Apostolische Bewegung

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Apostolische Bewegung ist der Überbegriff für sämtliche religiöse Anschauungen, welche auf die Wiederherstellung des Apostelamtes ausgerichtet sind. Der Begriff apostolische Bewegung ist weitaus weiterzufassen als die Konfessionsgruppe der Apostolischen Gemeinschaften, die natürlich aus der apostolischen Bewegung hervorgegangen sind und den organisierten Bereich der apostolischen Bewegung darstellen.


Kerngedanke und Ursprung

Aus ihrer Gründungshistorie ist diese Konfessionsgruppe ein Mittelweg zwischen römisch-katholischer Kirche und Protestantismus, da stark von den Anglikanern beeinflusst. In ihrer Entstehungszeit prägten sowohl Anglokatholizismus als auch Erweckungsbewegung ihr Gesicht. Bezugnehmend auf einen ihrer frühen Vertreter, Edward Irving, wurde und wird die Konfessionsgruppe der apostolischen Gemeinschaften manchmal und fälschlicherweise auch als Irvingianer bezeichnet. Auch in anderen Sprachen wie dem Englischen oder Französischen (Irvingites) ist dies der Fall. Vereinfacht gesagt geht es den hier zusammengefassten Kirchen um den (wiedererweckten) apostolischen Dienst bzw. das Amt und ein Modell der urchristlichen Gemeinde mit dem Anspruch, dieses als ökumenisches Modell der Christenheit anzubieten. Konstituierendes Merkmal aller apostolischen Gruppen ist das Apostelamt als leitendes Lehramt. Aufgrund der inzwischen über 180-jährigen Geschichte dieser Kirchen gibt es heute unterschiedliche Schwerpunkte und Glaubens- und Lehrentwicklungen.

Einflüsse

Bewegung

Die apostolische Bewegung in ihrer Erscheinungsform passt zur Definition einer sozialen Bewegung oder zeigt zumindest deutliche Parallelen auf:

Die Bewegungen durchlaufen idealtypisch mehrere Phasen: erste Auseinandersetzungen mit dem Problem, Thematisierung (meistens vor allem Ablehnung des Bestehenden), Formierung von Initiativen, Gruppen und Verbänden wobei es zu Kooperationen, Allianzen aber auch Gegnerschaft kommt, eine Vielfalt von demonstrativen Akten, oftmals symbolischen, aber auch konkreten direkten Aktionen; mitunter treten mehr oder weniger charismatische Anführer auf, Alternativen zum Bestehenden werden entwickelt, die Etablierung im Alltag angestrebt.[1]

Auch die apostolische Bewegung durchlief klassisch diese Phasen: Problem (Verfall der Kirche und Gesellschaft), Thematisierung (vor allem in den Albury-Konferenzen), Initiativen und Gruppen (Albury, Frühform der Londoner Gemeinden), Kooperationen (Kontakte zwischen den einzelnen Gruppen werden immer enger), Gegnerschaft (etablierte Kirchen, bspw. Presbyterium der Gemeinde Edward Irvings), charismatische Anführer (Irving, Apostel), Etablierung (Kirchwerdung nach 1835).

Typisch an einer sozialen Bewegung ist, dass zunächst sehr offene informelle Organisationsformen vorherrschen. Im Allgemeinen beginnen bald nach dem Entstehen einer Bewegung die Menschen damit, Strukturen zu schaffen (Vereine, Initiativen, u. ä.) Im weiteren Verlauf geschieht es oft, dass die Bewegung aus den Köpfen und Herzen der Menschen verschwindet oder nicht mehr wahrgenommen wird, während Strukturen und Formen, die sich daraus entwickelt haben, weiter existieren und wirken [2]

katholisch-apostolische Bewegung

neuapostolische Bewegung

Einzelnachweise