Geschwister

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Geschwister

Der Begriff "Geschwister" ist ein Neoglismus bzw. ein Synonym in der Konfessionsgruppe der Apostolischen Gemeinschaften für eine menschliche Wahlverwandtschaft, die durch die gemeinsame Mitgliedschaft in der Kirche (z.B. durch Taufe) und durch die Versiegelung durch einen Apostel begründet wird.

Wahlverwandtschaft

Unter ausdrücklicher Beziehung auf das chemische Affinitätsgesetz übertrug Goethe (in dem Roman »Die Wahlverwandtschaften«, Buch 1, Kap. 4) als erster den eigentlich chemischen Begriff „Wahlverwandtschaft“ auf menschliche Beziehungen.

Goethe bezeichnet Wahlverwandtschaft als diejenige Form wechselseitiger Zusammengehörigkeit zwischen Personen (desselben oder verschiedenen Geschlechts), die weder, wie die (angeborene) Blutsverwandtschaft, auf gemeinsamer Abkunft (Einheit des Blutes) noch, wie die (gesetzlich, z. B. durch Eheschließung erworbene) bürgerliche Verwandtschaft, auf der Sanktion des (kirchlichen oder staatlichen) Gesetzes (Einheit vor dem Gesetz), sondern auf der (unwillkürlich und bewusstlos wirksamen) Anziehungskraft des gegenseitig sympathisierenden (physischen und psychischen) Gesamtnaturells der so Verwandten beruht und zwischen ihnen bei zufällig stattfindender Annäherung mit ungestümer Gewalt sich geltend macht.

Literatur

  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 310.

Weblinks