Johannes Hendrik van Oosbree

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Johannes Hendrik van Oosbree war ein neuapostolischer Geistlicher und Bezirksapostel der Hersteld Apostolisch Zendinggemeente in de Eeinheid der Apostelen.

ABSOLUTE BAUSTELLE

Herkunft

Amtstätigkeit

1910 trat Johannes Hendrik van Oosbree die Nachfolge Kofmanns an. Die Hersteld Apostolische Zendinggemeente wuchs im Laufe der Zeit auf eine Mitgliederzahl von 32ooo. Wie Hermann Niehaus war er, in noch verstärkterem Maße, ein eifriger Verkündiger und Verfechter der Lehre vom Neuen Licht. Beide, Niehaus und v. Oosbree, waren eng miteinander befreundet, und Niehaus hatte, obwohl er bereits J.G. Bischoff zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, ihm dies mehrmals angeboten, was dieser jedoch ablehnte, da hierzu ein „deutscher Apostel doch besser geeignet sei.“

Mit seinen Lehrauffassungen, seinem eigenen herrschsüchtigen Handeln, seinen willkürlichen Anordnungen usw. geriet er nach 1930 in Widerspruch zu Niehaus‘ Nachfolger, J.G. Bischoff. Der trachtete auf seine Weise danach, Lehre und Verkündigung wieder mehr zurück auf biblischen Grund zu führen. Jedoch v. Oosbree wetteiferte in seinen eigenen Machtansprüchen gegen ihn. In Vielem verweigerte er, was die Lehre betraf, diesem den Gehorsam.

Er förderte selbst einen Personenkult um sich, der bisher in der gesamten NAK noch nicht seinesgleichen hatte und in den Niederlanden seltsame Blüten trieb.

Er nahm nahezu die Stellung Jesu ein, was sich auch im neuen Gesangbuch von 1930 niederschlug. Anstatt des in christlichen Kreisen altbekannten Textes „Welch ein Freund ist unser Jesu“, sang man in den Niederlanden: „Welch ein Freund ist der Apostel, der an Jesu Stelle steht, und als Mittler uns gegeben, bittend zu dem Vater steht.“Von 200 Liedern dieses Gesangbuches verherrlichten allein 106 den Apostel. Auch sonst nahm der Personenkult um ihn sehr obskure Formen an. An seinem Geburtstag, dem 1. April eines jeden Jahres, gingen alle Glieder frühmorgens um 6 Uhr mit einer angesteckten Blume zur Kirche, und wenn sie sich unterwegs begegneten, gratulierten sie sich gegenseitig. Den auf seine Art biblisch orthodox denkenden J.G. Bischoff mußten Berichte, die ihn von dort erreichten, mehr als bedenklich stimmen. Besonders mußten ich, die eigenmächtigen finanziellen Handlungen, der Lebenswandel und die „Leitung“ der HAZG durch v. Oosbree im Interesse der Gesamt-NAK äußerst fragwürdig erscheinen.

Beschneidung der Befugnisse

Als diese Zustände ein erträgliches Maß überschritten, beorderte er ihn am 3. Januar 1939 nach Frankfurt. Hier wird er durch ihn auf das normale Niveau eines „Bezirksapostels zurück gestutzt“. In einem diesbezüglichen Protokoll, welches beide durch Unterschrift anerkennen, wird verbindlich festgelegt:

  • 1. Die „finanziellen Rechte“ v. Oosbrees werden stark beschnitten. Er wird hierin den anderen Bezirksaposteln gleichgestellt.
  • 2. Er verpflichtet sich keinen eigenen Nachfolger (er war bereits 77 Jahre alt) selbst zu benennen.
  • 3. Er erkennt an, ohne Zustimmung des Stammapostels keinen Bischof, Bezirksältesten usw. mehr einzusetzen.
  • 4. Laut Absprache zwischen ihm und dem Stammapostel soll er anstelle seiner eigenen Person „verstärkt Jesum Christum in die Herzen der Gotteskinder“ setzen.

Im gleichen Monat, am 15. Januar 1939, wird in einem Gottesdienst zu Amsterdam, in Anwesenheit aller europäischen und des Apostels Erb/ USA, Jan Jochems aus Utrecht als Mitapostel für ihn bestellt. Selbst Gegner bescheinigen diesem, daß er von edlem Charakter und christlich orthodox gesinnt war. Vor allem jedoch stellte er, was die Leitung betraf, den Stammapostel über v. Oosbree.

Der aber kümmerte sich nicht im Geringsten um das von ihm selbst unterzeichnete Protokoll. J.G. Bischoff, Johannes Hendrik v. Oosbree war überzeugter Monarchist, und „treuer Gefolgsmann der niederländischen Krone“. So war es auch kaum verwunderlich, daß 1940, nach der „Schändung der niederländischen Neutralität“, und der Besetzung der Niederlande durch das Deutsche Reich und der damit verbundenen Greueltaten durch die Besatzer des Landes, die Spannungen zwischen beiden sich zuspitzten und letztendlich offen zum Ausbruch kamen. Nur wenige Tage nach der Befreiung der Niederlande erschien er am 18.4.1945 bei Jochems in Utrecht. Ohne das Auto zu verlassen teilte er ihm kurz angebunden mit, daß dieser von nun an nicht mehr die Bibel, sondern einzig und allein die durch ihn geschriebenen „Wochenbriefe“ als Grundlage für die Gottesdienste zu benutzen habe. Weiter, daß er von Stunde an, völlig selbständig von J.G. Bischoff weiter arbeiten würde, da das deutsche Volk bewiesen habe, zu keinerlei Leitung fähig zu sein. Eine Leitung durch den Stammapostel würde er nun nicht mehr anerkennen. Wenn er damit nicht einig sei, müßte er eigene Wege gehen. Sprach‘s und fuhr ohne Gruß weiter.

Jochems war nicht mit ihm einig. Die Folge: zwei Gemeinschaften innerhalb der niederländischen NAK! Dieser Zustand hielt bis zum Tode des van Oosbrees, am 20.3.1946, und darüber hinaus an.

Entgegen seiner schriftlichen Verpflichtung hatte er dennoch einen eigenen Nachfolger ernannt, den Bezirksältesten Lambertus Slok. Obwohl v. Oosbree das Schisma schon vollzogen hatte, trennte sich Slok endgültig, nachdem auch Vermittlungsversuche durch die Apostel Ernst und Otto Güttinger, die im Kriege dort viel gewirkt hatten, fruchtlos verliefen.Auch Bischoff selbst, der aus politischen Gründen damals noch nicht einreisen konnte, lud Slok zu einem „klärenden Gespräch“ ein. Dieses verlief auf Grund von Sloks Einstellung als auch hinsichtlich des o.a. Geschehens in der Zeit von 1940-45 ergebnislos. zum Apostel gesetzt, starb am 22.5.1948. Gerrit Kamphuis trat an seine Stelle.

Der Streit beschäftigte auf Drängen und Klagen Sloks bis 1951 die Gerichte.