Jan Jochems

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Jan Jochems (*29. Juli 1879 in Vianen; + 10. Februar 1947) war ein neuapostolischer Geistlicher und Bezirksapostel der Gebietskirche Niederlande.

Jan Jochems wurde am 29. Juli 1879 in Vianen, einem Ort südlich von Utrecht, geboren. Obwohl er aus einfachen Verhhältnissen stammte, ermöglichten ihm seine Eltern Lehrer zu werden. Er unterrichtete an einer Schule in Utrecht. Einer seiner Schüler war neuapostolisch und berichtete Jan Jochems von seinem Glauben. Am 21. Januar 1912 empfing er im Alter von 32 Jahren die Heilige Versiegelung. Er war begeistert von seinem neuen Glauben und brachte sich sehr in der Gemeinde ein.

1917 wurde er zum Diakon ordiniert, 1922 zum Priester. Im Februar 1923 wurde er als Vorsteher der Gemeinde Utrecht-Zuilen beauftragt. Am 20. Mai 1923 wurde er zum Hirten ordiniert.

Als Apostel van Oosbree am 7. Oktober 1931 in der Gemeinde Utrecht-Zuilen einen Gottesdienst hielt, beauftragte er einen neuen Vorsteher für die Gemeinde und berichtete der Gemeinde, dass er dem Hirten Jochems eine andere Aufgabe geben werde. Einen Tag später empfing Jan Jochems das Amt eines Bezirksältesten. Er wurde damit Bezirksvorsteher für den Bezirk Utrecht. Einige Zeit später übernahm er zusätzlich noch die Verantwortung für den Bezirk Rotterdam. Seinen ersten Gottesdienst als Bezirksältester hielt er in Utrecht-Zuilen. Besonders in einprägsam waren dort seine Worte: "Die Liebe ist der Kern in Gottes Werk. Deshalb ist mein tägliches Gebet: Lieber Gott und Vater, hilf mir, dass ich stets mehr lieben kann."

Neben seinen Aufgaben, die er in den Bezirken Utrecht und Rotterdam ausführte, bearbeite er auch das niederländische Lehrbuch für die Konfirmanden. Dies bestand aus zwei Bänden und umfasste 732 Seiten. Auch stellte er die ersten Kapitel des Buches "Van Licht tot Licht" zusammen. Dieses Buch erschien 1930 zum ersten Mal und berichtete über die Geschichte und die Entwicklungen der Hersteld Apostolisch Zendinggemeente in den Niederlanden und Niederländisch-Indien (Indonesien). Jan Jochems schrieb auch zahlreiche Artikel für das damalige Wochenblatt der HAZEA.

Am 4. März 1933 wurde er in Anwesenheit von nahezu allen Amtsträgern der Niederlande zum Bischof ordiniert. In dieser Tätigkeit besuchte er viele Gemeinden im ganzen Apostelbezirk. Er wurde oftmals als freundlich, schüchtern, bescheiden, demütig und bereit zum dienen beschrieben. Einer seiner späteren Gegenspieler schrieb über ihn: "Er wurde von vielen Brüdern und Schwestern wegen seiner Liebe sehr geliebt und bewegte damit die ihm anvertraut waren."

Eine seiner Töchter - er hatte fünf Kinder, davon einmal Zwillinge- war mit einem Priester in Stuttgart verheiratet. Er besucht regelmässig seine Tochter und seinen Schwiegersohn. Hierbei lernte er auch die neuapostolischen Gemeinden in Deutschland und einige deutsche Apostel kennen. Er bemerkte dabei, dass mittlerweile Unterschiede zu den Niederlanden entstanden waren und auch das Stammapostelamt in den Niederlanden nicht so präsent war wie in Deutschland.

Tätigkeit als Apostel

Bezirksapostel van Oosbree war inzwischen 77 Jahre alt geworden und zeigte erste Alterserscheinungen. Er hatte bereits mehrfach um einen Helfer für seinen Bezirk gebeten. Am 15. Januar 1939 ordinierte in Stammapostel Bischoff Jan Jochems in Anwesenheit nahezu aller europäischen Apostel zum Apostel. Dabei kam es nochmals zu der Aussage des Stammapostels, dass die Ordination von Bischöfen und Apostel allein mit der Zustimmung des Stammapostels und des Apostelkollegiums geschehen darf.

Einige Male besuchte Jan Jochems als Apostel auch Gemeinden ausserhalb der Niederlande, zum Beispiel am 4. Juni 1939 in Luzern. Bei diesen Besuchen erhielt er auch immer wieder Einblicke in die neuapostolischen Gemeinden ausserhalb der Niederlande. Sein Wirken in den Niederlanden wurde jedoch von Bezirksapostel van Oosbree gehemmt.

Ab September 1939

Kurze Zeit später brach der Zweite Weltkrieg aus und die Niederlande wurden besetzt. Reisen waren nunmehr eingeschränkt möglich. Hierunter litt auch der Kontakt von Jan Jochems zum Stammapostel. Da er selbst kein Auto besass, hielt er vor allem in Utrecht und umliegenden Gemeinden Gottesdienste. Nur in wenigen Gottesdiensten war er mit Bezirksapostel van Oosbree zusammen, so zum Beispiel am Morgen des Ostersonntags 1943. In den letzten zwei Jahren des Zweiten Weltkrieges (1943-1945) und einige Zeit nach dem Ende des Krieges war kein Kontakt mehr zum Stammapostel möglich.

Am 5. Mai 1945 wurden die Niederlande befreit. In der folgenden Woche sprach Bezirksapostel van Oosbree mit Apostel in Utrecht. Aus seinem Auto heraus teilte der diesem mit, dass er nicht mehr gewillt sei, dem Stammapostel weiter zu folgen.

Einen Tag später schrieb Apostel Jochems eine Postkarte an Apostel van Oosbree:

" Von dem Augenblick an, wo Sie dem Stammapostel nicht mehr nachfolgen, werde ich Ihnen auch noch mehr nachfolgen (vorläufig). Ich kann nicht länger weiter Mitglied einer Gemeinschaft bleiben, in der das Fundament fehlt, nämlich die Einheit der Apostel."

Andere zitieren hier: " Von dem Augenblick an, wo Sie dem Stammapostel nicht mehr nachfolgen, werde ich Ihnen auch noch mehr nachfolgen. Hier mangelt es meiner Meinung am Fundament. Jesus Christus hat für die Einheit unter den Aposteln gebetet."

Verhältnismässig wenige Gemeindemitglieder und Amtsträger sammelten sich in der Folge zunächst um Jan Jochems, die an der Einheit mit dem Stammapostel festhalten wollten. Um diese Gemeindemitglieder zu versorgen, mussten die Amtsträger um Jan Jochems enorme Anstrengungen unternehmen.Insbesondere die Umstände nach dem Krieg erschwerten vieles. So kam es auch vor, dass Apostel Jochems in Ermangelung eines Autos eine Gemeinde mit Pferd und Wagen besuchte. Die Gemeinde Utrecht-Zuilen, die Heimatgemeinde von Jan Jochems, musste ihre eigene Kirche verlassen. Die Gottesdienste fanden dann zunächst in einem Schuppen statt, später in gemieteten Lokalen.