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Liturgische Kleidung

744 Bytes hinzugefügt, 12:49, 14. Okt. 2021
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''Zu den Symbolen gehören ferner die kirchlichen Gewänder. Es ist der Würde des Hauses Gottes angemessen, dass die Diener des Herrn, wenn sie ihres Amtes warten, in einer besonderen Kleidung erscheinen, die ausschließlich für den gottesdienstlichen Gebrauch bestimmt ist.
''Wenn schon jeder, der von einem irdischen König geladen ist, in seinem Äußeren so auftreten muss, wie es die Sitte und Würde des königlichen Hofes erfordert, sollte es da mit der heiligen Scheu und Ehrfurcht vor dem himmlischen Herrn und König vereinbar sein, wenn Seine Diener, die Haushalter über Seine Geheimnisse, in ihrer gewöhnlichen alltäglichen Kleidung im Heiligtum Gottes die Pflichten ihres Amtes ausrichten wollten? Die kirchlichen Gewänder müssen würdig und wahr sein, sie dürfen nicht eitlem Prunk oder weltlicher Hoffart dienen und sie müssen in Bezug auf ihre geistliche Bedeutung in Übereinstimmung mit der gesunden Lehre des Evangeliums und der Überlieferung der allgemeinen Kirche sein.''''<ref>[http://www.apostolische-geschichte.de/docs/a-dokumente/a-0300.pdf Ludwig Albrecht: Abhandlungen über die Kirche], S. 461 (Sgotzai-Ausgabe).</ref>
</blockquote>
Im Ritus der katholisch-apostolischen Gemeinden waren folgende liturgischen Gewänder in Gebrauch:
*Das [[Amikt]] (auch Humerale oder Schultertuch genannt) ist ein viereckiges Tuch, das um die Schultern unter der Albe getragen wird.
*Die [[Albe]] (von lat. albus „weiß“) ist das liturgische Grundgewand. Sie ist grundsätzlich knöchellang und erinnert an das Taufkleid und die weißen Gewänder der Johannesoffenbarung.
*Das [[Zingulum]] ist ein Strick, der als Gürtel die Albe rafft.
*Der [[Mantel]]. Das den Engel auszeichnende geistliche Gewand ist der bischöfliche Mantel; dieses Gewand deutet den Vorsitz und das Regiment an womit der Engel der Gemeinde betraut ist.
*Das [[Birett]] gehörte in Deutschland zur Kleidung der Geistlichen und ist keine offizielle liturgische Kopfbedeckung in den katholisch-apostolischen Gemeinden gewesen.
*Der [[Manipel]] ist ein Stoffstreifen, der über der linken Hand von den Celebranten und die den Kelch bedienenden Assistenten getragen wurde.
== Liturgische Gewänder der Allgemeinen christlichen apostolischen Mission ==
[[Datei:Robert Geyer.jpg|thumb|100px|[[Robert Geyer]] um 1956. ]]
Nach der Trennung 1878 behielten die unter [[Heinrich Geyer]] zurückgebliebenen die Liturgischen Gewänder bei. Auch die liturgischen Gewänder der [[Allgemeinen christlichen apostolischen Mission]] waren aus edlen Stoffen mit Sorgfalt hergestellt und in Würde getragen worden. Mit ihnen bekleideten sich die Amtsträger, ehe sie zum Altar gingen. Diese Gewänder dienten nicht nur zur grösseren Feierlichkeit, sondern enthielten selbst eine Botschaft. Schlüssel zum Verständnis des symbolischen Gehaltes jedes einzelnen Gewandes waren die Ankleidegebete. Während der Amtsträger sie verrichtet, wird das geweihte Gewand ihm selbst zur Predigt, die ihm nahe legt, ein der Würde seines Amtes entsprechendes Leben zu führen. Deshalb soll sollte eigentlich der Chorraum nur mit einem liturgischen Gewand betreten werden. Bis zum Jahr 1957 nach dem die verwaisten Gemeinden aufgegeben wurden und die Allgemeine christliche apostolische Mission aufhörte zu existieren, wurden die Gottesdienste in reichem Ornat nach der Liturgie von 1894 zelebriert. Es wurde streng darauf geachtet, dass die Gewänder der Dienst tuenden ,Zelebranten und Assistenten; im Morgen- und Abenddienst, von einerlei Stoff, Muster, Schnitt und Zierrat waren. Es sollten zu je einer Kasula 2 Dalmatiken und mindestens 3 Stolen von derselben Art für den Zelebranten und die Assistenten, ferner einige gleichartige Manipeln und Stolen für die Ausspender der Kommunion vorhanden sein. Ebenso zu einem Mantel je 5 Stolen von demselben Stoff und Schnitt, wenn auch von verschiedenen Farben und Zierraten, für den Engel und die Priester des vierfachen Amtes; ebenso je 6 gleiche Stolen für Stolen für die Ältesten.
== Liturgische Gewänder in der Neuapostolischen Kirche ==
[[Datei:Philippe-Jung-KAG-Priester.jpg|thumb|left|Katholischkatholisch-apostolischer Priester mit [[Albe]] und [[Kasel]]]][[Datei:Louis Alphonse Woringer.jpg|thumb| Katholischkatholisch-apostolischer Engel-Evangelist bekleidet mit einem [[Talar]] , darüber das [[Superpelliceum]] und die [[Mozetta]]]][[Datei:KAG Diakon mit Superpelilz.JPG|thumb|right|Katholischkatholisch-apostolische Diakone konnten die [[Stola]] nach grichischer griechischer Sitte von der linken Schulter lang herabfallend tragen; oder nach lateinischer Sitte quer über die der Brust.]]
[[Datei:Wilhelm_Leber_01.jpg|thumb|Stammapostel Leber im schwarzen Anzug]]
[[Datei:Neuapostolischer Gottesdienst.jpg|thumb|Der neuapostolische Gottesdienst ist sehr stark vom [[Calvinismus]] geprägt.]]
== Liturgische Kleidung in der Apostolischen Gemeinschaft ==
[[Datei:Schroeter6.jpg|thumb| Gottesdienst der [[Vereinigung Apostolischer Christen]] Zofingen mit [[Johannes Albrecht Schröter]] im weißen Talar]]
[[Datei:Vag-frauenordnination 22022004.jpg|thumb|right|Kleidung der ersten Diakoninnen der [[Apostolische Gemeinschaft|Apostolischen Gemeinschaft]] nach ihrer Ordination]]
Die offizielle Regelung in der [[Apostolische Gemeinschaft|Apostolischen Gemeinschaft]] ist ein gedeckter Herrenanzug mit weißem Hemd und passende farbige Krawatte. Die Krawatte sollte jedoch nicht auffällig sein. Bei den Frauen ein dunkles Kostüm bzw. Hosenanzug. Als Hosenanzug wird in der Damenoberbekleidung ein Ensemble aus Jacke und langer Hose aus gleichem Stoff bezeichnet. Darunter wird meist eine Bluse getragen. Da im Laufe der Zeit auch in der [[Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften]] zusehends der „Feiercharakter“ der Gottesdienste in den Vordergrund gerückt ist, wird vermehrt über einen hellen Talar nachgedacht. Pfarrer Dr. [[Johannes Albrecht Schröter]] hielt 2004 in Zofingen eine Predigt im dortigen Bezirksgottesdienst der VAC Schweiz zum 50jährigen Jubiläum der Gemeinde. Ein ungewohntes Bild in der apostolischen Gemeinde, einen Mann im Talar statt im Anzug am Altar zu sehen.
== Liturgische Kleidung in der Twelve Apostles’ Church in Christ ==
[[Datei:TACC_ApostleDay_2011_01.jpg|thumb|Apostle Day 2011 der [[TACC]], Ordinations-Zeremonie in blauen Anzügen]]Amtsträger der [[Twelve Apostles' Church in Christ]] tragen einen blauen Herrenanzug mit weißem Hemd und blauer Krawatte. Geschneidert werden die blau-weißen Anzüge der Kirchenmitglieder, Amtsträger und Sänger, in der Kircheneigenen Schneiderei "TACC Design". Diese Firma wurde von der Ehefrau des ehemaligen [[Stammapostel]] s Phakathi gegründet. Der blaue Anzug der von den Mitgliedern getragen wird, ist keine Liturgische Kleidung. Eine theologische Deutung fehlt bei dem blauen Anzug wie bei dem schwarzen Anzug in der Neuapostolischen Kirche. Der blaue Anzug wird von der Twelve Apostles' Church in Christ als Uniform angesehen.
== Liturgische Kleidung in der Katholiek Apostolische Kerk ==
== Bedeutung der Kleidung in der heutigen Gesellschaft ==
[[Datei:TACC_ApostleDay_2011_01.jpg|thumb|Apostle Day 2011 der [[TACC]], Ordinations-Zeremonie in blauen Anzügen]]
Es wird zunehmend schwieriger, zwischen Alltags- und Festtagskleidung zu unterscheiden. Kleiderordnungen werden nicht mehr allgemein angenommen. Dies bedeutet für die Liturgie, dass der Graben zwischen dem Kleidungsverhalten der Leute und einer festgelegten liturgischen Kleidung größer geworden ist. Die Kleidung hilft der Person sich auszudrücken und sie selbst zu sein. Das Gewand ist eine Membran zwischen innen und außen und beeinflusst daher die Mitteilungen, die Signale ... der Person. Die Ausrichtung der Kleidung auf die Einzelperson führt dazu, dass das Gewand vor allem bequem und zweckmäßig sein soll. Kleidung ist Ausdruck unseres Selbst und immer Element nonverbaler Kommunikation. In vielen Apostolischen Gemeinschaften hat sich ein allgemeiner „Kleidungskodex“ weitgehend gelockert. Gleichzeitig geht der Trend zur Ästhetisierung weiter, dem sich auch die Kirchen nicht entziehen können. Schönheit spielt eine große Rolle. In den meisten Apostolischen Gemeinschaften und Kirchen steht man heute liturgischen Gewändern eher skeptisch gegenüber. Man versteht sie als Sinnbild für Prunk und Protz. Eine Wiedereinführung Liturgischer Gewänder ist daher sehr unwahrscheinlich.
* [http://www.schreibmayr.de/de/Paramente - Schreibmayr - Kirchenbedarf]
* [http://www.apostolische-geschichte.de/docs/a-dokumente/a-0123.pdf - a-0123 Nähere Anweisung in Betreff der kirchlichen Gewänder, und anderen Zeugstücke Berlin, 1880]
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