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Eugen Startz

12 Bytes hinzugefügt, 00:04, 24. Feb. 2021
K
Biografie
Diesen Rat für die Weinbergsarbeit lebte Eugen Starz selbst vor, seit er als 16-jähriger die Neuapostolische Kirche kennengelernt hatte. Damals - zu Weihnachten 1922 - war er auf dem Weg von seiner Lehrstelle in Langenau zu seinem Elternhaus in Weidenstetten. Er freute sich auf einen "gemütlichen" Heiligen Abend, an dem er mit seinen vier Brüdern Karten spielen wollte. Während des zweieinhalbstündigen Fußmarsches stand ihm jedoch ein Gemälde vom breiten und schmalen Weg vor Augen, das bei seinen Eltern im Schlafzimmer hing. Als kleiner Junge hatte er es oft betrachtet. Auf dem breiten Weg waren unter anderem Menschen dargestellt, die betrunken auf dem Boden lagen, Karten spielten oder sich prügelten. Immer wieder sagte ihm eine innere Stimme: "Du bist jetzt schon auf dem breiten Weg, du sitzt bei denen, die Karten spielen!" Unter diesen Gedanken erreichte er sein Heimatdorf. Einer seiner Brüder begegnete ihm und sagte: "Mensch, Eugen, geh bloß heim. Dein Bruder Adolf ist gekommen und predigt - ein Pfarrer ist gar nichts dagegen!" So erfuhr er an diesem Abend durch seinen Bruder erstmals von der Jesu- und Apostellehre. Jedes Gegenargument aus dem Kreis der durchaus gläubigen Familie konnte Adolf mühelos entkräften. Als er gegen 22 Uhr kurz nach draußen ging, meinten einige seiner Geschwister: "Der hat doch einen Vogel!" Da schritt Vater Starz ein, der drei Stunden lang zugehört hatte und sagte: "Was der Adolf heute Abend gesprochen hat, habe ich in meinem Leben noch nie gehört. Ich kenne meinen Adolf doch. Ich sage euch: Da muss ein anderer in ihm sein." In den folgenden zwei Tagen erhielt Eugen Starz durch seinen Bruder weiter Zeugnis. Als er wieder an seinem Ausbildungsplatz kam, war er von der Echtheit der "neuen" Lehre überzeugt. Am Silvesterabend erlebte Eugen den ersten Gottesdienst. Dazu begleitete er seine Tante in die Gemeinde Ulm. Sie war bereits neuapostolisch und er hatte den Kontakt mit ihr abgebrochen, nachdem er erfahren hatte, dass sie "zu so einer Sekte" geht. Mit noch nicht 17 Jahren getraute ich mich zunächst nicht, alleine in die Familien zu gehen", so schreibt Eugen Starz in seinen Lebenserinnerungen. "Ich ging deshalb abends an die Schlittenbahnen und holte dort einige junge Leute weg mit dem Hinweis: "Ich muss dir etwas Hochwichtiges erzählen!". Als er am 27. Oktober 1923 in Langenau [[versiegelt]] wurde, brachte er bereits vier weitere junge Gläubige mit an den Altar. Ein halbes Jahr später standen dort weitere 17 Gläubige zur Aufnahme bereit.
Als im April 1924 die kaufmännische Lehre von Eugen Startz in einer Eisenhandlung endete, drängte ihn sein Lehrherr, in einem anderen Betrieb weitere Erfahrungen zu sammeln. Er fand eine Arbeitsstelle in Isny. Sein Ältester ermunterte ihn zu dem Ortswechsel und bat ihn, dort eine Gemeinde aufzubauen. "Als ich erfuhr, dass es in Isny nicht nur eine katholische und eine [[evangelische Kirche ]] gibt, sondern auch die [[Zeugen Jehovas ]] und die [[Adventisten ]] eine Gemeinde haben, war mir klar, dass da der Herr Jesus in seinen Boten auch seinen Fuß hinsetzten kann", erinnerte er sich. Wie bereits in Langenau zog er Abend für Abend aus und erzählte den Menschen von seinem Glauben. Sein Vorsatz war, keinen Tag verstreichen zu lassen, ohne ein Tagwerk für den Heiland getan zu haben. Bald fanden sich interessierte Menschen die zunächst die Gottesdienste im Kempten besuchen mussten. Zum ersten Gottesdienst in Isny am 07.Juni 1924 kamen 28 Gäste.
Aber es gab auch viele Widerstände. Als sich eine Frau, die Eugen Starz eingeladen hatte, bei seinem Chef beschwerte, sprach ihm dieser die Kündigung aus. Dennoch empfahl er seinem Mitarbeiter weiter - an einen Betrieb in der Nähe von Freudenstadt. Dort sollte er am 01. Oktober anfangen. Er hatte den Brief bereits in der Tasche, als ihm ein Glaubensbruder die Nachricht seines Vorstehers überbrachte, er solle abwarten, der liebe Gott habe für ihn einen Arbeitsplatz in der Nähe von Isny. Im völligen Vertrauen zerriss Eugen den Brief und sagte: "So, lieber Gott, das ist dein Wort. Jetzt gib du auch die Erfüllung, sonst erzähle ich allen Leuten, dass mich der Herrgott angelogen hat." Dieses kindliche Vertrauen enttäuschte der Herr nicht, prüfte aber die Geduld: "Am 23. September hatte ich noch keine Stellung und am 30. September musste ich von der alten Stellung weg." An diesem Abend fand er in einer Fachzeitschrift ein Stellenangebot per 01. Oktober in Immenstadt. Später offenbarte ihm ein leitender Angestellter: "Herr Starz, wir hatten etwa 30 Bewerber, doch zu keinem konnte sich der Chef entschließen, obwohl sehr gute darunter waren. Dann kam ihr Schreiben auf seinen Tisch und sofort sagte er: "Den nehmen wir!" Nun begann der gerade 19-jährige Eugen in Immenstadt eine Gemeinde aufzubauen. Am 10. November 1925 empfing er das Diakonenamt, zwei Jahre später das Priesteramt.
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