Zungenrede

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Zungenrede oder Glossolalie (altgr. glôssa, glotta Zunge, Sprache und laleô sprechen) bezeichnet ekstatisches, unverständliches Sprechen, das einer Deutung bedarf. Nach dem Neuen Testament ist es eine besondere Gnadengabe des Heiligen Geistes (Charisma) und wird z. B. im 1. Korintherbrief 14, 2 ff. und beim Pfingstgeschehen Apostelgeschichte 2, 4 beschrieben.

An verschiedenen Stellen des Neuen Testaments wird die Zungenrede erwähnt und als ein Zeichen des Glaubens an Jesus Christus genannt und als Verkündigung in fremden, aber real existierenden Sprachen zu den Gaben des Heiligen Geistes gezählt. Dabei ist der Ausdruck „Zungenrede“ eine als theologische Wortneuschöpfung im Anschluss an die Lutherübersetzung von 1545 in der Übersetzung von unverständlicher Zunge, unverständlicher Sprache. So etwa im Markusevangelium 16,17: „Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden [...].“ In Apostelgeschichte (Apg 2,1-13) wird berichtet, dass in Jerusalem am Pfingsttag die christliche Botschaft in Sprachen verkündigt wurde, wie sie der heilige Geist auszusprechen gab und Juden aus allen Völkern es in ihrer eigenen Muttersprache verstehen konnten.

Wird in einer Gemeinschaft eine Botschaft in Sprachen weitergegeben, so sollte diese anschließend ausgelegt, das heißt in verständliche Sprache „übersetzt“ werden. Dies wird von Paulus in 1. Korinther 14 ausdrücklich gefordert. Paulus bestätigt die Praxis der Zungenrede, warnt aber vor Missbräuchen und nennt sie (ohne Auslegung) weniger bedeutsam als die prophetische Rede und vor allem die Liebe.

Die Auslegung kann durch den Beter selbst geschehen, in der Regel aber durch einen anderen. Dies geschieht dadurch, dass der Auslegende die Zungenrede in seiner Sprache hört (wie es am Tage zu Pfingsten geschildert wurde), oder er empfängt von Gott die Auslegung als eine Offenbarung (d.h. wie in einem inneren Eindruck). Nach Paulus handelt es sich dabei meist um Prophetie.

Die Fähigkeit, eine Zungenrede auszulegen, gehört gemäß dem Neuen Testament zu den Gaben des Heiligen Geistes. Die Auslegung der Zungenrede soll von zwei oder dreien beurteilt werden und ist der biblischen Botschaft untergeordnet. Das wesentlichste Kriterium der Beurteilung ist, ob die Auslegung von Gott ist und dem Worte Gottes (der Bibel) nicht widerspricht.