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Exorzismus

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=== Neues Testament ===
[[Datei:800px-Fastentuch Gurker Dom Daemonenaustreibung 30032007.jpg‎|thumb|right|350px|Dämonenaustreibung durch Jesus Christus, Fastentuch im Gurker Dom aus dem Jahre 1458, geschaffen von Meister Konrad von Friesach.]]
Das [[Neues Testament|Neue Testament]] setzt die Existenz von Dämonen voraus. In {{B|Eph|6|12}} werden sie „Beherrscher dieser finsteren Welt“ genannt. [[Jesus Christus]] heilt bei seinem Exorzismus vornehmlich meist gleichzeitig Krankheiten, die bei den betroffenen Menschen infolge der Besessenheit auftraten. Besonders das [[Markusevangelium]] (Mk) schildert eindrücklich solche Exorzismen. Es lässt Jesu öffentliches Wirken in {{B|Mk|1|23–39}} mit einem Exorzismus beginnen: „Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.” Weiter wird berichtet, wie Jesus einem Besessenen den Dämon bzw. die Dämonen Legion (Dämon)|Legion austreibt {{BibelB|Mk|5|1–20}}. Auch Jesu [[Apostel]] erhalten die Macht, [[Dämon]]en auszutreiben {{BibelB|Mk|3|15}}.
Von Seiten der modernen Bibelkritik wird die Existenz von Dämonen und damit die diesbezüglichen neutestamentlichen Zeugnisse abgelehnt mit der Erklärung, dass der damaligen Zeit heutige Kenntnisse über psychische Krankheiten fehlten und solche somit irrigerweise als dämonische Besessenheiten bezeichnet worden seien, so zum Beispiel Rudolf Bultmann: „Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben“.<ref>Rudolf Bultmann: ''Neues Testament und Mythologie'' (1941), zitiert auf {{BBKL|b/bultmann_r|autor=[[Werner Raupp]]|artikel=BULTMANN, Rudolf (Karl)|band=21|spalten=174-233}}</ref>
Laut Kritikern <!-- <ref>wer genau? Quellenangabe fehlt!</ref> --> sei dies nicht haltbar, da das Neue Testament sauber zwischen dämonisch und nicht dämonisch bedingten Krankheiten unterscheide:
# An verschiedenen Stellen über die Tätigkeit Jesu (zum Beispiel {{B|Mt|4|24}} und {{B|Mk|1|34}}) werden Krankenheilungen und Dämonenaustreibungen nicht als [[Synonymie|Synonym]] verwendet, sondern getrennt genannt.
# Es finden sich viele neutestamentliche Texte über Krankheit und Krankenheilungen, denen jeglicher Bezug auf eine okkulte Belastung fehlt: So wird in {{B|Jak|5|14}} für einen Krankheitsfall zu Salbung und Gebet durch die Ältesten und nicht zu einem Exorzismus aufgerufen; ein anderes Beispiel ist unter anderen der Bericht über die Heilung der blutflüssigen Frau ({{B|Mt|9|20–22}}, {{B|Mk|5|25–34}}, {{B|Lk|8|43–48}}), der keine dämonische Einwirkung erwähnt, so dass von einer natürlichen Krankheit auszugehen sei.
=== Kirchengeschichte ===
In der Frühzeit des Christentums war der Glaube an Dämonen und an die Notwendigkeit von Exorzismen weit verbreitet, teilweise übernommen aus [[Heidentum|heidnischer]], insbesondere schamanischer Tradition und fest verwurzelt im [[Volksglaube]]nVolksglauben. Aber auch für die [[Kleriker]] war der Dämonenglaube selbstverständlich, und so wurde das kirchliche [[Kirchenamt (Stellung)|Amt]] des Exorzisten speziell für diese Aufgabe geschaffen. Die meisten größeren Gemeinden hatten zumindest einen Exorzisten. Exorzismus wurde auch an abtrünnigen Christen ausgeübt, da man die Abwendung vom christlichen Glauben als vom Teufel verursacht ansah, der so einen Menschen an der Erlangung des ewigen Heils hindern wollte.
Christliche Autoritäten wie [[Antonius der Große|Antonius]], [[Kyrill von Jerusalem]] und [[Johannes Chrysostomos]] empfahlen das [[Kreuzzeichen]] als Mittel zur Austreibung von Dämonen. Auch der [[Kirchenvater]] [[Origenes]] beschrieb detailliert die Möglichkeiten der Dämonenaustreibung. Als weitere Mittel wurden und werden genannt: Vor allem der Name Jesu Christi, danach das Taufsiegel, Anblasen, Ausspucken, [[Räuchern]] (auch andere Gerüche), Erz, Eisen, Feuer, Knoblauch, Zwiebeln, Glockenläuten sowie Verzicht auf Schweinefleisch.
Noch zur Zeit der Reformation findet sich der Exorzismus in Taufformularen, in denen er der eigentlichen Taufe vorangeht. Dies verdeutlicht den Vorgang des Herrschaftswechsels durch die Taufe vom Machtbereich des Teufels in den Machtbereich Gottes (vgl. Luthers „Taufbüchlein” als Teil der Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche).
== In den katholisch-apostolischen Gemeinden ==
In den [[KAG|Katholisch-apostolischen Gemeinde]]n glaubt man daran, das zur Predigt des Evangeliums, auch das Austreiben von [[Dämon|Dämonen]], Mächten aus der Finsternis, gehört. Es gibt Berichte über Rituelle Exorzismen mit [[Evangelist]]en der [[Allgemeinen Kirche]], aber auch von [[Priester]]n und Engeln in ihrer Gemeinde, an Gemeindegliedern. In den katholisch-apostolischen Gemeinden wurde ein sogenannter „Kleiner Exorzismus” vor der Taufe gebraucht. In dem Gebet heisst es:" ''Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, der du nicht willst, daß jemand verloren gehe, sondern daß alle zur Erkenntnis der Warheit kommen: blicke gnädig auf dieses Kind -(oder: diesen Menschen) -, nimm von ihm alle Blindheit des Herzens, mache es los von den Banden des Todes in Übertretungen und Sünden, erette es von der Gewalt und Gegewart des Teufels, und setze es durch die lebendig machende Kraft deines Geistes in die Zahl deiner Kinder und zu einem Erben deines ewigen Reiches; durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen''"
== In der Allgemeine christliche apostolische Mission ==
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