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Heilige Taufe

7.183 Bytes hinzugefügt, 12:23, 19. Nov. 2009
Wesen der Taufe
Petrus erklärt, dass in der Taufe nicht der Schmutz vom Leibe abgewaschen wird, sondern dass die Taufe die Bitte zu Gott um ein reines Gewissen ist, indem Jesus Christus von den Toten auferstanden ist (1 Petr 3,21).
 
== Entwicklung der Taufe in der Alten Kirche ==
 
Wer sich in den ersten Jahrzehnten des Christentums taufen ließ, tat dies wohl im Glauben daran, noch zu Lebzeiten die Wiederkunft Jesu Christi zu erleben. In der Taufe wurde der Täufling aus dem heidnischen Kontext herausgenommen und dem Machtbereich Jesu Christi unterstellt - was mit der Formulierung Taufe εις χριστον ιησουν (wörtl: „in Christus Jesus hinein“) gemeint ist.
 
Oft ließ man sich mit seinem ganzen Haus taufen. Dabei ist anzunehmen, dass alle Bewohner des Hauses (''oikos'') (einschließlich Ehefrauen, Kinder und Sklaven) getauft wurden.
 
Immer verbunden mit der Taufe war das Glaubensbekenntnis, dessen älteste Formulierung κύριος Ιἠσοῦς – ''Kyrios Jesus'' – „Jesus ist der Herr“ lautet (vgl. Röm 10,9).
 
Bei den "Apostolischen Vätern "verschob sich der Charakter der Taufe zu einem „gesetzlich verstandenen Eintrittsritus“ in die Kirche. Während die biblischen Berichte die Taufe auf den Namen Jesu Christi kennen, folgte die frühe Kirche dem Taufbefehl Mt. 28, 19 und taufte auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
 
In der Anfangszeit der Kirche wurden die Täuflinge nur in der Feier der Osternacht getauft, um das Sterben des alten Menschen und das Auferstehen des neuen mit Jesus Christus zu verdeutlichen.
 
Im Urchristentum geschah die Taufe vermutlich durch vollständiges Untertauchen des Täuflings. Bis etwa zum 12. Jahrhundert war das Untertauchen durchaus eine übliche Taufform in der römisch-katholischen Kirche. Als [[Nottaufe]] konnte die Taufe jedoch durch Besprengen mit Wasser bereits im zweiten Jahrhundert durchgeführt werden. Die Nottaufe wurde in Situationen praktiziert, in denen das Untertauchen des Täuflings nicht möglich war (Krankheit, Todesgefahr, Verfolgung).
 
Erste Erwähnungen der Kindertaufe finden sich um 200 in der Hippolytischen Kirchenordnung (Baptismus infantium). Offensichtlich war sie allgemein akzeptiert. Nur vereinzelt findet sich Kritik an der Kindertaufe. So stellte Tertullian diese Praxis in Frage.
 
Am Anfang des 3. Jahrhunderts vertraten Cyprianus und Tertullian die Ansicht, durch die Taufe werde die durch die [[Erbsünde]] zerstörte Gottebenbildlichkeit wiederhergestellt. Zwar reichte theoretisch der Glaube dazu aus, wie bei den Aposteln, von denen die Bibel nicht berichtet, dass Jesus sie getauft hat, da jedoch Jesus den Befehl zur Taufe gegeben habe, bestehe für die Gläubigen ein Zwang zur Taufe.
 
Dieselben Theologen stritten im Ketzertaufstreit (ab 220 n.Chr) darum, ob auch eine Taufe anzuerkennen sei, die nicht in einer mit dem katholischen Bischof verbundenen Gemeinde gespendet sei. Man einigte sich darauf, dass die trinitarische Taufformel das entscheidende Element darstelle.
 
Auch in diesem Zusammenhang wird berichtet, dass Geistempfang, der ursprünglich eng mit der Taufe verbunden war, zur selben Zeit - wohl als Reaktion auf eine gnostische Lehre von mehreren der jeweiligen Stufe der Erkenntnis entsprechenden Taufen – durch eigene Handlungen, die Salbung mit Chrisam und die Handauflegung, ergänzt wurde. Unter dem Einfluss der gleichzeitigen Mysterienkulte wurde der Taufritus um ausdeutende Riten (weißes Taufkleid, Absage an den [[Teufel]] vor der Taufe) erweitert und als μυστηριον, lat. ''sacramentum'' verstanden. Dazu gehörte auch die vor der Taufe geübte Prinzip, die es den Katechumenen, den Ungetauften, verbot, die [[Eucharistiefeier]] mitzuerleben.
 
Die Bezeichnung der Taufe als „Erleuchtung“ (griech. ''phôtismós'') in der Alten Kirche stammt aus dem 2. Korintherbrief 4,6 . Der Begriff verdeutlicht, dass der Täufling aus der Finsternis des Unglaubens in das Licht des Glaubens und Erkennens eintritt.
 
Aurelius Augustinus sah in der Taufe das Handeln Jesu als „sichtbares Wort“ und „unsichtbare Gnade“, die in der „sichtbaren Taufhandlung“ die „Heilwirkung“ vollbringen. Die sakramentale Handlung prägt dem Täufling den „Charakter“ des neuen Menschen ein, wie ein Stempel der Münze. Augustinus formulierte die Lehre von der Taufe „als Heilmittel gegen die Erbsünde“.
 
== Heilige Taufe in den apostolischen Glaubensgemeinschaften ==
=== In den katholisch- apostolischen Gemeinden ===
=== In der Neuapostolischen Kirche ===
Das Sakrament der Heiligen Taufe ist in der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] die erste und grundlegende Gnadenmitteilung des dreieinigen Gottes an den Menschen. Auch unmündige Kinder können das Sakrament der Heiligen Taufe empfangen. Werden Kinder getauft, bekennen die Eltern ihren Glauben an das Evangelium.
 
Die Taufhandlung erfolgt immer in einem Abendmahlsgottesdienst. Die Taufspendung findet ihren Platz in der Liturgie nachdem die Gaben von Brot und Wein konsekriert (ausgesondert) wurden und die priesterlichen Ämter das Heilige Abendmahl empfangen haben, also bevor die Gemeinde zum Heiligen Abendmahl eingeladen wird.
 
Bei der Taufe von Kindern werden die Eltern oder Stellvertreter auf die Verantwortung für die Kinderseele im Hinblick auf den Glauben hingewiesen, die sie bis zur [[Konfirmation]] des Kindes haben. Nach der Ansprache wird der Täufling bzw. seine Stellvertretern gefragt, ob sie geloben wollen, im neuapostolischen Glauben zu wandeln in der Treue zum Herrn und seinen Boten nachzufolgen, bzw. ihr Kind im neuapostolischen Glauben zu erziehen und in der Treue zum Herrn zu bewahren.
 
Nach der Bestätigung durch das „Ja“ bringt der [[Dienstleiter]] in einem kurzen Gebet das Gelöbnis Gott dar und erfleht dessen besondere Hilfe und Kraft, damit das Gelübde gehalten werden kann. Danach erfolgt die [[Weihwasser|Weihe des Wassers]], das in einer [[Taufschale]] bereitgehalten wird, mit den Worten: „Nun sondere ich dieses Wasser aus in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und weihe es zur heiligen Handlung der Wassertaufe. Amen.“
 
Danach benetzt der Dienstleiter mit dem ausgesonderten Wasser dreimal die Stirn des Täuflings, wobei er das Zeichen des Kreuzes macht, und spricht: „Ich taufe dich in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
 
Unmittelbar daran segnet der Dienstleitende den Täufling durch Auflegung der Hand auf die Stirn des Täuflings. Die Spendung des Sakramentes wird beendet mit den Worten: „Darauf ruhe der Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ Nach der Segenshandlung bekommt der Täufling das Heilige Abendmahl gereicht; bei Säuglingen empfängt der, der das Kind auf dem Arm hält, eine Hostie mit den Worten: „Der Leib und das Blut Jesu für euch gegeben.“ Die in anderen christlichen Gemeinschaften gespendete Taufe wird als gültig anerkannt, sofern sie „rite“ vollzogen wurde, das heißt im Namen des dreieinigen Gottes und mit Wasser.
 
Das Sakrament der Heiligen [[Versiegelung]] ist die Übermittlung von Heiligem Geist. Beide Sakramente, die Taufe und die Versiegelung, bilden zusammen die Wiedergeburt aus Wasser und Geist. Der Wiedergeborene ist Glied am Leib Christi und Erbe der zukünftigen Herrlichkeit.
[[Kategorie: Sakrament]]
[[Kategorie: Theologie]]
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