Kurt-Helmuth Eimuth

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Kurt-Helmuth Eimuth ist Theologe und ehrenamtlicher Sektenberater bei dem Verein Sekteninformation und Selbsthilfe Hessen.

Biografie

Kurt-Helmuth Eimuth studierte Theologie und Erziehungswissenschaften, war bis 1996 Weltanschauungsberater des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und war 1993 Gründungsmitglied des Vereins SINUS (Sekteniformation und Selbsthilfe Hessen), dessen Vorstandsmitglied er ist. In dieser Tätigkeit berät er ehrenamtlich ehemalige Sektenmitglieder.[1]

Bezug zur Neuapostolischen Kirche

Sekten-Ratgeber von K.-H. Eimuth

Als Autor trat Eimuth wesentlich Ende der 1990er Jahre auf und verfasste diverse Schriften über Sekten, darunter auch das Buch Sekten-Ratgeber, welches 1997 im Herder-Verlag erschien.[2]

Im o.g. Sekten-Ratgeber schreibt Eimuth, welcher seine Erkenntisse laut Quellenverweis und Zitat ausschließlich aus einer Selbstdarstellung einer "Selbsthilfe für Aussteiger aus der Neuapostolischen Kirche" und den Büchern von Siegfried Dannwolf "Gottes verlorene Kinder" und "Raus aus dem Bann" von 1996 und 1995 zieht:

„Gründe liegen vorwiegend in der autoritären Führungsstruktur, der dogmatischen Lehre, der Endzeiterwartung und dem Eliteanspruch. Die vermittelten Glaubensinhalte sind größtenteils unbiblisch, fordern blinde Nachfolge, bedingungslosen Gehorsam und kindlichen Glauben. Verbunden mit der autoritären, streng hierarchischen Führung werden Menschenverherrlichung gefördert, konstruktive Kritik und Hinterfragen verhindert, Andersdenken und Anderssein ausgegrenzt. Informationen werden manipuliert und unterdrückt. Die „Wahrheit" der Amtsträger wird mit massiven und subtilen Drohungen durchgesetzt, Ängste werden erzeugt und gefördert. Gefühle werden „verordnet". Durch Amtsträger und Mitglieder wird ein enormer sozialer Druck ausgeübt. Kinder und Jugendliche werden in das geistige Zwangskorsett hineinerzogen.[3]

In einer weiteren Kurzinformation zu Sekten mit dem Titel "Gott, Jehova, Krishna oder was?", die in einer vierten Auflage von 1999 noch im Internet als PDF abrufbar ist, schreibt der Autor auf etwas mehr als einer Seite zur Neuapostolischen Kirche unter anderem:

„Die Neuapostolischen sollen sich möglichst von allem Weltlichen fernhalten. Nur ihrer Arbeit dürfen sie nachgehen. (...) Fast alle Bereiche des Lebens unterliegen den strengen Vorschriften der NAK. Selbst Kino und Tanzen sind verpönt. Über den Besuch der NAK Veranstaltungen wird Buch geführt. Wer nicht regelmäßig kommt, wird zuhause von den Verantwortlichen zur Rede gestellt. Völlig undenkbar ist Kritik an Aposteln oder Stammaposteln. Solch ein Verhalten wird mit der Kritik an Gott gleichgesetzt.[4]

Desweiteren werden drei der zehn damaligen Glaubensartikel der Neuapostolischen Kirche zitiert. Quellen werden nicht genannt. Die Angabe der Mitgliederzahlen im Buch stammt aus dem Jahr 1994, das abgebildete Emblem aus der Zeit von vor 1996.

das Jahr 2016

Screenshot aus dem Fernsehbeitrag der Hessenschau

Im Jahr 2016 trat er während eines kurzen Fernsehartikels der Hessenschau[5] anlässlich eines Stammapostel-Pfingstgottesdienstes in Frankfurt an die Öffentlichkeit und kommentierte das Lehr- und Gesellschaftswesen der Neuapostolischen Kirche augenscheinlich anhand seines 1997 erschienenen Sekten-Ratgebers. Dies stieß auf Seiten der Neuapostolischen Kirche auf heftige Kritik. Ihm und dem Autor des Artikels, Torsten Harms, wird vorgeworfen einseitig von der Seite der Aussteiger und basierend auf Aussagen aus den 1990er Jahren berichtet zu haben. So wären "Aussagen gemacht (worden), die sich auf längst vergangene Zeiten beziehen und in keiner Weise die positiven Veränderungen (der) Kirche in den letzten Jahrzehnten abbilden", so die Neuapostolische Kirche Hessen/Reinland-Pfalz/Saarland[6].

Im genannten Fernsehbeitrag sagte Kurt-Helmuth Eimuth:

„Das Problem ist für Menschen, die in dieser Gemeinschaft aufgewachsen sind, die sich von der Gemeinschaft lösen wollen, dann geraten ihre Eltern unter Druck. Das heißt, es geht nicht nur darum, dass ich mich einem anderen Lebensstil zuwende, als den den meine Eltern gehen, sondern ich bring damit die Eltern unter Legitimationsdruck in der Gemeinschaft.[7] (Anm. d. Red.: gesprochenes Wort)“

Aus dem Fernsehbericht geht jedoch nicht offensichtlich hervor, ob Herr Eimuth sein Aussage direkt auf die Neuapostolische Kirche bezieht. Im Fernsehbeitrag wird Kurt-Helmuth Eimuth als Sektenexperte des Vereins SINUS genannt. Auf der Internetseite des Vereins, sowie in denen im Internet verfügbaren Ausarbeitungen Eimuths sind bis auf die beiden o.g. Bücher aus 1997 und 1999 keinerlei weitere Veröffentlichungen zur Situation in der NAK abrufbar (Stand: 18.05.2016).

Eine spätere Eingabe zum veröffentlichten Zitat Eimuths durch den Sektenberater selber führte vermutlich auch zur Löschung des Fernsehbeitrags aus der Mediathek des HR. Demnach hat K.-H. Eimuth "den HR wissen lassen, dass er mit seiner Aussage in dem hessenschau-Beitrag falsch wiedergegeben wurde." Eine Prüfung durch den HR führte wohl zu der Einschätzung, dass das verwendete Material aus dem Zusammenhang dargestellt wurde.

„Die von ihm (Eimuth, Anm.d.Red.) wiedergegebene Bewertung bezog sich nicht auf die Gegenwart, sondern ausdrücklich auf eine Zeit, die 15 bis 20 Jahre zurück liegt. Seitdem, so hatte Herr Eimuth in dem nicht-gesendeten Teil seiner Aussagen betont, habe sich die NAK erheblich gewandelt. Heute könne sie nicht mehr als Sekte bezeichnet werden“

, so Eimuth laut einer Mail vom 7. Juni 2016 von Alois Theisen, Chefredakteur des HR.[8]

Verweise

Referenzen

  1. www.sinus-ffm.de: Über SINUS
  2. www.sinus-ffm.de: Sekten-Ratgeber, als PDF lesbar
  3. www.sinus-ffm.de: Sekten-Ratgeber, als PDF lesbar
  4. www.sinus-ffm.de: Gott, Jehova, Krishna oder was?, als PDF lesbar
  5. www.hessenschau.de:Die umstrittene neuapostolische Kirche
  6. www.nak-hrs.de: Stellungnahme Hessenschau-Bericht an Pfingsten
  7. www.hessenschau.de: Die umstrittene neuapostolische Kirche
  8. facebook.de: Veröffentlichte "Löschung eines hessenschau-Beitrags-1.pdf · Version 1"-PDF im Beitrag vom 8. Juni 2016, 4:48 Uhr, zuletzt abgerufen am 9. Juni 2016