Benutzer:PascalB/oekumene

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Offizielle Stellungnahme

Projektgruppe Ökumene

1999 gründete Stammapostel Richard Fehr die PG Ökumene mit Apostel Volker Kühnle und folgendem Auftrag:

Gründungsauftrag der PG Ökumene 1999: "In enger Zusammenarbeit mit der PG Glaubensfragen soll geprüft werden, inwieweit Verträglichkeit wesentlicher Lehraussagen* der Neuapostolischen Kirche mit der Ökumene besteht."

Zu diesen wesentlichen Lehraussagen zählen das Verständnis von den Sakramenten und vom Amt sowie eschatologische Aussagen (Naherwartung Christi, Entschlafenenwesen).

Neuauftrag der PG Ökumene 2004/2005: "Trotz Unverträglichkeit wesentlicher Lehraussagen der Neuapostolischer Kirche mit der Ökumene werden die Gespräche mit Vertretern anderer Kirchen fortgesetzt. Gespräche mit anderen Kirchen werden auf allen Ebenen forciert. Die PG Ökumene untersucht die detaillierten Voraussetzungen für einen Beobachterstatus im Ökumenischen Rat der Kirchen Genf (ÖRK)."[1]

Entwicklungen

Geschichte

1963 erhielt die Neuapostolische Kirche von Seiten des ökumenischen Rates der Kirchen die erste bekannte und offizielle Anfrage einer ökumenischen Institution. Stammapostel Walter Schmidt wurde stellvertretend angeboten, zwei Vertreter an der internationalen Sitzung 1963 in Genf teilnehmen zu lassen. Stammapostel Schmidt lehnte das Angebot fast kommentarlos ab; in Anbetracht der Isolation durch Kritik und Sektenvorwürfen der grossen Kirchen seit Ende der Botschaft 1960 - möglicherweise wurde dies in der offiziellen Anfrage des ÖRK bereits angesprochen - kann vermutet werden, dass Schmidt keine Interesse an einer kontroversen Auseinandersetzung mit demselben Thema hatte.

Später sagte Schmidt unveröffentlicht aus, dass er in der ökumenischen Bewegung einer Fremdbestimmung - besonders durch die Römisch-katholische Kirche - fürchtete und sich bei der Absage an die ÖRK sicher gewesen sei, dass eine Teilnahme in der Ökumene Kritik und Konflikte verursacht hätte.

Erste inoffizielle ökumenische Kontakte entstanden zur Amtszeit Stammapostel Hans Urwylers. Dieser Suchte eine Aussöhnung der NAK und ihren Abspaltungen und hat seinerzeit Kontakt mit der Vereinung Apostolischer Gemeinden aufgenommen. Zu dieser Zeit entstanden auch bei verschiedenen Amtsträger in Mitteleuropa erstmals ein ökumenisches Interesse.

1994 interessierte sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen an der Neuapostolischen Kirche und suchte mit Stammapostel Richard Fehr den Kontakt. Dieser lehnte das Angebot mit der Begründung ab, dass er die Ökumene nicht für einen zur Einheit der Christen angebrachten Weg in Christo Jesu hielt.

Laut Aussagen in einem Interview anlässlich des Stammapostelwechsels 2005 änderte sich die Sachlage 1998. Damals begann er sich Gedanken über einen Beobachterstatus in der Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen zu machen, da sich schliesslich auch die Römisch-katholische Kirche, Vollmitglied im ökumenischen Rat der Kirchen, für exklusive Lehrinhalte auszeichne. So rief er im Jahr 2000 zum ersten apostolischen Konzil auf, woran einige apostolische Gemeinschaften teilnahmen und danach ein gemeinsames Communiqué unterzeichneten. Es wurden Themen von gemeinsamen Interesse diskutiert, z.B. "die apostellose Zeit". 2005 zeichnete sich ein weiterer Höhepunkt im ökumenischen Umgang der apostolischen Gemeinschaften ab. Bezirksapostel Armin Studer (Schweiz) unterhielt bis dato mehrere Gespräche mit Vertretern der Vereinigung Apostolischer Christen, wobei er im genannten Jahr die pauschale Falscherklärung der "Botschaft" ablehnte, dafür aber die Exkommunizierung der apostolischen Christen aus der Neuapostolischen Kirche offiziell aufhob. Die VAC betrachtete diese Annäherung mit Freude.

Für den Informationsabend vom 4. Dezember 2007 war eine geschichtliche Darstellung über die Botschaftsereignisse in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG) geplant. Weil Bezirksapostel Klingler jedoch aufgrund einer Krankheit keinen Kontakt mehr zur VAG aufnehmen konnte, führte dies dazu, dass der Geschichtsvortrag ohne Einverständnis der VAG vorgetragen wurde, was Stammapostel Leber harte Kritik einbrachte. Zwar basiert der Geschichtsvortrag auf schriftlichen Quellen, ist aber teilweise dennoch subjektiv und ohne Berücksichtigung anderer Quellen vorgetragen worden, was auch im Kreise der Kirche selbst zu massiver Kritik führte. Zuerst gab die VAG das Ende der Gespräche bekannt. Stammapostel Leber hat danach die VAG um Verzeihung gebeten und versicherte, für eine neue und objektivere Aufarbeitung zu sorgen. Die VAG nahm die Entschuldigung an und bekantte sich wieder zum Dialog.

Lokale ACK-Mitgliedschaften

Die Arbeit der Projektgruppe Ökumene und ihre offiziellen Gesprächskontakte zu anderen Kirchen haben auf lokaler Ebene durch engagierte Mitglieder und Amtsträger auch zu freundschaftlichen Beziehungen zwischen neuapostolischen und anders-christlichen Gemeinden geführt. Daraus ergaben sich auch Teilnahmen an ökumenischen Veranstaltungen, Anträge und Aufnahmen als Gastmitglied in lokalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen. Seit dem Jahr 2006 haben folgende neuapostolische Gemeinden dies erreicht[2]:

  • Frutigen (Schweiz, 2006)[3]
  • Bezirk Thun (Schweiz, 2006)[4]
  • Memmingen (5. Oktober 2006)
  • Aschaffenburg (18. Oktober 2007)
  • Halle/Saale (8. Juni 2009)
  • Göttingen (23. September 2009)
  • Hameln (2009)
  • Marburg (2009 - Beobachterstatus)
  • Wetterau (2010 - Beobachterstatus)
  • Hannover Mitte (23. Februar 2010)

Desweiteren ist Bischof i.R. Hans-Peter Nydegger stellvertretend für den Bezirk Thun Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Kanton Bern. Am 23. April 2008 erschien von der ACK eine Orientierungshilfe über die NAK, die auch die neusten Erfolge im ökumenischen Dialog schilderte. Die evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin gab im April 2009 ebenfalls eine revidierte Kompakt-Info heraus, die den ökumenischen Öffnungsprozess der Kirche begrüsste. Verfasst wurde sie durch den aktuellen und ehemaligen Referenten für christliche Sondergemeinschaften, Michael Utsch und Andreas Fincke.

Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz[5] laufen auf Bundesebene offizielle Gespräche. In Österreich gab es mit Federführung von Apostel Kainz einige Gespräche mit Vertretern anderer Kirchen, die in der ACK vertreten sind.

Ähnliche Bemühungen in der Ökumene gibt es auch in den USA, Argentinien und Südafrika. In Argentinien wird die NAK im Kreis der Kirchen als gleichwertige Staatskirche anerkannt. Bezirksapostel i.R. Freund (USA) und Bezirksapostel Barnes (Südafrika) führten bereits Gespräche mit Vertretern anderer Kirchen, welche zu beidseitig guten Ergebnissen führten. Bezirksapostel Kolb (USA) erklärte in einem Interview, dass die neuapostolischen Christen viel von anderen Kirchen lernen könne und er sich um ökumenische Kontakte bemühen werde. Am EJT nahm er mit Apostel Hecht auch an der Ökumene-Veranstaltung teil.

Aktueller Stand

Die Neuapostolische Kirche

  • ist weder im Weltkirchenrat noch im ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) Mitglied. Sie hat auch keinen offiziellen Status auf Bundesebene der Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen in Deutschland, der Schweiz oder Österreich.
  • erlaubt es allen Gottesdienstbesuchern, egal welcher Konfession angehörig, am Abendmahl teilzunehmen. Sie stellt durch die Eigenverantwortung dem neuapostolischen Christen frei, an der Abendmahlsfeier einer anderen Konfession teilzunehmen.
  • betet seit Pfingsten 2008 das "Vater Unser" gemäss der Lutherübersetzung von 1984, die den Gebetstexten der meisten anderen Kirchen fast gleich ist.
  • bekennt mit ihrem 3. Glaubensartikel ambivalent zu den christlichen Kirchen den Glauben an eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche - die Kirche Jesu Christi. Diese versteht sie als als Versammlung derjenigen, die getauft sind, ihr Leben in der Nachfolge Christi führen und Jesus Christus als ihren Herren bekennen.[6]
  • anerkennt seit der Uster-Erklärung alle Taufen christlicher Kirchen, die im Namen des dreieinigen Gottes und mit Wasser durchgeführt werden. Die Wassertaufe ist gemäss dem 6. Glaubensartikel der erste Schritt zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist. Der getaufte Christ wird in die Gemeinschaft derer aufgenommen, die an Jesus Christus glauben und ihn als Herren bekennen. Er wird also Mitglied der allumfassenden Kirche Jesu Christi. Die Wassertaufe der NAK wird von den grossen Kirchen ebenfalls anerkannt. Aufgrund der Unterschiede im Taufritus anerkennt die NAK die Taufen der Zeugen Jehovas und Mormonen nicht als christlich an.
  • nimmt nicht an ökumenischen Gottesdiensten teil, da sie Segenshandlungen für "unteilbar" hält. Dafür werden Gebete, Grussworte und Predigtbeiträge am Altar gut geheissen, z.B. im Zuge von Hochzeiten. Wenn beispielsweise ein neuapostolischer Christ eine Christin einer anderen Konfession in ihrer Kirche heiratet, wird der Segen ihrer Kirche von Seiten der NAK vollumfänglich anerkannt.
  • verleiht Kirchengebäude an andere Konfessionen und macht Grundbesitz auch für öffentliche Veranstaltungen zugänglich. Meistens werden Bestätigungen von Kaufanträgen interessierter christlichen Kirchgemeinden zugesprochen. Deshalb wird in diesem Punkt die NAK auch von ausserhalb im Vergleich zu anderen Freikirchen und Sondergemeinschaften oft als moderner wahrgenommen.
  • bekennt in ihrer Stellungnahme zu den Wirkungsweisen des Heiligen Geistes, dass dieser auch in anderen Kirchen wirke und dort deshalb auch Elemente der Wahrheit zu finden seien.

Am 24. Oktober 2005 ermutigte Stammapostel Wilhelm Leber die Amtsträger zum Engagement in der Ökumene und verstand darin die gegenseitige Annäherung der Christen und den Dialog.

Umgang mit der Ökumene

Befürwortende Aussagen

Hindernde Umstände

Kritik am "ökumenischen Öffnungsprozess"

Literatur

Weblinks

Quellen

  1. www.nak.org - NAK International PG Ökumene: Das Aufeinanderzugehen ist wichtig!
  2. www.naktuell.de - Aktuelle Informationen zur NAK Beobachterstatus nach Briefwechsel
  3. NAK Darmstadt Auf Entdeckungsreise zur Ökumene
  4. NAK Bezirk Thun Oekumene, Bericht von Bischof i.R. Hanspeter Nydegger
  5. Gesprächskommission AGCK-NAK am 9. Dezember 2008 in Bern
  6. www.nak.org NAK International Glaube und Kirche - Glaubensbekenntnis