356
Bearbeitungen
Änderungen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Ein Polizeibericht vom 18. April 1866 beschreibt den Ablauf der Gottesdienste wie folgt: „Der Gottesdienst am Sonntage Nachmittags besteht aus Gesängen und vielen der katholischen Messe entlehnten Gebeten, die von dem am Altar, mit einem weißlinnenen Gewand … und einer dunkelblauen Stola bekleideten Geistlichen knieend zum Theil gesprochen zum Theil gesungen werden, woran die Anwesenden … gleichfalls auf den Knieen Theil nehmen. Es wird dabei Brod und Wein mittelst der Einsetzungsworte consecrirt und nach einer Reihe von Gebeten das Abendmahl ertheilt. Den Schluß bildet eine Predigt und ein Lied“ (Acta …, Bl. 7v, zitiert nach SCHRÖTER, S. 571 f.).
In der zweiten Jahreshälfte 1866 fanden Gottesdienste nur unregelmäßig statt, da sowohl Geyer als auch Bösecke nicht in Berlin waren. Ab Dezember 1866 fanden die Gottesdienste in Geyers neuer Wohnung Sophienstr. 18II, ab Februar 1867 in Böseckes Wohnung Bergstr. 1/ 2, Hof, letzte Tür, 2. Treppe statt. Während dieser Zeit galt Geyer als Vorsteher, Bösecke als „Mitvorsteher“, der in Geyers Abwesenheit die Gottesdienste leitete (vgl. Acta …, Bl. 8-11, zitiert nach SCHRÖTER, S. 572). Geyer war 1867 nach Lurup umgezogen (vgl. SCHRÖTER, S. 235), so dass Bösecke ab diesem Zeitpunkt die Leitung der Berliner Gemeinde übernahm.
Während die AcaM-Gemeinde in Berlin 1866 höchstens 20 Mitglieder zählte, gehörten zur Katholisch-apostolischen Gemeinde Berlin 1861 450 erwachsene Kommunikanten und 100-150 Kinder (vgl. SCHRÖTER, S. 65), 1871 über 1.000 Kommunikanten (vgl. SCHRÖTER, S. 69). Die Verhältnisse der AcaM-Gemeinde Berlin um 1870 beschrieb Böseckes Sohn Conrad wie folgt: