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Benutzer:PascalB/oekumene

14.740 Bytes hinzugefügt, 19:12, 26. Sep. 2010
Ziele
'''Dies ist eine Benutzerseite zur Bearbeitung an zukünftigen Artikeln!'''Die '''Neuapostolische Kirche (NAK) und die Ökumene'''stehen seit mehreren Jahrzehnten in einer historisch interessanten Verbindung, die dieser Artikel erläutern möchte. Er zeigt auf, dass die [[NAK]] sowohl die [[Ökumene|Ökumenische Bewegung]] beobachtet, als auch von dieser beobachtet wird.Dabei zeigt sich im Verhältnis zu anderen Christen und in den Lehraussagen der Kirche, dass sich die NAK hin von einer [[Sekte]] mit absolutistischen Tendenzen hin zu einer sich dem christlichen Hauptstrom nähernden Glaubensgemeinschaft entwickelt, die immer öfter als christliche Kirche wahrgenommen und in der Religionswissenschaft als [[christliche Sondergemeinschaft|kirchlicher Sondergemeinschaft]] klassifiziert wird. Diese Entwicklung wird allgemein als '''ökumenischer Öffnungsprozess''', der durch mehrere fassbare Veränderungen charakterisiert werden kann.
== Offizielle Stellungnahme ==
Im Zuge seines Vortrages am 28. September 2007 äusserte Apostel Volker Kühnle, dass die Kirchenleitung gewillt sei, sehr exklusive Lehrinhalte aufzugeben, solange man das neuapostolische Profil nicht aufgibt.<ref>[http://cms.nak-sued.de/Reges-Interesse-an-OEkumene-Vortrag.21373.0.html NAK Süddeutschland]Reges Interesse an Ökumene-Vortrag</ref>
 
=== Ziele ===
 
Während mehrer Vorträge wie bei öffentlichen Podiumsdiskussion beim EJT und auf dem evangelischen Kirchentag in Bremen erörterte Apostel [[Volker Kühnle]] die Ziele der NAK für die Ökumene. <ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1256&Itemid=170 Artikel über den Kirchentag in Bremen]</ref>
 
# Wir wollen die Gemeinsamkeiten zu anderen christlichen Kirchen stärker betonen.
# Wir wollen der Säkularisierung und dem Einfluss des Islam entgegen wirken.
# Wir wollen durch den Gaststatus in der ACK eine bessere Akzeptanz erreichen und uns von anderen dubiosen Sekten absetzen.
# Wir wollen die versöhnte Verschiedenheit in einer Ökumene der Profile und wollen versuchen die „apostolische Stimme“, die von der [[Wiederkunft Christi]] spricht innerhalb der Ökumene deutlicher hörbar zu machen.
# Letztlich geht es uns darum, mitzuhelfen am Heil durch [[Jesus Christus]].
 
=== Gesprächspartner ===
Neben den konfessionsinternen Gesprächen mit den apostolischen Gemeinschaften sind auf offizieller ACK-Ebene in Deutschland, der Schweiz und Österreich folgende christliche Kirchen ökumenische Gesprächspartner der Neuapostolischen Kirche:<br>
Evangelische Kirche, Römisch-katholische Kirche, Evangelisch-methodistische Kirche, Anglikanische Kirche und Sieben-Tags-Adventisten
== Entwicklungen ==
=== Geschichte ===
Während der Amtszeit von [[Stammapostel]] [[Johann Gottfried Bischoff]] traten auf Grund der Regentschaft des Nazi-Regimes die ersten erkennbaren Ansätze für die Ökumene in den Hintergrund. Nach dem Kriegsende begann mit der Verkündigung der [[Botschaft]] eine starke Abriegelung der Kirche von der Öffentlichkeit und damit auch eine starke Abkehr von den Ökumenischen Grundgedanken.
 
1963 erhielt die Neuapostolische Kirche von Seiten des ökumenischen Rates der Kirchen die erste bekannte und offizielle Anfrage einer ökumenischen Institution. Stammapostel Walter Schmidt wurde stellvertretend angeboten, zwei Vertreter an der internationalen Sitzung 1963 in Genf teilnehmen zu lassen. Stammapostel Schmidt lehnte das Angebot fast kommentarlos ab; in Anbetracht der Isolation durch Kritik und Sektenvorwürfen der grossen Kirchen seit Ende der Botschaft 1960 - möglicherweise wurde dies in der offiziellen Anfrage des ÖRK bereits angesprochen - kann vermutet werden, dass Schmidt keine Interesse an einer kontroversen Auseinandersetzung mit demselben Thema hatte.<ref>"Neuapostolische Kirche und Ökumene", Volker Kühnle, 3. Januar 2008, S. 7/14</ref>
Später sagte Schmidt unveröffentlicht aus, dass er in der ökumenischen Bewegung einer eher eine politische Fremdbestimmung - besonders durch die Römisch-katholische Kirche - fürchtete sah und sich bei der Absage an die ÖRK sicher gewesen sei, dass eine Teilnahme in der Ökumene Kritik und Konflikte verursacht hätte.<ref>Forum Fasanenhof - Neuapostolische Kirche und Ökumene: Risiko oder Chance, Volker Kühnle, 28.09.07, S. 2/4</ref>
Erste inoffizielle ökumenische Kontakte entstanden zur Amtszeit Stammapostel Hans Urwylers. Dieser Suchte eine Aussöhnung der NAK und ihren Abspaltungen und hat seinerzeit Kontakt mit der Vereinung Apostolischer Gemeinden aufgenommen. Zu dieser Zeit entstanden auch bei verschiedenen Amtsträger in Mitteleuropa erstmals ein ökumenisches Interesse.
Am Freitag dem 22. Mai 2009 gab es eine Veranstaltung mit Vortrag und Podiumsdiskussion, Veranstalter waren Apostel Volker Kühnle und Pressesprecher Peter Johanning und ihr Diskussionsgast [[Michael Utsch]], Referent der EZW. Die Podiumsdiskussion zeigte, dass die Ökumene in der jugendlichen Basis akzeptiert, wenn nicht sogar gefordert wird, und auch kirchenkritisches Denken vorhanden ist. Am Ende der Veranstaltung statuierte [[Utsch]], dass die Neuapostolische Kirche keine Sekte sei.
 
Ende November 2009 lehnte der Vorstand des 2. ökumenischen Kirchentages 2010 in München die offizielle Bewerbung der Neuapostolischen Kirche ab, da sie nicht Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen sei. Zwar bedauerte Apostel[[ Volker Kühnle]] diese Entscheidung, doch bekräftigte er, dass die PG Ökumene dennoch an Veranstaltungen teilnehmen wird. Der Kirchentag fand vom 12. - 16. Mai 2010 statt und wurde seitens der apostolischen Konfessionsgruppe durch das Netzwerk Apostolische Geschichte vertreten.
====Lokale ACK-Mitgliedschaften====
Ähnliche Bemühungen in der Ökumene gibt es auch in den USA, Argentinien, Indien und Südafrika. In Argentinien wird die NAK im Kreis der Kirchen als gleichwertige Staatskirche anerkannt. Bezirksapostel i.R. Freund (USA) und Bezirksapostel Barnes (Südafrika) führten bereits Gespräche mit Vertretern anderer Kirchen, welche zu beidseitig guten Ergebnissen führten. Bezirksapostel Kolb (USA) erklärte in einem Interview, dass die neuapostolischen Christen viel von anderen Kirchen lernen könne und er sich um ökumenische Kontakte bemühen werde. Am EJT nahm er mit Apostel Hecht auch an der Ökumene-Veranstaltung teil. Die Neuapostolische Kirche in Indien ist Mitglied des ''National Council of Churches in India.''<ref>[http://www.nccindia.in/affiliates/memberchurches.htm National Council of Churches in India] Member Churches</ref> Hingegen lehnt Bezirksapostel Latorcai (Kanada) ökumenische Bemühungen ab.
 
=== Ziele ===
 
Während mehrer Vorträge wie bei öffentlichen Podiumsdiskussion beim EJT und auf dem evangelischen Kirchentag in Bremen erörterte Apostel [[Volker Kühnle]] die Ziele der NAK für die Ökumene. <ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1256&Itemid=170 Artikel über den Kirchentag in Bremen]</ref>
 
# Wir wollen die Gemeinsamkeiten zu anderen christlichen Kirchen stärker betonen.
# Wir wollen der Säkularisierung und dem Einfluss des Islam entgegen wirken.
# Wir wollen durch den Gaststatus in der ACK eine bessere Akzeptanz erreichen und uns von anderen dubiosen Sekten absetzen.
# Wir wollen die versöhnte Verschiedenheit in einer Ökumene der Profile und wollen versuchen die „apostolische Stimme“, die von der [[Wiederkunft Christi]] spricht innerhalb der Ökumene deutlicher hörbar zu machen.
# Letztlich geht es uns darum, mitzuhelfen am Heil durch [[Jesus Christus]].
=== Aktueller Stand ===
*betet seit Pfingsten 2008 das "Vater Unser" gemäss der Lutherübersetzung von 1984, die den Gebetstexten der meisten anderen Kirchen fast gleich ist.<ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/15541/ www.nak.org - NAK International] Änderung ab Pfingsten: Neuapostolische Christen beten das „Unser Vater“ neu</ref>
*bekennt mit ihrem 3. Glaubensartikel ambivalent zu den christlichen Kirchen den Glauben an ''eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche'' - die Kirche Jesu Christi. Diese versteht sie als ''als Versammlung derjenigen, die getauft sind, ihr Leben in der Nachfolge Christi führen und Jesus Christus als ihren Herren bekennen.''<ref>[http://www.nak.org/de/glaube-kirche/glaubensbekenntnis/ www.nak.org - NAK International] Glaube und Kirche - Glaubensbekenntnis</ref>
*anerkennt seit der [http://www.blickpunkt-nak.de/Dokumente/Informationsabend%20240106.pdf Uster-Erklärung] alle Taufen christlicher Kirchen, die im Namen des dreieinigen Gottes und mit Wasser durchgeführt werden. Die Wassertaufe ist gemäss dem 6. Glaubensartikel der erste Schritt zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist. Der getaufte Christ wird in die Gemeinschaft derer aufgenommen, die an Jesus Christus glauben und ihn als Herren bekennen. Er wird also Mitglied der allumfassenden Kirche Jesu Christi. Die Wassertaufe der NAK wird von den grossen Kirchen ebenfalls anerkannt. Aufgrund der Unterschiede im Taufritus anerkennt die NAK die Taufen der Zeugen Jehovas und Mormonen nicht als christlich an.<ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/12756/ www.nak.org - NAK International] Neuapostolische Kirche ändert Taufverständnis: Trinitarische Taufen werden künftig anerkannt</ref> *beteiligt sich seit 2005 offiziell am [[Internationaler Gebetstag|Internationalen Gebetstag für den Frieden]] seit dem Jahr 2005, was auch als Zeichen für die aktive Auseinandersetzung mit der Arbeit der [[Ökumene]] zu sehen ist. Das Gebet wird durch den Dienstleiter zu Beginn des Gottesdienstes gesprochen nach dem Einstiegsgebet. Es wird jeweils an dem Sonntag/Mittwoch/Donnerstag zelebriert, der am nächsten auf den 21. September fällt.<ref>[http://www.nak.de/news.de/20050901-283-de.html NAK Deutschland] Der Stammapostel teilt mit: Neuapostolische Kirche beteiligt sich am internationalen Gebetstag</ref>
*nimmt nicht an ökumenischen Gottesdiensten teil, da sie Segenshandlungen für "unteilbar" hält. Dafür werden Gebete, Grussworte und Predigtbeiträge am Altar gut geheissen, z.B. im Zuge von Hochzeiten. Wenn beispielsweise ein neuapostolischer Christ eine Christin einer anderen Konfession in ihrer Kirche heiratet, wird der Segen ihrer Kirche von Seiten der NAK vollumfänglich anerkannt.<ref>[http://www.nak.org/uploads/glossary/beteiligung-an-oekumenische-veranstaltungen-20060512.pdf www.nak.org - NAK International] Hinweise für die Beteiligung der Neuapostolischen Kirche an ökumenischen Veranstaltungen</ref> <ref>[http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/ACKBaWue_NAKFlyer_0408.pdf www.nak.org - NAK International] ACK Orientierungshilfe</ref>
*verleiht Kirchengebäude an andere Konfessionen und macht Grundbesitz auch für öffentliche Veranstaltungen zugänglich. Meistens werden Bestätigungen von Kaufanträgen interessierter christlichen Kirchgemeinden zugesprochen. Deshalb wird in diesem Punkt die NAK auch von ausserhalb im Vergleich zu anderen Freikirchen und Sondergemeinschaften oft als moderner wahrgenommen.
== Umgang mit der Ökumene ==
=== Befürwortende Aussagen ===
Die ersten Gedanken über eine Verbindung zur Ökumene machte sich bereits 1918 der damalige [[Apostel]] [[Johann Gottfried Bischoff]] und schrieb aus diesem Grund einen Brief an seinen Mitapostel [[Carl August Brückner]]. In diesem heißt es wie folgt:
 
:''„Es ist ein Wahn zu glauben, Jesus wohne nur im Fleisch des Apostels … Wie hart war man gegenüber Andersgläubigen! Wie hat man die oft verdammt?! Aber – man hat nicht bedacht, daß in des Vaters Hause viele Wohnungen sind und daß der liebe Gott viele Lehrkörper auf Erden hat … Es kommt leider nur zu oft vor, daß den Gesandten [=den Aposteln] mehr Ehre gezollt wird als dem Sender, und dahin müssen wir kommen, daß der Herr als Grund und Eckstein an den richtigen Platz kommt in seinem Werk“.<ref>Kurt Hutten: ''Seher – Grübler – Enthusiasten''; 1982; S. 502</ref>''
 
Zu Beginn der pragmatischen Auseinandersetzung mit der Ökumene seitens der NAK und Stammapostels Richard Fehr 1998, äusserte dieser über Ökumene:
''"Vorsichtig abwartend! Wir behandeln das Thema Ökumene im Kreis der Bezirksapostel. Was das bringen wird für die Zukunft, weiss ich aber noch nicht [...]."''<ref>"Maran Atha - Unser Herr kommt", Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt, 1998, S. 84-5</ref>
Ein Meilenstein im Verhältnis zur praktischen Ökumene ereignete sich am 23. Oktober 2005 während und nach dem Ämtergottesdienst in Castrop-Rauxel. In seiner Predigt ermutigte erstmals ein Stammapostel die Gesamtheit der Kirche dazu auf, sich ökumenisch zu engagieren.<ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/12745/ www.nak.org - NAK International] Ökumene heißt aufeinander zugehen und miteinander reden!</ref> In der darauf folgenden Woche erschien dazu eine offizielle Verlautbarung. Sie begründete ein ökumenisches Engagement mit einem erwünschten Respekt- und Vertrauensverhältnis zu anderen christlichen Kirchen, dem Abbau von Vorurteilen und der christlichen Einheit und Potenzial im Kontext einer gegenwärtigen Säkularisierung. In der gleichen Verlautbarung kündete er auch Lehränderungen an und verneinte eine Unfehlbarkeit kirchlicher Organe.<ref>[http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/Oekumene_Lehranpassungen_GD2310105.pdf www.nak.org - NAK International] Stellungnahme Gottesdienst Castrop-Rauxel, 23.10.2005</ref>
Seit dem Jahr 2006 wird eine ==== Positive Resonanz und praktizierte Ökumene ====Ökumene stößt bei den zahlreichen Gemeindemitgliedern auf ein reges Interesse. Die Vorträge von Apostel Volker zum Thema NAK und Ökumene werden zahlreich besucht. <ref>[http://www.nak.org/de/news/publikationen/article/15411/ Vortrag von Apostel Volker Kühnle zur praktischen Ökumene]</ref> Auch bei einigen [[TaufeJugendabend|Jugendabenden]], wird dieses Thema immer wieder aufgegriffen und ausdiskutiert. Dabei werden sowohl die Risiken als auch die durch eine andere Kirche im Namen der Chancen sehr intensiv besprochen. Die [[Dreieinigkeit GottesProjektgruppe Ökumene]] durchgeführt wurde bewirbt die Ökumene häufig in ihren Publikationen mit folgenden Worten: :''Ökumene heißt aufeinander zugehen und miteinander reden!'' Viele Amtsträger und Mitglieder wollen dieses Motto auch umsetzen. In einigen Städten und Dörfern arbeiten die verschiedenen Kirchengemeinden mit der NAK anerkanntzusammen. Dadurch gelang es Beispiele sind die Organisation eines gemeinsamen Konzerts oder das gegenseitige Verleihen von Kirchengebäuden für besondere Zwecke wie das festliche Konzert der [[Jugend]] in der NAK wieder einen Schritt evangelischen Stiftskirche in Faurndau zur Vorbereitung auf den [[EJT 2009]] am 19. Oktober 2008. <ref>[http://magxonline.de/incpage.php?inc=rueckblick&revid=126&src=rueckarv Rückblick auf das Konzert]</ref> Obwohl die Richtung erste Bewerbung zur Teilnahme am ''2. Ökumenischen Kirchentag'' in München abgelehnt wurde. Dennoch entstanden Kontakte und Diskussionen in den Hallen des Kirchentages. Die apostolischen Gemeinschaften wurden durch einen Stand des [[Netzwerk Apostolische Geschichte|Netzwerkes für Apostolische Geschichte]] vertreten. <ref>[http://www.nak.org/de/news/news-display/article/16475/ Über Absage der Ökumene machenBewerbung zur Teilnahme beim Ökumenischen Kirchentag]</ref> Während einer Konzertreise des [[Konzertchor Südhessen|Konzertchores Südhessen]] mit dem schweizerischen Bischof Jürg Zbinden wurde dieser von ''Kardinal Kasper'' im Vatikan empfangen. Er sprach von einem ''Zeichen unser aller Einheit in Christus.'' <ref>[http://www.naktuell.de/1009/1009002. html Bericht über das Treffen des Konzertchores Südhessen im Vatikan]</ref>
=== Hindernde Umstände ===
Folgende Gründe werden als Hinderungsgründe zwischen Neuapostolischer Kirche und ökumenischer Mitarbeit genannt:
 
==== Apostelamt und Heilsnotwendigkeit ====
Am meisten wird das [[Apostel|Apostelamt]] als größter Hinderungsgrund angesehen. Das [[Apostel|Apostelamt]] das von evangelischen Theologen entweder als nicht mehr benötigt angesehen wird, weil sich keine konkrete Hinweise auf Nachordinierungen durch Paulus in der [[Bibel]] finden lassen oder, weil die in der Bibel angeführten "Apostelnachfolger" nicht als existenznotwendig angesehen werden. Ausserdem wird die Amtsbezeichnung "Apostel" in der heutigen Zeit als anmassend empfunden.
 
==== Stammapostelamt ====
Auch das Stammapostel wird als Hinderungsgrund erkannt. Das Stammapostelamt ist mit seiner Bezeichnung als ''Nachfolger des Apostel Petrus'' zu eng am Amt des [[Papst|Papstes]] ausgelegt. Am Beispiel des Dogma der [[Botschaft]] von Stammapostel [[Johann Gottfried Bischoff]], bei dem viele christliche Familien glaubensmäßig auseinandergerissen wurden, zeigt sich im Rahmen der Ökumene, dass zumindest damals das Stammapostelamt eher als übermächtiges Konstrukt verstanden wurde, bei dem viele Fehler begannen und dann darüber geschwiegen wurde. Auch gab es Aussagen damals, die den Stammapostel als "unfehlbar" adelten. Mit den jüngsten Entwicklungen hat sich dieses Bild sehr leicht relativiert. <ref>[http://www.christ-im-dialog.de/documents/NAK%20Flyer%202009.pdf Flyer der EZW über die NAK]</ref> <ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1256&Itemid=170 Christ im Dialog Artikel: NAK goes RKK]</ref> Bei einem Interview mit Stammapostel Wilhelm Leber und dem evangelischen Magazin ''idea'' wurden auch diese Ämter angesprochen und er betonte nochmals mit entscheidener Deutlichkeit, das diese Ämter nicht aufgeben werden nur um in die ACK aufgenommen zu werden. Die Idee, der Stammapostel sei unfehlbar, verwarf er jedoch.<ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/14002/ Interview mit dem Magazin ''idea'']</ref>
 
==== Sakrament der Versiegelung ====
Die [[Heilige Versiegelung]], sie steht ebenfalls unter der Kritik der Evangelischen Kirche, weil in diesem [[Sakrament]] der [[Heilige Geist]] ausgeschüttet wird. Diese Lehre wird von Seiten der meisten ACK-Mitgliedskirchen als exklusiv verstanden, d.h. dass sie den Anspruch erhebt, über Heil und nicht Heil zu entscheiden.<ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1256&Itemid=170 Christ im Dialog Artikel: NAK goes RKK]</ref>
Auch die neuapostolische Theologie gesteht ein, dass ihr Versiegelungsverständnis auf den Tag der Wiederkunft Christi grundlegend als exklusiv zu verstehen ist<ref>[http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/stellungnahme-heil-exklusivitaet-de-240106.pdf NAK International] Stellungnahme: Das Verständnis von Heil, Exklusivität, Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes und Nachfolge in der Neuapostolischen Kirche, Punkt 2.4.1</ref>, auch wenn Ausnahmen in der souveränen Entscheidung Gottes lägen.<ref>ebenda</ref>
 
In ihrem [[Neuapostolisches Glaubensbekenntnis#Das aktuelle Glaubensbekenntnis|8. Glaubensartikel]] bekennt die NAK, dass man zuerst mit Wasser getauft und dann von einem neuapostolischen Apostel versiegelt werden muss, um die Gotteskindschaft zu erlangen, welche die geistige Wiedergeburt ermöglicht und die volle äussere Ausrüstung zur eschatologischen Erlösung darstellt.<ref>[http://www.nak.org/de/glaube-kirche/glaubensbekenntnis/ www.nak.org - NAK International] Glaubensbekenntnis der Neuapostolischen Kirche</ref>
 
==== Entschlafenenwesen ====
Die Lehraussagen des neuapostolischen Entschlafenenwesens über die Sakramentsspendung an Verstorbene wurde an einer ökumenischen Studientagung im September 2008 durch Michael Utsch von der EZW deshalb kritisiert, da die biblische Begründung fehlt.<ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=903&Itemid=30 Christ Im Dialog Artikel:] Der Studientag in Frankfurt: Raus aus der ‚Sektenecke‘ - rein in die Ökumene?</ref> Das Anführen der Bibelstelle 1. Korinther 15,29 wird oft verworfen, da sie weder eindeutige Aussage noch Sachlage darstellt. Scheinbar zum Selbstzweck wird diese Bibelstelle für ähnliche Lehren auch von anderen Sondergemeinschaften, wie z.B. den Mormonen, angeführt.
 
Auch der evangelische Kirchenbeauftragte Andrew Schäfer betrachtete die Sakramentsspendung an Verstorbene aus Sicht seines Glaubens als "befremdlich".<ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1305&Itemid=170 Christ Im Dialog Artikel:] "Christus - meine Zukunft." - Eindrücke vom europäischen Jugendtag der Neuapostolischen Kirche</ref>
 
==== Amtsgebundene Sündenvergebung ====
Die Neuapostolische Kirche lehrt in ihrer Dogmatik, '''dass die [[Sündenvergebung]] an das Apostelamt gebunden sei''', sprich dass nur neuapostolische Apostel und die von ihnen beauftragten Amtsträger Sünden vergeben können. Dabei liess die Kirche bisher eine sachgemässe theologische Differentation vermissen, denn dieses Lehre kann zweierlei verstanden werden und wird es auch de facto im konservativen Flügel der Mitglieder:
#Wenn mit "Sündenvergebung" lediglich die Beauftragung zur Freisprache (Johannes 20,23) gemeint ist, würde die Aussage bedeuten, dass die neuapostolischen Apostel die einzigen Geistlichen im gesamten Christentum seien, die zur Absolution beauftragt und berechtigt sein. Zwar würde dies ein exklusives Amtsverständnis initiieren, aber nicht ausschliessen, dass Gott auch nicht-neuapostolischen Christen in einer persönlichen Beziehung (z.B. nach Bitte im Gebet) die Sünden vergibt.
#Wenn mit "Sündenvergebung" pauschal die durch den Opfertod Christi ermöglichte Vergebung der Sünden eines Menschen durch Gott gemeint ist, würde dies bedeuten, dass Gott nur neuapostolischen Christen ihre Sünde vergibt. Eine solche Aussage würde dem ökumenischen Grundgedanken grundlegend widersprechen.
 
In einem Statement des Stammapostels Leber, die in der 1. [[Unsere Familie]]-Ausgabe im November 2008 erschien, bekannte er sich zum 1. Punkt und bestätigte, dass Gott ausserhalb einer Absolutionspraxis auch anderen Menschen Sünden vergibt.<ref>[http://www.glaubenskultur.de/premium-1014.html glaubenskultur.de] Neue Haltung in "Unsere Familie" publiziert - Sündenvergebung: Zürich sieht Annäherung an ökumenisches Verständnis</ref>
 
==== nicht vorhandenes Grundlagenwerk ====
Ein weiterer Hinderungsgrund ist das bis zum Jahr 2012 kein richtiges [[Katechismus|Katechismuswerk]] veröffentlicht wurde. Das Buch [[Fragen und Antworten]] das bisher von einigen als Katechismus bezeichnet wird, war nur das ursprüngliche Lehrbuch für den neuapostolischen [[Konfirmandenunterricht]], dass 1994 von dem Heft [[Auch ich will...]] abgelöst wurde.
Kirchensprecher [[Peter Johanning]] äusserte im September 2008 an einer ökumenischen Studientagung der evangelischen Kirche Hessen und Nassau sinngemäss, dass das Fragen und Antworten Buch ''auf den Scheiterhaufen'' gehöre und deshalb nicht mehr als Grundlage der neuapostolischen Theologie gelten kann.<ref>[http://www.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=903&Itemid=30 Christ im Dialog] Der Studientag in Frankfurt: Raus aus der ‚Sektenecke‘ - rein in die Ökumene?</ref>
 
==== Frauenordination ====
Von Seiten evangelischer Christen wird die in der NAK abgelehnte Frauenordination momentan nicht als Ökumene-hinderlich betrachtet und in Gesprächen auch nicht thematisiert.<ref>Forum Fasanenhof - Neuapostolische Kirche und Ökumene: Risiko oder Chance, Volker Kühnle, 28.09.07, S. 3/4</ref>
Dennoch werden einige sehr deutliche Lehraussagen == Kritik am "ökumenischen Öffnungsprozess" ===== Kirchenkritiker und ehemalige Mitglieder ===Kirchenkritiker, besonders ehemalige Mitglieder, sind der NAK als Hinderungsgrund angesehen. Am meisten werden vorallem das [[Stammapostel|Stammapostelamt]] und das [[Apostel|Apostelamt]] als größter Hinderungsgrund angesehen. Während das [[Apostel|Apostelamt]] von vielen Theologen als nicht mehr benötigt angesehen wirdMeinung, weil Paulus nach dass die ökumenischen Bestrebungen der [[Bibel]] keine Nachfolger ordiniert hatNAK reine Makulatur basierend auf ein Image-Profit-Denken aus wären. Das Stammapostelamt ist mit seiner Wirkung als ''Repräsentant Christi auf dieser Erde'' zu eng am Amt Auch Pessimisten des [[Papst|Papstes]] ausgelegt. Was vorallem geschichtlich von großer Bedeutung istprogressiven Mitgliederflügels und kritische Sektenbeauftragte in Deutschland befürchten also, da sowohl Päpste als auch dass die Stammapostel der NAK Fehler gemacht haben. Der schmerzlichste Fehler wurde durch das Dogma ihr Engagemenet in der [[Botschaft]] von Stammapostel [[Johann Gottfried Bischoff]] begannenÖkumene ihr Sektenimage loswerden will, jedoch einem Umdenken, was schließlich notwendig zu einem Entsektungsprozess ist, bei dem viele christliche Familien glaubensmäßig auseinandergerissen wurdeneindeutig vermeide. Hier im Rahmen der Ökumene wurde damals das Stammapostelamt eher als übermächtiges Konstrukt verstanden, bei dem viele Fehler begannen Die Neuapostolische Kirche und dann darüber geschwiegen wurde. Mit den jüngsten Entwicklungen hat sich dieses Bild sehr leicht relativiert. ihre Lehre sei keineswegs ökumenefähig<ref>[http://www.christ-im-dialogglaubenskultur.de/documents/NAK%20Flyer%202009premium-1209.pdf Flyer der EZW html Glaubenskultur] über die NAK]einen Kommentar vom Pfarrer Thomas Gandow</ref> <ref>[http://www, sondern drifte sogar eher in eine exklusive Selbstbetrachtung ab.christ-im-dialog.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1256&Itemid=170 Christ im Dialog Artikel]</ref> Bei Als Beispiel wird angeführt, dass Stammapostel Leber in einem Interview mit Stammapostel Wilhelm Leber der Frage, wie authentisch die ökumenischen Bestrebungen seien und dem evangelischen Magazin ''idea'' wurden auch diese Ämter angesprochen wann die NAK bereit sein werde, Mitglieder der ökumenischen Kirchen als Glaubensbrüder und er betonte nochmals mit entscheidener Deutlichkeit-schwestern zu betrachten, das diese Ämter nicht aufgeben werden nur um in die ACK aufgenommen zu werdenklar auswich. <ref>[http://www.naknaktuell.org/de/news0109/nak-international/article/14002/ Interview 0109002.html NAKtuell.de] Pressekonferenz mit dem Magazin ''idea'']einem Pfarrer</ref>
Die [[Heilige Versiegelung]]Als bekanntester Sektenbeauftragter, sie steht ebenfalls unter der Kritik der Evangelischen Kirchedie NAK als Ökumene-unfähige und gefährliche Sekte betrachtet und den "ökumenischen Öffnungsprozess" negiert, weil in diesem ist Pfarrer [[SakramentThomas Gandow]] der [[Heilige Geist]] ausgeschüttet wird. Dies wirkt auf die evangelische Kirche so, als würde dieser laut der Lehren der NAK nur in dieser wirkenaus Berlin. <ref>[http://www.christ-im-dialog.de/indexdocuments/PM_NAK%20Studientag2202_10.php?option=com_content&task=view&id=1256&Itemid=170 pdf Christ im Im Dialog Artikel]Studientagung mit Pfarrer Gandow</ref>
Ein weiterer Hinderungsgrund ist das bis zum Jahr 2012 kein richtiges === Konservativer Mitgliederflügel ===Stammapostel Fehr schrieb dem Vatikan am 5. April 2005 einen Kondolenzbrief anlässlich des Todes von Papst Johannes Paul II.,<ref>[[Katechismus|Katechismuswerkhttp://www.nak.org/de/news/nak-international/browse/7/article/12706/8/ www.nak.org - NAK International]] veröffentlicht Kondolenzbrief zum Tod von Papst Johannes Paul II.</ref> der fünf Tage später vom Staatssekretär Caccia auch erfreut beantwortet wurde. Das Buch <ref>[http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/12714/ www.nak.org - NAK International] Vatikan antwortet auf Kondolenzschreiben</ref> Gleich darauf bei einem Interview anlässlich des Stammapostelwechsel im Mai 2005 machte Richard Fehr öffentlich, dass konservativistische Mitglieder ihn deshalb des "Verrats" beschuldigten.<ref>[Fragen und Antwortenhttp://www.jugend-online.info/audijo/058.html Jugend Online]] das bisher von einigen als Katechismus bezeichnet wirdInterview zum Stammapostelwechsel in Audio-Form</ref>  Im Interview mit Dr. Ulrich Becke, dem Ökumenepfarrer des Dekenat Wetterau, am 27.01.2009, war nur das ursprüngliche Lehrbuch bekräftigte Stammapostel Leber seine zurückhaltende Haltung in dieser Frage. Er halte es für ''notwendig, behutsam vorzugehen'', weil manche Kirchenmitglieder dem Dialog mit den neuapostolischen [[Konfirmandenunterricht]]ökumenischen Kirchen auch skeptisch gegenüber stünden und dies zum Teil als ''Verrat am eigenen Glauben'' empfänden. Er plädiere daher dafür, ''kleine Schritte zu unternehmen'' und ''nicht vorzupreschen, dass 1994 von dem Heft andere die Welt nicht mehr verstehen''.<ref>[[Auch ich willhttp://www.naktuell.de/0109/0109002.html NAKtuell.de]] abgelöst wurde. Seit diesem Zeitpunkt galt dieses Werk nur noch als Ergänzung.Pressekonferenz mit einem Pfarrer</ref>
== Kritik am "ökumenischen Öffnungsprozess" ==
== Literatur ==
 
*[[Andreas Fincke|Fincke, Andreas]] (2006) '''Von anderen Kirchen können wir viel lernen''', Materialdienst der EZW 9/2006, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin.
*[[Andreas Fincke|Fincke, Andreas]] (2007) '''Und Sie bewegt sich doch:''' Neues von der Neuapostolischen Kirche, EZW Texte 193, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin.
*[[Helmut Obst|Obst, Hemut]] (1996) '''[[Neuapostolische Kirche - Die exklusive Endzeitkirche?]]''', Bahn (Friedrich), ISBN 3761549458
*[[Katja Rakow|Rakow, Katja]] (2004) '''Neuere Entwicklungen in der Neuapostolischen Kirche:''' eine Dokumentation des Öffnungsprozesses, Weissensee-Verlag, 1. Auflage, ISBN 3899980360
*[[Christian Ruch|Ruch, Christian]] (2008) '''Immer noch Sekte?''' Vom schwierigen Reformationsprozess der Neuapostolischen Kirche, Herder Korrespondenz 62 8/2008.
 
== Weblinks ==
 
*[http://f3.webmart.de/f.cfm?id=1449553&r=threadview&t=2631215&pg=2 NAKtuell.de - Blog "Neuapostolische Kirche und Ökumene"] Aktualisierter Blog mit Internetlinks zur Thematik
*[http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/GK-NAKund__kumene_07-12_.pdf Projektgruppe Ökumene] Vortrag '''Neuapostolische Kirche und Ökumene:''' Risiko oder Chance, Apostel Volker Kühnle, Überarbeitete Version 3. Januar 2008.
*[http://www.forum-fasanenhof.de/nachlese/oekumenevotrag.pdf Forum Fasanenhof] Vortrag von Apostel Volker Kühne in Kurzform.
 
== Quellen ==
<references/>
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