • Mathias Eberle: Christen an der Grenze - die Lehre vom Neuen Licht in Quellen. In: Tagungsband "Treffen in Netzschkau 2009": Aufbau, Ausbau, Trennungen. Die Entwicklung der apostolischen Gemeinschaften im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Dokumentation des Interessiertentreffens zur Geschichte der apostolischen Gemeinschaften am 12. und 13. September 2009 in Lengenfeld und Netzschkau.