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Die Bilanz ist eine Aufstellung über die Herkunft und Verwendung des Kapitals einer Unternehmens oder einer Körperschaft. In ihr werden das Vermögen und die Schulden und das Eigenkapital in T-Kontenform gegenübergestellt.
Geschichte und Herkunft der Bilanz
Die Bilanz hat ihre Wurzeln in Italien. Hier haben venezianische Kaufleute erstmals Buch über Einnahmen und Ausgaben geführt. Hierbei entstand die Venezianische Methode die heute weltweit als Doppelte Buchführung verwendet wird.
Im Jahr 1494 beschreibt der Franziskanermönch und Mathematiker Luca Pacioli erstmals die Technik der Buchführung in seinem Buch Summa de Arithmetica, Geometria, Proportioni et Proportionalità, die als Grundlage für moderne Buchführung gilt.
Weltweit entwickelten sich allerdings mehrere Buchhaltungsmethoden, in denen einzelnen Postionen der Bilanz anders aufgeführt und dargestellt werden. Es entwickelte sich in Deutschland ein Bilanzsystem, dass durch das Handelsgesetzbuch festgelegt wurde. In diesem gilt grundsätzlich folgende Regel: Ein Kaufmann macht sich nicht reicher als er ist.
In Amerika hingegen entwickelt sich ein Bilanzsystem mit dem Namen United States Generally Accepted Accounting Principles (US-Gaap), hier ist hauptsätzlich das Ziel vorhanden die Investoren so gut wie möglich zu informieren. Aus diesem Grund wird die Technik der Fair Presentation verwendet, dass bedeutet das Unternehmen wird so gut wie möglich dargestellt.
Auf der Internationalen Ebene entwickelte sich das Bilanzsystem der International Financial Reporting Standards (IFRS), dass sehr eng an die Grundregelung der US-Gaap angelehnt ist, sich aber dennoch stark von der amerikanischen Methode unterscheidet. Hier ist das primäre Ziel Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens liefern. Es gilt der Grundsatz der Periodenabgrenzung und das Fortführungsprinzip.
Grundsätzliche Darstellung einer Bilanz
Die Darstellung einer normalen Bilanz leitet sich aus § 266 HGB ab und ist größtenteils in der IFRS und in den US-Gaap ähnlich. In den beiden anderen Systemen wird höchstens von einem anderen Konto gesprochen, wobei dabei fast das gleiche gemeint ist.
Aktivseite (Mittelverwendung) |
Passivseite (Mittelherkunft)
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- Anlagevermögen(Wofür wurde das Kapital Langfristig investiert?)
- Immaterielle Vermögensgegenstände
- Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte;
- Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten;
- Geschäfts- oder Firmenwert (GoFW) (Geld das nur für den Namen der Firma bekommen könnte);
- geleistete Anzahlungen;
- Sachanlagen
- Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken;
- technische Anlagen und Maschinen;
- andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung;
- geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau;
- Finanzanlagen:
- Anteile an verbundenen Unternehmen;
- Ausleihungen an verbundene Unternehmen;
- Kapitalbeteiligungen
- Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht;
- Wertpapiere des Anlagevermögens;
- sonstige Ausleihungen.
- Umlaufvermögen (Wofür wurde das Geld kurzfristig verwendet?)
- Vorräte/Vorratsvermögen
- Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe;
- unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen;
- fertige Erzeugnisse und Waren;
- geleistete Anzahlungen.
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (LuL);
- Forderungen gegen verbundene Unternehmen;
- Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht;
- sonstige Vermögensgegenstände.
- Wertpapiere
- Anteile an verbundenen Unternehmen;
- sonstige Wertpapiere;
- Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
- Rechnungsabgrenzungsposten (Geld, das vom Unternehmen für Leistungen bezahlt wurde, die sich im nächsten Jahr ereignen werden)
- Aktive latente Steuern (Zukünftige Steuervorteile)
- Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
- (ggf.) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
____________________________ (Bilanzsumme) |
- Eigenkapital (Geld das vom Firmengründer in das Unternehmen gebracht wurde)
- Gezeichnetes Kapital
- Kapitalrücklage
- Gewinnrücklagen
- gesetzliche Rücklagen;
- Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen;
- satzungsmäßige Rücklagen;
- andere Gewinnrücklagen;
- Gewinnvortrag/Verlustvortrag;
- Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag,
- (ggf.) Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
- Rückstellungen (Geld das für zukünftige Ereignisse zurückgelegt werden, die eine unbekannte Summe hinter sich herziehen)
- Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
- Steuerrückstellungen
- sonstige Rückstellungen
- Verbindlichkeiten (Geld das der Unternehmer noch bezahlen muss)
- Anleihen, davon konvertibel;
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten;
- erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen;
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen;
- Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel;
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen;
- Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht;
- sonstige Verbindlichkeiten,
davon aus Steuern,
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit.
- Passive Rechnungsabgrenzungsposten (Geld das der Unternehmer für zukünftige Leistungen seinerseits erhalten hat.)
- Passive latente Steuern (zukünftige Steuernachteile)
____________________________ (Bilanzsumme) |
Systematik der Bilanz
Kirchliche Verwendung